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planes seitens des Neichswetterdienstes besonders gefördert werden. Ich habe daher im Einvernehmen mit dem Herrn Reichsminister der Finanzen beschlossen, die für die Benutzung des Wirtschaftssonderdienstes des Reichswetterdienstes zu entrichtenden Ge bühren versuchsweise ab 1. September 1938 auf die Hälfte herabzusetzen. Eine Einzelberatung beträgt von dem genannten Zeitpunkt ab 1,— NM. Bei laufender Inanspruchnahme werden die Monats- pauschalgebllhren je nach dem Umfange des Dienstes von den Wetterwarten festgesetzt. Für eine etwa zwei- bis dreimal wöchentliche normale Inanspruch nahme des Dienstes beträgt die Gebühr in Zukunft etwa 5,— RM monatlich. Für die geschilderten Beratungen stehen fol gende Wetterwarten zur Verfügung: Wetterwarte: Fernsprecher: Berlin-Tempelhof, Berlin SW 29, Flughafen . Berlin 66 71 06, 66 71 07 Bremen, Flughafen Bremen 54 071.75 Breslau, Breslau 17 Breslau 26 902 Dresden, Flughafen Dresden 68 847 68141 (Nebenst.) Erfurt, Flughafen BinderslebenErfurt 22 288 Essen: Mülheim (Ruhr) Flug hafen .' Essen 41 962 Mühlheim 41 869 Frankfurt/Main, Flughafen Rhein—Main . . Frankfurt (Main) 61606 60 221 (Nebenst.) Hamburg, Hamburg 3, Alfred- Wegener-Weg 1 Hamburg 362 857, 362 858 Hannover, Flughafen Hannover 65 712 Klagenfurt, Flughafen .... Klagenfurt 1331 Köln, Flughafen Köln 58 201 Königsberg/Pr., Flughafen Devau Königsberg 38792 Magdeburg, Bahnhofstr. 17 . Magdeburg 30 074, 30 075 München-Oberwiessenfeld, Flug hafen München 66 611 Nürnberg, Flughafen Nürnberg 57 261 Stettin, Flughafen Stettin 32 919 Stuttgart-Böblingen, FlughafenStuttgart 91060 Böblingen 656 Wien-Aspern, Wien XXI, Flughafen .... Wien ? 22 202 Da dieser Wirtschaftssonderdienst gerade für die deutsche Land- und Forstwirtschaft sowie für den Gartenbau erhebliche Vorteile bieten kann, wäre ich dankbar, wenn die in Frage kommenden Behörden und Organisationen — besonders der Reichsnährstand — von dort aus über die Eebüh- rensenkung unterrichtet und ihre Mitglieder zur Benutzung dieser Einrichtung angeregt werden würden." Für eine rechtzeitige Bergung der Ernte, früh zeitige Vornahme der Saat und richtige Überwinte rung der Hackfruchternte usw. dürfte für viele land wirtschaftliche Betriebe die Benutzung des Wirtschafts sonderdienstes des Reichswetterdienstes sehr vorteil haft sein. Ich bitte deshalb den Inhalt dieses Schrei bens zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend zu beachten. An die Nachgeordneten Dienststellen. — DN. 1938 S. 661. Tiere. Melkermeister Müllers Melkverkahren. — u v 5. 544Ü/38 vom 24. s. 1938 —. Ich habe Anlatz, auf folgendes aufmerksam zu machen: Der Melkermeister Müller in Sennickerode, Kreis Göttingen, preist in Zeitungsanzeigen und Pro spekten ein von ihm erfundenes Melkverfahren an, von dem er behauptet, daß es Euterkrankheiten sicher verhindert und den Fettgehalt der Milch erhöht. Das Verfahren ist angeblich zur Patentierung angemeldet, eine Veröffentlichung der Patentanmeldung konnte ich jedoch bisher nicht feststellen. Müller bemüht sich auch, unter den Kontrollassistenten Vertreter für sein Melkverfahren zu werben. Wie aus den Prospekten hervorgeht, soll der Bauer oder Landwirt, der die „Berechtigung" zur Anwendung des Verfahrens er werben will, neben einer einmaligen „Gebühr" einen Betrag, der sich nach der Zahl seiner Milchkühe richtet, bezahlen und eine Reihe von Verpflichtungen auf sich nehmen, ehe er überhaupt weitz, worin das Verfahren besteht. Ich bitte, in den Kreisen der Kuhhalter mit allen zu Gebote stehenden Mitteln nachdrücklichst davor zu warnen, für ein in derartig marktschreierischer Weise angepriesenes, aber geheim gehaltenes Verfahren Geld auszugeben. Ein abschließendes fachmännisches Urteil über den Wert des geheimen Verfahrens liegt nicht vor und ist auch von dem Melkermeister Müller in seinen Anpreisungen nicht beigebracht worden. Ich bitte, insbesondere auch die Landeskontrollverbände anzuweisen, daß sie ihren Angestellten nicht nur strengstens untersagen, für die Verbreitung von Müllers Melkverfahren zu werben, sondern sie auch anhalten, den Bauern und Landwirten von dem Ein gehen auf die zweifelhafte Eeschäftsmethode des Müller dringend abzuraten. Der Herr Präsident des Werberates der deutschen Wirtschaft teilte mir mit, daß er den Melkermeister Müller ersucht hat, eine Werbung in der von mir be anstandeten Form nicht mehr zu betreiben. Ich bitte um Bericht nebst Unterlagen, falls Müller seine bis herige Werbemethode trotzdem fortsetzen sollte.