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6. Beilage " des B o i g t l ä n,d i s ch e n A n z e k g r r S. 6. Februar r 8 o 8. N eui gskfe i t e n. Am 16. Jan. ist der kön. preuß. Hof von Memel in Königsberg eingetroffen. Im Bran denburgischen sollen sich Spuren der schon in Preußen so schrecklich verheerenden Viehseuche gezeugt haben. In Frankreich wird die Mili« Ormachl nicht nur ihrem Verlust im letzter» Kriege nach wiederersetzt, sondern auch noch vermehrt und es ist deshalb die Aushebung der Conftription von 1809, die 80000 junge Leute beträgt, angeordnet. Man schont England, außer deoAperrung des festen Landes, auch noch durchangedrohle Landungen in Irland oder Schottland, sowie durch die Expedjtichr gegen Ostindien zum Frieden zwingen zu. wollen, und in der Thar scheint die britti^)e Regierung nicht ohne alle Besorgnisse zu seyn; denn es sind nicht Nur 6oooo Mann nach Irland beordert, son- derb die Küsten aller z Reiche werden auch in möglichst guten Vercheidigungsstand gesetzt. Ilebrigens versichern Nachrichten aus Wien und Paris, daß durch die österr. Vermittelung der Friede wohl eher-, als man glauben möchte, zu Stande kommen werde; sollte aber die Erklä rung Englands: „ daß es sich nicht in Frank reichs innere Angelegenheiten mischen wolle, aber auch verlange, daß Frankreich nicht weiter über die Souverainetät der Meere spreche" ge gründet seyn, so dürste dieses ersehnte Ziel wohs noch ziemlich entfernt liegen. Bei Cadix sollen 20000 Franzosen stehen, die zur Belagerung von Gibraltar bestimmt sind, und in der Thar ist die Besatzung dieser Dergfestung bereits sehr auf ihrer Hut. Gegen die Mitte des vor. Mo nats haben Ueberschwemmungen an der holländ. Küste großen Schaden angerichtet, das Meer ist iLFuß höher gestiegen, als nian sichje^er- innern kann und besonders PlicsstngcU hat"un endlich gelitten. Piele Häuser sind' eingestürzt oder unbrauchbar gemacht, die Waaren in den Magazinen verdorben, fast alles Vieh und mich viele Menschen ertrunken. Eben dieses Vlies- stngcn so wie Wesel, Cassel und Kehl sind nun dem franz. Kaiserchum wirklich einverlclbt, ans dem Grunde, wie cs in der sranzbs. Erklärung Heist, um nicht nur die eigene Sicherheit selbst zu fördern, sondern auch dem rheinischen Bunde im Nothsall schleunige Hülse leisten zu können. Nach Anzeige des Accis-Visitaroris Puff allhier, hat derselbe am 22. Decbr. vor. I. früh zwischen z und 4 Uhr aus hiesigem Markt eine ihm unbekannte Mannsperson mit einem Sacke an getroffen, welche diesen Sack, da sie, was sie trage? befragt worden, weggeworfen und sich entfernt hat. Bei dessen Eröffnung hat sich LZentner Melis-Zucker gefunden, dessen Eigenthü mer bis daher nicht zu erfahren gewesen. Es wird daher derselbe aufgefordert, bei hiesiger Ac- cis-Inspektion binnen 6sto nndZ.Tagen sich zu melden, oder widrigenfalls daß dieser Zucker für comreband erklärt werden wird, gewärrig zu seyn.Plauen den zo. Jan. 1808. Daß dem Hochwohlgebohrnen Herrn Premier-Lieutenant Ludwig Edlen von der Planitz auf Rützengrün rc. gehörige Wirthshausgurb zu Rothenkirchen, dazu obugefäbr z6Scbestel weil Feld boden zu Dresdner Scheffeln Korn Aussaat gerechnet, und ohngefahr zz Fuder Heu - und Grumt- Erbau gehören und das bisher jährlich für 161 Thaler 6 Gr. Pachtgeld verpachtet gewesen, samt der Gast - und Schenkwirchschast, soll, und zwar so, wie der sowohl im Ritterguthe Rützengrün als auch bei dem Richter in Rothenkirchen angeschlagene Pachtentwurf besagt, von Enkesunker- schriebenem, der hierzu Auftrag hat, von Walpurgis 1808 an auf 6 Jahr, nemlich auf z gewiß