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sitze ich eben in diesem Augenblicke den rechten Maßstab!" und geht lachend. Rach einigen Stunden war der kleine Pa tient, richtig wieder auf den Beinen. Proben von chinesischer Weisheit. Bei allen Gelegenheiten, die sich dir darbie, ttn, um. zu reden oder zu handeln, lhue alles mit Sanstmuth und mit Zurückhaltung. Die mei sten unserer Fehler haben ihren Grund darin, daß unsere Sitten und unser Betragen allzu leb haft und allzu heftig ist. — Wenn du dich ge- nölhiget stehest, eilen guten Rach zu geben oder tadeln zu müssen, jso bediene dich niemals har ter oder strenger Worte; denn die Frucht dei nes Zornes würde blos die sepn, daß du dieGe- mülher in Wallung bringest, ohne daß du ste besserst. — Erinnere dich, daß im Grunde ein Scheffel Perlen nicht einer Maaß Reis gleich kommt; Prunk und Zierrachen stehen mit dem Verdienste und der Tugend in gar keiner Bezie hung. — Ein kleines Gerstenkorn, so wie das Trumm eines Fadens, haben wir dem Schweiße der Armen zu verdanken; es ist daher eine ge heime Tugend, ihnen in ihren Bedürfnissen bei- Lüstchen: ein öffentliches Laster hingegen ist cs, sein Vermögen zur Unzeit zu vergeuden. — Wenn du süße Gegenstände liebst, so mache du mit billern den Anfang; liebest du aber die Ru he und die Ergötzlichkeiten, so suche zuerst die Arbeit und die Mühseligkeiten auf. — Es giebt drei Gegenstände, die man immer vor Augen ----- 19p haben muß, uemlich: das Gebot des Himmels, die Gesetze des Vaterlandes und die Liebe des Nächsten. Wer diese Vorschriften vernachläs siget, der hoffe nie ruhig leben zu können, sey es auch an welchem Orte und in welcher Lage als es immer wolle. — Wenn du deine Schul den bezahlest, so erinnere dich dabei immer an die Zeit, da du solche hast machen müssen; und wann du reich wirst, so gedenke der Zeit, da du arm warst; wann du aber arm wirst, so denke nicht mehr an die Zeiten des Reichthums rind des Ueberflusses. Wie man die Kartoffeln das ganze Jahr hindurch als Brodsurrogat aufbewahrt. Auf folgende neue, noch unbekannte, durch mehrere Versuche im Großen erprobte Art kann man die Kartoffeln das ganze Jahr hindurch als ein Brodsurrogat ausbewahren und benutzen, ohne daß sich ihre innere Güte im Mindesten vermindert. Man siedet eine Quantität Kar toffel» in Töpfen oder Kesseln, nimmt sie her aus, schält und zerschneidet sie und dörret sie darauf ab. Alles dieses aber muß ohne langen Verzug auf einander folgen; denn wollte man z. B. die abgeschälten Kartoffeln nur eine Nacht lang in einem Gefäße stehen lassen, so würden sie einen unangenehmen Geschmack erhalten. Das Sieden ist schlechterdings nörhig, da die Frucht dadurch ihren Erdgeschmack verliert. Das Abdürren derselben kann auf Ofenherden oder Horden in den Wirthfchaftsstuben oder iv Backöfen geschehen, Die