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Stück. Sonnabends den 7. May 1309. Notizen über Brasilien. (Beschluß.) Der schöne Himmel bedeckt eine noch schö« nere Erde. Die Natur arbeitet hier fast allein, der menschliche Fleiß darf ihr nur einigermaßen zu Hülfe kommen, um hundertfältig belohnt zu werden. Die edelsten kostbarsten Produkte ge deihen hier aufs wunderbarste, wovon wir hier nur einige nennen, z. V. Reis, Zucker, Kaf fee, Kakao, Vanille, alle Gewürze, viele Bal same, China und andere Medicinalkräuter, Südfrüchte, Cochenille, Jndig, das Fernam- buk oder Brasilienholz, das herrlichste Bau holz; auch der Wein gedeiht sogar herrlich. Die großen wildliegenden Ebenen wimmeln von Schaafen, deren Wolle aber spröde ist, und von Rindvieh, auf welches letztere meist nur um der Häute willen Jagd gemacht wird. Die Flüsse und das Meer haben Ueberfluß an Eischen und die ansehnlichen Gebirge enthalten unerschöpf liche Schätze von Diamanten und andern edeln Steinen, Gold, Silber, Kupfer, Quecksilber, Eisen rc. Auch, was wohl noch wichtiger ist, Salz und Salpeter findet sich in Menge. Den Handel mit diesen Naturgaben, die durch fleißi gen Anbau und Betrieb unendlich vermehre wer den könnte», erleichtern eine Menge der größ ten Ströhme z. B. der Staranhar oder Ama zonen-Fluß, der Xingu, Tacantin, Arogua- go, Parana, Paraguay, Rio grande u. m. a. so wie die herrlichen Häfen und Ankerplätze z. B. von Para, Bahia, Rio Janeiro, des sen rings von Granitselsen umgebenes Baffin 6 deutsche Meile ins feste Land hineinreicht, Porto Siguro u. a. m. Und diese schöne Tochter behandelte Portu gal bisher so stiefmütterlichNeid und Druck, Indolenz und Bigotterie arbeiteten wechselseitig, ihre schönen Blüthen zu zerknicken. Schon die Bevölkerung des Landes, die höchstens 1,500000 beträgt, und wovon kaum portugiesische Co- lonisten, die übrigen Neger oder eingcbohrne Indianer sind, beweist, wie es um die Cultuk dort stehen müsse, da etwa 15 Menschen auf eine Quadratmeile kommen, da der Boden we nigstens 50 bis 60 Millionen Bewohner tragen könnte, wo denn immer nur 5 bis 600 Men schen auf die Quadratmeile kämen. Vielleicht öffnet sich diesem Paradies der neuen Welt, wel chen Namen es auch darum verdient, weil es nicht, wie das spanische Süd-Amerika so fürch terlich
