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54 !— bereiten, und ganz fertig, in Qualität dem in, bischen Zucker gleich, als Kaufmannsgut in den Handel bringen kann. 2) Sie hat das heuri ge Audjahr am 2z. August begonnen, und am n. Sept, den ersten heurigen ganz fertigen kri stallinischen Zucker verkauft, z) Seit dieser Zeit har sie bereits 8r Sude gemacht, und kei ner derselben schlug fehl; alle lieferten hinläng, Ach kristallinischen Zucker, mit einziger Aus nahme der letzten 5 Sude, welche noch nicht ganz reif sind, aber ebenfalls die sichern Spu ren der Kristallisazion schon zu zeigen beginnen, q) Sie hat von dem seit dem 2z. August fabri- zirten kristallinischen Zucker bis jetzt schon über ro,oc>O Pfund verkauft. 5) Die Fabrik hat Heuer in großen Süden, jeden zu 10,000 Pfund Munkelrüven, erprobt, daß man auch sowohl aus schon verfaulten, als aus stark gekeimten Rüben, wenn man die gefaulten Theile weg schneidet, die Keime abstreift und absondcrt, «den so gut wie aus gesunden Rüben, den nem- Achenf reinen Sprup und festen kristallinischen Zucker Herstellen kann, wenn man die Opera- zionen mit gehöriger Sachkenntniß unternimmt. Diese Thatsachen können keine» Zweifel übrig lassen, sondern bestätigen unstreitbar, daß der Kontinent sich aus den Runkelrüben, dieser schnell, leicht und überflüssig zu erbauenden Pflanze, seinen erforderliche» Zucker zu mäßi gen Preisen verschaffen kann. Es ist zu diesem Ende zu wünschen, daß der Ruirtelrübenbau un verzüglich ausgevreitet, und die Zahl der Zuk- kerfabriken vermehrt werde. Die von Grau- yogel'sche Runkelrüben-Zuckerfabrik zu Angs, bürg wird gegenwärtig fleißig von Reisenden, die sich belehren wollen, besucht, und sic hat auch jüngsthin, durch den Ankauf des aufgeho benen Karmeliterklosters, sich ein Lokale ver schafft, das vor dem bisherigen Vorzüge und Bequemlichkeiten barbieret. Edle Züge. Der Graf von Althann, gegenwärtig in WienOverhosmeisterderKaiserin, studirte 1779 in Göttingen, und machte daselbst die Bekannt schaft des Grafen von Zedlitz auf Freihan, und seines Erziehers, Herrn Karl Hörnigk. Bei einem gewissen Anlaß erbat er sich von diesem geschickten Rechtsgelehrten eine publicistische Ab handlung, und nahm sie 1780 mit nach Oester reich. Sie ward weiter nicht von ihm benutzt, daher bei Seite gelegt, und vergessen. Im März 18" erinnerte sich Graf Althann zufälli ger Weise der Sache, suchte, und sand die Ab handlung unter seinen Papieren, und legte so gleich roo Stück Dukaten zur verspäteten Be lohnung für den Verfasser bereit. Er erkundigte sich sorgfältig nach ihm, erfuhr, daß vor Meh rern Jahren Herr Hörnigk, als Hof- und Stadt richter und Hosfiskal in Küstrin gestorben sei, eine achlungswürdige Wittwe mit zwei minder jährigen Kindern und zerrüttete Vermögcnsum« stände hinterlassen habe. Großmüchig bestimmte Graf Althann die bemerkte Summe als Hono rar für jene Abhandlung, welche von ihrem Verfasser nicht in dieser Absicht war aufgesetzt worden, und Übermächte sie an die Familie des Ver-