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9- Stück. Plauen, Sonnabends den 29. Februar -812. lieber den Anbau ausländischer Gekrai- dearten. ^o gut in allen Zweigen des menschlichen Wissens und Würkens von Zeit zu Zeit Fort« schritte zum Bessern gemacht werden, eben so gut muß dies auch bei dem ersten und wichtig» sten, der Feldwirthschast, der Fan ftyn können, und ist es auch in vieler Hinsicht schon gewesen; nur hält es hier weit schwerer und geht langsamer von statten, weil der größte Theil derjenigen, die sich damit beschäftigen, zu wenig denkt, zu wenig aus die Natur, die in ihren Gaben und Kräften eben so unerschöpflich als unbegreiflich ist, selbst achtet, und daher das große Gotteswerk zu sehr nach dem von Al» ters her gewohnten Schlendrian betreibt. Ich bin weit davon entfernt, allen Neuerungen auch in der Oekonomie das Wort zu sprechen; denn viele haben nicht Probe gehalten, und manche vielleicht wohl auch blos darum nicht, weil man es nicht recht anfing, oder bei einigen miß, lungenen Versuchen gleich die Geduld verlor. Jndeß so viel muß mir der für das Alte einge nommenste Landwirch doch wohl zugestehen, baß unser Feldbau noch mancher Verbesserun gen fähig und selbst bedürftig sey, und daß bei einem natur» und zweckgemäßem Betrieb des selben der guten, reichen Mutter Erde noch manche Gabe mehr abgewonnen werden könnte. Ich erwähne hier z. B. nur des Anbaues fremder Getraidearten, durch welchen, wenn er mit Nachdenken, Beobachtungsgeist, Eifer und Beharrlichkeit betrieben würde, die Ergiebigkeit unsers Grund und Bodens noth wendig erhöhet werden müßte. Aber da höre ich auf einmal tausend Stimmen sich erheben, die bald dies bald jenes dagegen einzuwenden haben, und eine Haupleinwendung ist immer die: daß diese Getraidearten nicht für unsre Gegenden paßten, daß fle nur in warmern und fruchtbarer» Ländern gediehen und ergiebig wären; daß wir daher blos bei un sern einheimischen Arten bleiben müßten tt. Ich gebe selbst gern zu, daß manche derselben, die z. B. einen hohen Grad der Hitze erfordern, für uns nicht sind; aber auf alle möchte ich es denn doch nicht ausdehnen, weil die Erfahrung selbst schon zu deutlich das Gegentheil darge- rhan Hal. Was mit unserm Klima nicht in zu großem Widerspruche steht, das läßt sich nach und nach auch bei uns attiimalistren d. h. ao unsre