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IZ8 daß dieser Bedeutung von ihnen Folge geleistet werde, vehörige Ovsicht zu führen. Urkundlich haben Wir dieses Patent eigen händig unterschrieben und mit Unsrem Königli- chen Jnstegel bedrucken lassen. So geschehen zu Dresden, am »8. July r8o8. Friedrich August. (L.. S.) Hannß Ernst v. Globig. D. Christian Jacob Eisenstuck. Bruchstück aus der Schrift: Bemerkungen über die franz Armee der neuesten Zeit. Nachdem der Verfasser die französische Ar mee in ihrer Vortrefflichkeil im Vergleich mit den Armeen anderer Nationen dargestellt hat, g«ht er zu Vorschlägen zur Reorganisation die ser über, und sagt: Sie hat gedient, dem höchsten Nationalmo tiv, dem koint 6'lionneur, die Entwickelung zu geben, deren es fähig war. Hätten denn olle anderen Nationen in unseren Tagen durch aus keinen eigenthümlichen Zug, und keine Ra tionalmotive aufzuweisen? — — — Hätte keine irgend einen Grundzug dem koint ä'kon- neur des Franzosen entgegen zu stellen? Hätte keine auch nur ein einziges Gefühl, eine einzige Idee, ein einziges Interesse geltend zu machen? Nirgends wäre also heutigen Tages ein einziger Gegenstand der Volksliebe, ein einziger über wiegender Bewegungsgrund mehr vorhanden? Nicht ein einziger mehr? auch nicht ein solcher mehr, der in der Sprache des Jahrhunderts ein Vorurtheil hieße? Wenn es irgendwo noch eine Nation gäbe, die ihre uralten Sitten, ihre Gewohnheiten und Gebrauche unversehrt erhalten hätte; welche eine eigene von allen abgesonderte Sprache be säße; welche in ihrem Busen die Erinnerung ei nes ehemaligen Ruhms und der Gewohnheit, stegreich zu seyn, ausbewahrte; eine Nation, welche das Gefühl in sich trüge, selbstständig zu seyn; wenn eine solche Nation außerdem für den Reiz der Rangbeförderungen, welche etwa der Tapferkeit zugesagt würden, und für Be lohnungen, dem Verdienste versprochen, em pfänglich wäre; wenn eine solche Nation eine große Anhänglichkeit für ihren Regenten und ei ne grenzenlose Unterwerfung gegen ihre Befehls haber hätte; wenn eine solche Nation endlich vielleicht eine eigene, ohne Vermischung erhal tene Religion und eine noch ungcschwächte Vor liebe für ihren Glauben hätte, eine solche Na tion würde eine große Masse von Nationalität darbieten, und zu was für Unternehmungen würde sie nicht elektrisirt und mit Nutzen geführt werden können? Sollte man nicht durch das einzige Motiv der Religion so viel ansrich, ten können, daß'es keines andern mehr bedürfte, weil keiner dem gleich kommt, das aus dem Himmel herabkommt und zu ihm hinaufsteigt, und welches den Tod zum Anfänge eines bessern Lebens, als des Erdenlebens, macht? Wie weit kräftiger ist ein solches Motiv, als das der Ehre, dieser kalten Idee, welche das Herz leer läßt, ewig unter den Erdengegenständen umherirrt, ohne sich an einen besonders zu schlies sen! Diese, ihrem Wesen nach, kalte, und, ihrem Zwecke nach, unbestimmte Idee, hat in- dessen so große Wirkungen hervorgebracht; sie har einer Nation, welche durch ihre hohe Civi- lisation