Volltext Seite (XML)
man. Ist man aber verbunden, bei dergleichen Kranken sich-auszuhallen, so sey man wenig stens daraus bedacht, im Dunstkreise der Kran ken nicht lange und mit nüchternem Magen zu verweilen, das Sitzen auf ihren Betten, das Küssen und viele unnütze Berührungen zu unter lassen, starke Riechmittel, am besten koncen- trirte Essigsäure, sonst auch aromatischen Essig, den bekannten vinaigre ä guatre volours, den Kampseressig zum Gebrauch bei sich zu tragen, Mund und Nase fleißig von Schleim und Spei chel zu reinigen. In Ermangelung des Platzes ist es just am besten, die Kranken in eine Stube zu bringen, welche vorher unter den Gesunden zerstreuet lagen; die Luft nicht durch die Aus dünstungen vieler überflüßiger Menschen und Thiere noch mehr verpesten zu lassen; ganz vor züglich aber die Zimmer nicht sehr stark zu er wärmen, als wodurch denen Kranken außeror dentlich geschadet, die Empfänglichkeit des Kör pers für die Ansteckung sehr vermehrt und ihre Verflüchtigung und Meiterverbreitung im höch sten Grade befördert wird. 5) Das Aussselken und Sebenlaff«» d.- Verstorbenen ist ohnehin durch die Gesetze verbo ten , und Jedermann hüte sich dagegen zu feh len; eben so wenig lasse man die Leichen länger als z6 Stunden, laut Generale v. rz. Fcvr. i8ol unbeerdiget. 6) Der im Allgemeinen nicht verwerfliche Rach, als Bräservativmittel bisweilen, z. B. Früh und Mittags ein Glas guten starken Wein, Rum und s. w. zu sich zu nehmen, kann für daran gar nicht gewöhnte Personell schädlich werden, und wird es sicher überall, wenn der gleichen geistige Getränke ans Jrrthum noch in dem ersten Zeitraum der schon ausgebrochcnen Krankheit fortgesetzt werden, wo der ohnehin bedeutende Andrang des Bluts nach dem Kopfe, dadurch noch mehr vermehrt und die ganze Ma schine zu übermäßigen nutzlosen Anstrengungen angespornt wird. 7) Dech-und Absührungsmittel, zur Prä, servativtz, ohne Zuziehung des Arztes zu neh- «e», istdurchaus nicht zu empfehlen, da man, cherlei dem Layen unbewußte Umstände diese sonst vortreflichen Mittel widerrathen können. 8) Innere Arzneien, welche als Präserva tive anempsvhlen werden können, sind nicht be kannt, so viel deren auch Charlaranerie und Habsucht ersonnen Hal. 9) In diätetischer Hinsicht gilt die Regel: so lange man sich wohl fühlt, so wenig als mög, sich von der gewöhnten, nur nicht überhaupt der Gesundheit nachtheiligen, Levensordnung avzuweichen, alle Ueverladungen mit Speisen und Getränke, zumal den Rausch, so wie jede Regellosigkeit zu vrrmeiden, die mit Erschö pfung der Kräfte, Aufregung der Leidenschaf ten und Abkürzung des Schlafs verbunden ist. Man genieße nicht sehr fette, schwer verdauliche Speisen, wähle dagegen mitunter lieber säuer liche Dinge, Pflanzenkost, unter andern vor züglich Heringe, Obst, Sauerkraut, Mcrrettig, Sellery, Möhren, Zwiebeln und Knoblauch. n. Hat, der gegebenen Vorschriften zur Präservativ» ungeachtet, die Ansteckung doch statt gesunden, ober auch wohl die Krankheit oh»- Ansteckung durch die Drangsale und Ent behrungen ves Kriegs sich in einem Menschen entspannen, so ist es, um den verborgenen Feind entdecken und bekämpfen zu können, nothwen dig, die ersten Aeußerungen wahrzunehmen und anzugeben. Im ersten Anfang ist es gar nicht so leicht, ja zuweilen unmöglich, diese Krankheit aus gr- wissen Zufällen mit Zuverlässigkeit zu erkennen, theils weil die durch sie hervorgebrachtcn Zu fälle, nach Verschiedenheit der besondern Kör perbeschaffenheit verschicdenerMenfchen, so wie nach Verschiedenheit des Grades, in welchen sie sich entwickelt, sehr verschieden sind, theils und hauptsächlich, weil ihre ersten Wirkungen oder Zufälle mit denen vieler andern Krankhei ten sehr Übereinkommen. Diese Zufälle bestehen vornehmlich in emex vermehrten Wärme oder gar offenbarer Fieber hitze, nach vorgängigem Frösteln oder Fieber schauer, heftigerm oder geringerm Kopfschmerz, schnellerm Puls, verlorner Eßlust, heftigerm oder geringerm Durste, rmruhiAemSÄlafe oder M5»