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Zo anwenden wollen und können. Die Gnade und Barmherzigkeit Gottes und die Liebe meiner Treuen sind mir mehr werth, als die größten zu erbauende» Erdendenkmahler. Gott wolle Euch Alle für Eure gute Gesinnung heftens seg nen. L. F. Franz, Herz, zu Anhalt." Als kürzlich die AbgesandtenderLandbauern aus dem Magdeburgschen Kreise dem König ei ne Deputation schickten, und der Adeliche, der sie vorstellte, den König anredece: „Sire, das sind die Deputaten des dritten Standes", ant wortete der König: „ich kenne in meinem Kö nigreich keinen dritten Stand; sagen Sie ihnen, mir ist der Landbauer eben so viel werth als die ersten Officianlen meines Hofes." , Als der Dollmetscher Anstand nahm, dieß zu übersetze», fügte der König hinzu: „Nun so machen Sie doch und übersetzen Sie, was ich gesagt habe, damit es diese braven Männer verstehe» kön nen." Der Kaffee in seiner besten Zubereitung. Diesem, auch in seinem jetzt steigenden Prei se immer interessanten Getränke haben zwei be rühmte französische Chemiker die Brüder Cadet- de-Vaux ihre Aufmerksamkeit gewidmet und nach sehr vielen und sorgfältigen Versuchen fol gende beste Bereitungsart desselben empfohlen. Man »heile den Kaffe, der aber rein und ohne Nebengeschmack seyn muß, in zwei gleiche Hälften ein, deren eine nur leicht, ohn- gefäbr bis zur Farbe einer trocknen Mandel, die andere aber kastanienbraun gebrannt wird. wodurch jene ; diese von ihrem Gewicht ver loren haben wird. Beide Theile werden nun vermischt gemahlen oder, noch vorthcilhaster für die Erhaltung des feinsten Wohlgeschmacks, in einem buxbaumcnen Mörser gestampft. Aus 4 Loth von diesem frisch gebrannten und zerrie benen Kaffee werden alsdann in die Filtrirma- schine 4 gewöhnliche Tassen kaltes Wasser auf gegossen. Der Abguß wird bei Seite gesetzt und z Tassen heisses Wasser werden nachgc- füllt, um dein Kaffeepulver alle noch übrigen brauchbaren Theile auszusaugcn und nur das zu- rückzulassen, was ihn bitter machen und verder ben würde. Jetzt werden beide mit Kaffee geschwängerte Flüssigkeiten in einem Gefäße mit einander vermischt, in dem Augenblicks, wo man trinken willj schnell erwärmt, ohne daß man sie zum Sieden kommen läßt. Heiß werden sie nun aufgttragen und — die Ver wunderung eines jeden Kenners und Liebhabers wird eine Lobrede auf die Erfindung dieser Zu bereitung seyn. Kennzeichen, woran man bei einem ins Wasser Gefallenen den Scheintod von dem wirklichen Tode unterscheiden kann. Es ist kein Zweifel, daß viele Menschen zu frühzeitig begraben werden, ehe sie noch das Le ben gänzlich verlassen hat. Eiisso zusammen gesetzter künstlicher Organismus, alsder mensch liche, wird nicht sogleich aller Thätigkeit be raubt, und es ist zu beklagen, daß man bisher immer noch kein anderes sicheres Mittel, den Schein-