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IZ. Beilage des V o l g t l ä n d i s ch e n Anzeigers. - - D e n 26. M ä r » r 8 o 8. ——— — Königreich Sachsen. . Zwischen diesem Königreiche und dem von Westphalen syst es nun wegen der Gränzen des Elbe^zmd Haql-Departements des letzter» zu einer ^derxiiltlmft gekommen sep», deren Punkte aber noch nicht bekannt sind. Man spricht von Durchmärschen franMscher Truppen, beson ders des Corps unter Marschall Mortier durch hiesige Lande. — Durch die Friedensrichter, welche imHerzoglhum Warschau cmgeführl sind, sind durch dieselben bereits 28r; Prvcosse durch Vergleich beigelegt worden. Eine Wohlthat für die Provinz ist die Verfügung, daß in allen Städte», Flecke» und Dörfern ordentliche Schu len angelegt werden solle», ohne welche dieß Land nie zu wahrer Bildung gelangen könnte. Königreich Preußen. Die Ueberreste dieses unglücklichen Landes dulde» noch immer schwer; bei der Verheerung und Verarmung.des Landes hält es äußerst schwer, die aufgelegte Contribution zusammen zu bringen, welches durch die Folgen der fort dauernden Occupatio» durch franz. Truppen noch mehr erschwert wird. Zu dem Geldman gel gesellt sich Mangel an Erwerb, Vieh und Gelraide, und der gesunkene Cours der Scheide münze, die schon gegen zo Procenl verliert. Jn- deß beweisen die Unterthanc» der meisten Pro vinzen noch immer sehr viel Anhänglichkeit an ihrem König und dieser schien seine Dankbarkeit dafür unter andern auch dadurch beweisen zu wollen, daß er den ostpreußischen Ständen eine Pathenstelle bei der Taufe der mugebohrnen Prin zessin vergönnte. Die Armee bat eine ganz neue Organisation erhalten», soll jetzt wieder ZZOOO Man» stark seyn. Gegen Schwede» ist nun eine Declaration, wie vorher gegen England, er schienen und aller Verkehr mit diesem Reiche un tersagt. Man hofft den Fürsten von Neuschatel bald in Berlin zu sehen und dann günstige Ver änderungen für den Staar; indeß wird auch das Gerücht von Abtretung der Marken wieder er neuert. Rußland, Dänemark, Schweden. Nach einer vorausgegangenen Declaration des rufs. Kaisers gegen Schweden, sind nun die ruff. Truppen wirklich in Schwedisch-Finnland eingerückt, und sollen bereits bis gegen Abo vor gerückt sep», wo man vorher die dort liegende Abtheilung der Scheerenstolte verbrannt habe. Die Russen sanden nur wenig Widerstand und der General von Buxhövden hat eine Procla« mation an die Finnen erlassen, worin er ihnen nicht nur Sicherheit der Person und des Eigen thums, sondern auchAufrechthaltung aller ihrer Rechte und Freiheiten, und überdieß baare Be zahlung aller der russ. Armee zu leistenden Un terstützungen zusichert. Die Provinz soll wie die übrigen neuerobertenruss.Provmzen mit glei cher Milde behandelt werden und — dürfte wahrscheinlich auch wohl für die Zukunft ruff. Provinz bleiben. Als der König von Schweden diese Besetzung seines Gebiets erfuhr, ließ er auf eine völkerrechtwidrige Weise den ruff. Ge sandten von Alopäus nebst seiner Familie arre- tiren und das Gesandtschaftsarchiv unter Sie gel legen; auch soll ein russ. Courier, der von Petersburg zu diesem Gesandten bestimmt war, bei Abo ermordet und seiner Papiere beraubt worden seyn. Die Hauptmacht Schwedens, wenn man es so nennen darf, scheint sich gegen Norwegen zu wenden, von wo aus man ver« muthlich mittelst einer englischen Landung Unter stützung erwartet. Die franz. Truppen sind nun größteutheils aus dänischem Gebiete, um ver eint mit den Dänen, sobald cs nur das Treibeis er-