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Selbst der gescheuteste Mann muß oft den Rach derjenigen anhören, von denen er glaubt, daß sie nicht im Stande sind, ihm zu rachen, Richelieu. Alle Neuerungen, die die Roch erzeugt, sind unzulänglich; sie müssen durch die allgemeine Stimme gut geheißen werden; denn handelt man, ohne den Willen des Volks zu fragen, so bringt man das Gute und Nützliche in Miß» credit. Filangieri. Kein größer Unglück kann ein Volk treffen, «ls wenn sein Regent sich in den Kopf setzt, es schlechterdings von allen Uebeln befreien zu wollen. Grippa. Eine vollkommene bürgerliche Verfassung ist nicht eher möglich, als bis kullivirte Unter» thanen da sind, welche gar keine andere Verfas sung leiden. Daher muß man die Völker auf- klären. Kant. Der Mensch will Universalmonarchie, aber die Natur verhindert dies durch zwei Mittel: durch die Verschiedenheit der Sprachen und der Religion. Kant. Ein Mann, der mit Klugheit und Ustheils- kraft nur Kenntniß der Geographie verbindet, ist im Stande, über das wahre Interesse einer jeden Nation und auch über das Interesse der Fürsten, welche sie regieren, richtig zu urchei- len. Leibnitz. Ungeheuere Staaten sind für das Menschen geschlecht verderblich in ihrem Wachschume, in ihrer Fortdauer, und in ihrem Untergange, der nie sehr weit von ihrem Ursprünge entfernt sepn kann. Hume. 107 Wo ein hoher Grad von politischer Freiheit in der Thar und nicht bloß dem Scheine nach vorhanden ist, da muß von der moralischen nicht weniger ein hoher Grad vorhanden ftyn. I. H. Jakobi. Johann Matthesius geistliches Fuhrwerk. Eine Probe geistlicher Poesie voriger Zeir, In Gottes Namen spann ich an, Gott ist's Geschirr, er ist Fuhrmann. Wenn er fürlegt und greift ans Rad So geht das Fuhrwerk fein von statt. Herr weiß dein Knecht auff reckte Dahn, Du weißt all' Weg', Hilss Roß und Mann, Kennst alle Furth, Schläg, lPfutz und Krümm, So du nicht hilffst, werfen wir um. G'lekt du mich selbst, wenn ich ausfahr, Mein Felg, Speich, Nab, Ax, Schien be wahr, Wenn'S Bergeingeht, hemm zeitlich ein, Laß dein Engel mein Encken seyn. l G'mach Hilss mir fort auff Brück und Steg, Und das ich weich fürm engen Weg, Wenn mir vorkvmmt ein hart Gespann, Hilss daß ich fang' kein'n Hader an. Da ich irr fahr kn meiner Reiß, Dring mich bei Zeit ins rechte Gleiß. Wenn ich-umwerff und lieg im Koth, Hilss wieder auss, rett' mich aus Noth. Mit