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im Herbste aus, die meisten erst im Frühjahre ; doch muß es dann zu Anfang Marz geschehen, weil ihm sonst die Erdflöhe sehr zusetzen und er eine Aerndte weniger liefert. Das Säen ver anstaltet man bei windstillem Welcsr und zwar etwas dick in Reihen, weil dadurch das Jäten und Behacken erleichtert wird, was dem Waid so nöthig und zuträglich ist. Kann man wegen Feuchtigkeit der Erde den Saamen nicht sogleich untereggen; so holet man es sobald nach, als der Acker abgerrocknet ist; wer aber seinen Waid, acker gleich nach der Saat pfergen läßt, braucht ihn entweder gar nicht, oder nur etwa mit einem Strich zu eggen, weil die Schaase den Saamen Hineintreten. Der Saame pflegt erst nach fünf bis sechs Wochen auszugehen. Sobald seine Blätter die Höhe eines Schuhes erreichen und gelblich zu werden anfangen, werden sie mit ei, nem besonders dazu eingerichteten Eisen bis an die Wurzel abgestossen, doch ohne die Krone zu verletzen. Dieß geschieht zum erstenmal ge, wöhnlich gegen Johannis und dann aller sechs Wochen bis zu Ausgange Octobers, oder solan ge er Blätter treibt; jedoch liefert die erste Aerndte die besten Blätter. Mißwachs ist bei dieser Pflanze nicht zu fürchten und selbst der in trocknen Jahren gewachsene magere Waid ist nur desto besser und wird also auch theurer be, zahlt. Dor dem Winter wird das Land samt Pflanzen und Wurzeln umgepflügt und man läßt nur diejenigen Pflanzen stehen, aus welchen man im künftigen Jahre Saamen ziehen will. Dieser Saame enthält viel Oel und die Blätter sind eine gute Nahrung für die Bienen. So wie die Blätter abgestossen stnd, werden sie ge waschen und an der Lust auf dem Grase welk ge« trocknet, dann in einer Slampfmühle oder auch nur mit den Füßen in Ballen zusammengetretc», diese auf Horden getrocknet und an trocknen Or ten bis zum Verkauft ausbewahrt. Je älter die Waare wird, desto besser ist sie, und ste lei det weder von Mäusen noch von andern Unge ziefer. Wo man den Boden nicht ganz zum Getraidebau nöthig hat, ist der Waidbau äus. ferst vortheilhast und muß es besonders jetzt wer den, wo dieser Artikel starke Nachfrage erhalten wird. Warnung. Jagdliebhaber dürfen ihre Hunde bei star, ker Hitze nicht ins Wasser »öthigen, weil der Hund ohne Nachtheil an seiner Gesundheit ihnen nicht gehorchen kann und ste es sich selbst zuzu schreiben haben, wenn ste sich durch Grausam keit um einen treuen Diener bringen. Wenn nämlich bei starker Hitze das Wasser an den Fluß« Ufern ober in Bächen sehr warm wird und mit dem Schlamm in Gährung geräth; so ist dieß den Geruchsnerven des Jagdhundes unerträg lich und er würde, wenn er sich lange in solchen Wasser aufhielte, ohne Zweifel krank werden, oder zu Grunde gehen. Selbst wenn das Was ser hell scheint und für eine menschliche Nase keft nen widrigen Geruch von sich giebt, kann es dem Hunde unangenehm und gefährlich werden. Noch könnte man glauben, daß es die plötzliche Ab kühlung ftp, die der erhitzte Hund scheue; allein dieser Grund hat weniger Wahrscheinlichkeit.