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Gelungener Versuch, aus Erdapfelstarke Zucker zu bereiten. Kirchhofs z» Petersburg Erfindung, aus dem Gatzmehle des Waitzens und vorzüglich der Erd« Zpfelstärke Zucker zu bereiten, ist aa fich für jeden Lenkenden Menschen so interessant und, besonders in den gegenwärtigen Verhältnissen, so wichtig, daß gewiß jeder, dem es nicht an Gelegenheit und den nöchigen Hülfsmitteln mangelt, zu Ver« suchen gereizt und allgemein mit gespannter Er, Wartung dem Resultat dieser Versuche entgegen sehen wird. Auch ich konnte mir nicht versa gen, diese Entdeckung zu prüfen, und meine wenige Arbeit wurde mit großer Freude belohnt; denn der Erfolg entsprach genau der Angabe des Herrn Professor Lampadius zu Freiberg. Aus s Pfund Erdapfelstärke erhielt ich 2 Pfund eines sehr süß, rein und lieblich schmeckenden Syrups. Wenn schon die jetzt noch übrigen Vorräthe an vorjährigen Erdäpfeln, weil solche bereits gekeimt haben und welk worden sind, wenig Ausbeute erwarten lassen und vor der künftigen Erdäpfelerndre keine Versuche im Großen zu um ternehmen seyn werden, so bin ich doch, um zu riner gemeinnützigen Sache nach meinen Kräf« ten mit zu wirken, gern erbötig, jeden meine bereits gemachten Erfahrungen und künftigen Bemerkungen aus Verlangen mitzutheilcn. Um diese erweitern und mehren zu können, bitte ich daher wiederholt mir die etwa vorhandenen und vielleicht entbehrlichen Vorräthe an Erdäpsel- *) Bei einem Gastmale. mehl, welches ich mit 2 gr. für jede Kanne be zahlen werde, zu überlasse». Plauen, den i. Iulp 180. Trömer. Soll man heurathen? Der bekannte Arzt T b eoph ra stu s Para celsus gab auch ein Buch über die Hochzeiten heraus, und beantwortete die Frage, ob ein Weiser eine Frau nehmen solle, solgendermaaßen: //Ist fie schön, reich, gesund, guter Sit ten, gutes Geschlechts, ei, so geziemt einem Weisen, zu der Ehe zu greifen. Weil diese Dinge aber alle Wildpret seyn, und gar selten bei einander, darum ist dem Weisen kein Weib zu nehmen. Denn erstlich irren sie einem am Sludiren, daß der Kunst und dem Weibe auf warten unmöglich ist. Zu dem ist gar viel, das zu den Weibern gehöret, als köstliche Kleider, Edelsteine, Perlen, Geld, Ehehalten, man cherlei Hausrath, köstliche Belten, Umhäng, vergoldete Sessel, Vankpolster, daß sie der an sehe und ehre. Ist sie mit dem Mann in einem Wohlleben*) und kommt heim, so spricht sie: Ich bin da gesessen, wie ein arm Mensche. Das hat diese und jene angchabt, warum hast du meiner Nachbarin die Augen also verliehen**)? und nachmals erhebt sich im Hause ein Greinen und Senken, was hast du mit der Magd ge« redt? — Kommt er vom Markt heim, so spricht *») Warum hast du sie zärtlich ansesehen?