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erlaubt, in Schmede» zu landen, zu welchem Zwecke allemal 2200 Mann Infanterie und 500 Cavallerie üvergefchifft werden sollen. Ein lan« ger Krieg dürste das nicht werden, besonders wenn das Gerücht Grund Härte, daß in Schwe den eine Art Revolution gegen die jetzige Regie rung, deren Maaßregeln keine Billigung fin den, ausgevrochen sey und an deren Spitze selbst der Herzog von Südermannland, Bruder des Königs, stehe. Am rz. März ist der König von Dänemark Christian VII. (ged. den 29. Jan. 1749 succ. den 14. Jan. 1766) am Ner venschlage verstorben, worauf der bisherige Kronprinz unter dem Namen Friedrich VI. jum König ausgerufen wurde. England. Hier scheint man fest entschlossen, das Aeußerste zu wagen; immer mehr Schiffe wer den ausgerüstet und ausgesendel und unter den Truppen herrschen große Bewegungen. Sie ziehen sich gegen die Küsten hin, weil man von den Rüstungen an den entgegengesetzten franz. Küsten doch wohl den Versuch einer Landung besorgen mag. Schweden soll 42222 Mann üUd 22 Schisse und IM äußersten Unglückssalle eine Versorgung, wie der Prinz Regent von Portugal, erhalten. Doch nicht etwa seine große Insel St. Barthelemy in Westindien, die QM. groß ist und noch nicht 2222 Einwoh ner hat? Frankreich scheint in diesem Jahre vielseitiger und um fassender als je wirken zu wollen, vorzüglich um den Seeriesen England zu stürzen oder zum Nächgeven zu zwingen. Der Kaiser wird näch stens nach Spanien gehen und dann die Bela gerung Gibraltars das erste Unternehmen syn; denn eher kann gegen Afrika und was sonst >m Plane liegen mag nichts ausgeführt werden. Die Unzufriedenen in Irland versprechen sich auch noch in diesem Sommer französische Unter stützung. Während Napoleon Britanniens See despotismus bekämpft, greift er zu gleicher Zeit die päpstliche Hierarchie an, und der heil. Vater, seine Clerisey und sein Volk scheinen sich dem eisernen Geschick ruhig unterwerfen zu wollen. Di« drille Tendenz scheint auf hie Staaten des Großherrn gerichtet, den er für sein« nach Pa ris geschickten türkischen und arabischen Pferde bald Llissseurs 3 clrevsl zuschicken wird. Bei allen diesen großen Unternehmungen wird das Innere nicht vergessen. Die Armee soll eine ganz neue Organisation, wahrscheinlich der neuen Bestimmungen wegen , erhalten, und durch die Erschaffung von Grüfen, Baro» neu und Chevaliers, Ehrbziäuszekchnun« gen für verdiente Mannet, wish ein neuer Adel cingesührt. - / . . Italien . wird bald ein Ganzes bilden, worüber nur'Ei- ner herrscht, nachdem der römische Bischoff in seine Gränzen als Oberseelenhirt zurückgewiesen worden. Das Gerücht von einer Landung aus Sicilien erhält sich. Die Louloner Flotte soll 5222 Mann bei Melazzo ohnweit Messina ans Land gesetzt haben und dann nach Reggio gegan gen seyn, um von der neapolitanischen Armee noch mehrere Truppen überzusetzen. Dagegen sollen sich die Engländer der Insel Lessina im venetianlsche» Busen gegen Dalmatien bemäch tigt Haven, welche ihnen als Anker-und Ver- proviantirungsplatz sehr wichtig wäre. - Türkei. Eine Flucht nach Asien scheint den von z Seiten bedrohten Sultan nur allein noch ret ten zu können; denn seine Vercheidiger sind zu schlecht organisirt und zu locker verbunden, um ihn schuhen zu können. In Constantinopel sind Baumwolle, Kaffee und andere Waaren der Levante in ungeheurer Menge angekommcn, eine Folge des gehemmten englischen Handels, der sonst auch diese Artikel größtentheils an sich riß Hoffentlich wird auch uns von diesem Ue- berflusse etwas zu gute kommen. Nachdem Herr Kaufmann Christian Friedrich Haußner allhier auf Eröffnung des Concurs- Prozeffes, zu seinem Vermögen bei uns angetragen und zu dem Ende von «ns, Inhalts der an den Ratbbäusern zu Leipzig, Magdeburg und Frankfurth am Mayn auch hiesigen Orts öffentlich ausgchangencn Edickalcitationen dessen bekannte und unbekannte Gläubiger auf den 4ten April rho8