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1316 Stand zu setzen, jedes in seiner Sprache, die „herrlichen Werke Gottes" zu lesen? — Die Amerikanische Bibelgesellschaft wurde im Jahre 1817 ge gründet und hat von der Zeit ihres Bestehens an bis zu Ende des Jahres 1848 die enorme Anzahl von Fünf Millionen, Achthundert sechszigtausend, vierhundert und drei und neunzig Bibeln und Testa menten verbreitet. Dieses Werk zerfällt in 39 Kapitel, wovon die er sten 8 sich mit der Gründung und Organisation der Gesellschaft be fassen. Die folgenden Abschnitte berichten über die Verbreitung der Bibel in Gefängnissen, der Marine und Armee, über die Uebersetzung derselben in fremde Sprachen und ihre Verbreitung unter fremden Völkern. Die zuletzt erwähnte Abtheilung enthält viele in ethnogra phischer Beziehung interessante Data. — Beispiele können wir bei der Beschränktbcit unseres Raumes nicht anführcn, empfehlen aber zu besonderer Aufmerksamkeit die Berichte von Bridgman und Gütz- laff über China und ihre segensreiche Wirksamkeit daselbst.—DieAb- schnitte über Spanien und Belgien, die einen seltsamen Eontrast dazu bieten—sowie das Kapitel über die Bibel in Rußland, allwo der Thätigkeil der Bibclpressc durch einen Kaiserlichen Ukas vom Jahre 1826 ein Ziel gesetzt wurde. Wie wir hören, ist hiervon eine deut sche Bearbeitung in Vorbereitung. Puttick und Simpson zu London sind augenblicklich mit der An fertigung des Auctionscatalogs einer Büchcrsammlung beschäftigt, welche eine Anzahl höchst seltener Jucunabeln enthält, u. a. Oieero äs okkieii«, Mainz 1465; l-iietanli»«, Subjaco 1465; Slatlliseu« äs Orscovis, von Gutenberg 1457 gedruckt; l-ancelol clu l-ao, 2 Bde. Paris 1494, auf Papier, mit Illuminationen; klistoris Saudi lorm- »i« Lvsnsssliütse, Holztafcldruck von 1440, 48 Blätter unbcschnitlen; Columbus' Brief über die Entdeckung von Amerika, in deutscher Sprache zu Straßburg 1497 gedruckt; läbro äsl äntiolirido, Sara gossa 1496, soll a l len Bibliographen unbekannt sein; ll!>rlI>Vi„äicir>e, auf Asbest gedruckt; llcharäo Orlando Iinimorslo, Venedig 1544- FerncrFranzösischc, Spanische u. Italienische alteRomanzen, eine An zahl alter Italienischer, von der /Vso-nlsinia clella 6ru«ca citirter Bü cher, Orientalische Bücher und Manuscripte, alte und neue Reisen in Asien, Afrika und Amerika. Unter den Manuskripten sind haupt sächlich bemerkenswert!) die Orig i n al m a n u scr ip tc vo n Iu l i u s von Klaproth. Willigiii Polin cuxl p. k. Uaernilri)'; beinA Iirisk observstiov« on Uis Olisrxs« malls in Kr. Kaosulv)''« Ilidorx ok LnAlsnll sxsinst tks cliaradsr ok William penn, 8x W. L. p'or«lsr. Macaulay's histo rische Arbeiten haben schon vielfache Controversen hecvorgeruscn— und im Interesse der Wahrheit können wir nur wünschen, daß ihre Zahl sich vermehren möge. In der Reihe der Gegner, welche durch die berühmte „Geschichte von England" hervorgcrufen worden sind, ist Herr Förster keiner der verächtlichsten. Er greift die Wahrheit des Bildes an, das Macaulay von Penn entworfen hat, und es hat aller dings den Anschein, als ob solches etwas zu stark aufgetragen sei- Im Allgemeinen glauben wir indessen doch, daß mehr Leser sich zu Macaulay's Ansicht von Pcnn's Charakter Hinneigen werden, als zu der Forstcr's, der seinen berühmten Glaubensgenossen vollständig zum Heiligen stempeln möchte. — Ueberhaupt muß, wer mit Macaulay eine Lanze brechen will, wvhlgcrüstet auf dem Kampfplatze erscheinen. Fast jede Seite der neuen Ausgabe von Pepys' Diary, (so eben voll ständig geworden) ist eine Bestätigung des Sittcngemäldes, welches Macaulay von der Zeit Karl's II. entworfen hat. - Von Elizabeth Twining erscheint: Illustration« ok tliv IVatursI Order« ok plant«, srrsoxvd in Kroup« ok kloveer«. vravvo ans Intbo- xraplieä, in Folioheften, wovon jedes 4 colocirte Gruppen mit Be- 105 schreibung der Eigenthümlichkeiten der Pflanzen enthält. Der Preis des Heftes ist eine halbe Guinee und das Ganze wird in 40 Heften vollständig sein. Die 4. Auflage von Eromwell's.Briefcn, gesammelt von Earlyle, ist so eben in 4 Bänden erschienen. Bei Murray in London erscheint: lurlce^ sn<I it« Ileslioy i>x Olisrles DIsckarlaue. 2 vols. Von Erasmus' Colloquium über Wallfahrten ist von I. G- Ni- chols eine Uebersetzung unter dem Titel : „Ibs pil-rimaxe« ok Wal- «inßchsm aiiä Oanlerburv" erschienen. Die „Colloquien" haben sich stets einer großen Popularität in England erfreut — in den nördlichen Grafschaften haben dieselben bis auf neuere Zeiten als Unterrichtsbuch im Lateinischen gedient. Ein Herr Harris entdeckte vor mehreren Jahren in Egypten die Fragmente einer Rede gegen Demosthenes, in Bezug auf das Gold des Harpalus. Ein Faksimile derselben wurde im Jahre 1848 unter den Auspicien der Königlichen Gesellschaft fürLiteratur davon zu Lon don veranstaltet. — Wir vernehmen jetzt, daß Herr Churchill Ba- binglon eine Ausgabe derselben vorbereitet, welche zu Anfang des nächsten Jahres erscheinen soll. Von Murray in London ist angekündigt: läks oklolmOsIvin. 8^ Iliomo« 6. v^sr. Herr Dycr befindet sich augenblicklich in Paris, um von den neu aufgefundenen Briefen Calvin's Kenntniß zu nehmen. Den Winter wird dieser verdienstvolle Gelehrte in Deutschland, theils zu Bonn, khcils zu Berlin, zubringen, um weiteres Material für sein Werk zu sammeln- Die Reisen des Prinzen Adalbert von Preußen im südlichen Eu ropa und in Brasilien sind bei Bogue in englischer Uebersetzung von Sic Robert H. Schomburgk und John Edward Taylor erschienen. Da das Original nur als „Manuskript" gedruckt und durchaus nicht zu erlangen ist, so wird manchem unserer Leser damit gedient sein, durch Anschaffung der obigen englischen Uebersetzung in Besitz dieses inter essanten Reiseberichtes zu gelangen. Von Harcison Ainsworth's Werken ist jetzt auch eine billige Ausgabe zu 1 «- pro Band von Chapman u- Hall angezeigt. So eben isterschicnen: l!riti«I> .41manaolc and Oompanion kor 1850. Inhalt: cle Norxan über alte und neue Zeitrechnung, Britische und Irische Fischereien, Ocffentliche Bibliotheken, Eisenbahnen des ver einigten Königreichs, Chronologischer Bericht über die Verbindung zwischen England und Indien, Londons Kohlenhandel, Londons Was serleitungen, Cholera, Schwankungen der Staatspapierc rc. Lamartine hat so eben das Manuskript eines neuen Werkes zum Druck gegeben, welches Anfangs Januar unter dem Titel: „lVlelaiixes politigus« st litlerairss" erscheinen und von höchstem literarischen In teresse sein soll. Als ein Zeichen seiner Dankbarkeit für die seinem Journal „Is oon«eillcr du peupls" allseitig zu Theil gewordene Aus nahme, hat der Verfasser bestimmt, daß eine Anzahl Exemplare dieses neuen Werkes den Abnehmern als Prämie zugetheilt würde, die sich auch für 1850 hierauf abonniren. Neander's Erläuterung des Briefes Pauli an die Philipper (1. Bändchen der heiligen Schrift, herausgegebcn von K. F. Th- Schneider) wird von Edmonde de Pressense ins Französische übersetzt.