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Verstorbene», nach zwei und dreißig Jahren, als Geschenk, Bor einigen Jahren fand stch bei dem da, Mals noch lebenden veruhmren Lergarzl Mi» chaelSchuppachzu Langnau, im Kanton Lern, ein russischer Herr von hohem Range ein, von seiner Cochter, einem schönen Frauenzimmer von etwa i6 Jahren, begleitet. Die Stube war voll Leute ans allen Ständen und aller« Hand Ländern, als ein bejahrter Landmann, mit einem überaus großen und langen grauen Bart in die Stube trat. „Ich wette," sagte ein eleganter junger Herr zu der jungen Dame, „daß Sie diesen Mann nicht küssen werden, zwölf neueLouisd'or!" — „Johann!" sprach sie zu ihrem Bedienten, präsenlirt dem Herrn diesen Teller. Hier sind meine zwölfe; legen Sie nun die Ihrigen dazu." Da war nun kein Zurücktrcten. Die Dame begab sich sogleich zu dem alten Manne. „Ehrwürdiger Mann," sprach sie, „erlaubt mir, Euch zu bewillkom, men!" küßte ihn auf seine beiden bärtigen Wan« gen, nahm hierauf den Teller aus des Bedien, ten Hand, übergab ihn dem Greise, mit dem Geide, und fuhr fort: „Da, ehrwürdiger Baier! nehmt dies zu einem Angedenken, daß Rußlands Töchter das Alter zu ehren sich ei» Vergnügen machen." Anekdote,' Eine schöne Frau, von dem Schuhmacher, der eben in dem Moderuf stand, mit Schuhen versorgt, bemerkte, daß am ersten Lage schoa ihre Schuhe' zerrissen' waren,' Sie ließ derr Schuhmacher kommen und bezeigte ihm ihr Be, fremden darüber. Er nahm den geborstenen Schuh, besah ihn genau und ernsthaft, und nachdem er reiflich über die Ursache dieses Zu, falls nachgedacht hatte, sagte er: Jetzt sehe ich, was es ist: Ew. Gnaden werden damit gegangen seyn. Das hohe Lied. Mel. tioä üclv« rlie liinA. Areudig «'m Chorgesang Fliege der Becherklang, Feire das Mahll Mit des Gesanges Macht Kränzet die heil'ge Nacht.' Weiht den Pokal! Schlürft ihr den Nebentrank: Spendet auch Eettern Dank! Sprühe der Saft! Freude, du fleuchst herab, Schüttelst den Dlüthenstab, Weckest die Kraft! Wenn eö im Leben schweigt, Wenn es zu Staub sich neigt — Weinet ein Schmerz! Gießest du Himmelsglut: Hoher zu Gbttermuth Hebst du das Herz, Hoch,