S8 glück bezeichnete Tag , ein — Ausrusungs- reichen. Tadel. Gey nicht verdrießlich, wenn ein Freund gutmüthig deine Handlungen tadelt! Du bist als Mensch nicht fehlerfrei! Reiche dem wohl« meinenden Freunde vielmehr dankbar deine Hand; denn sein Tadel gleicht dem wohlthati- gen Luschanche, der die Spreu von dem, auf der Tenne liegenden, Korne abfegt, so daß man nachher das Gute desto deutlicher erkennen kann. Aber der Tadel eines Feindes, zu scharf, gleicht dem Windstoße, der Streu und Korn verwehet. Der Wechsel. Die Jahre ziehn hinauf — hinab. Worauf du stehst, — es ist eln Grab! — Das Leben führt durch tausend Kreise, Und alles Daseyn ist nur — eine Reise. Der Mensch — ein Blümlein —wächst heran; Der zarte Jüngling reift zum Mann. Du siehst des Mägdlein Rosen glühen So schön — so engelschön! und sie ver- blühen. Was heute war, ist morgen nicht; Das Größte sinkt, bas Stärkste bricht. Der Sturm zerknickt die Blum' und Eiche. Es kommen und verschwinden alle Reiche. Der Ruhm strebt nach Unsterblichkeit; Allein er ist ein Kind der Zeit, Sie richtet ihn; — nie kommt sie wieder, Und schnell verstummen ihre Siegeslieder. Seht wie zerrissen und entstellt Sie trauert — die Königin der Welt! Ihr mußten tausend Reiche dienen; Nun liegt sie da in moosigen Ruinen. Die höchste Gunst des blinden Glücks Ist nur ein — Kuß des — Augenblicks. Ein jeder Tag bringt neue Kunde. Nichts täuscht uns leichter, als — die fal sche Stunde. Der Mensch durchirrt ein stürmisch Meer. Sein eigner Geist schwankt hin und her; Muß sich durch Nacht und Zweifel winden, Und hascht nach Licht, — und wird es nie ergründen. Und ach! — wie wogt sein armes Herz! Wie bebend zwischen Lust und Schmerz! Es lebt mit sich im ew'gen Streite; Es liebte gestern, und erkaltet — heute. Er ist des Schicksals dunkles Spiel. — In weiten Fernen liegt sein Ziel; Allein er soll es — nicht erreichen. Der Mensch — ein Irrster» — soll sich ewig gleichen. Sein