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z8. Stück, Plauen, Sonnabends den 22. Septbr. iZio. Neuer Beweis, wie Napoleon von den Protestanten denkt. Als der Kaiser und König Napoleon im letzt- verfloßnen Frühjahre durch die nördlichen, kurz vorher noch zu Holland gehörigen Provinzen seines Reichs eine Reise machte, erlheilte er un ter andern auch der brabanlischen Geistlichkeit zu Breda eine feierliche Audienz. Bei dieser Gelegenheit sprach er unter andern zu den pro» testantischen Geistlichen: „Ich bin sehr zusrie- den mit den Protestanten. Ich habe deren 6ooo in meiner Hauptstadt, und Zooooa in meinem Reiche, und es giebt keinen unter ihnen, mit dem ich unzufrieden wäre." — Dagegen sprach Er zu der katholischen Geistlichkeit, die sich in bürgerlicher Kleidung und mit Klagen eingefun» den hatte: „ Warum erscheint ihr nicht in der Stola? Wer seid ihr? Seid ihr Procurators oder Notare? Ihr kommt, um meinen Schutz anzuflehen, und ihr sangt damit an, euch zu vergehen." — Dann hies es weiter: „ Ihr wollt nicht für euren Kaiser beten; ich habe da von Beweise. Wenn ihr so fortfahrt; so zit tert. Ich werde euch zerstreuen, wie die Ju den. Don welcher Religion seid ihr? Seid ihr von der Religion des Papstes Benedikt XIII. oder Clemens VI., oder eines andern Papstes? Ich bekenne mich zu keiner dieser Religionen, son dern zur Religion Jesu Christi, und ich will, daß man dos Evangelium predige in seiner gan zen Reinheit rc. Großes Unglück zu Eisenach. Außerdem, am 12. Jan. 1807 die Stadt Leyden in Holland betroffnen, hat die neuere Geschichte keinen ähnlichen Unfall aufzuweisen, als den, welcher am r. Sept. d. I. die Stadt Eisenach betraf. Als nämlich an genanntem Tage Abends halb 9 Uhr ein Zug französischer Munitionswagen, »»»Magdeburg über Gocha kommend, durch diesen Ort pastirte, entzündete sich, wahrscheinlich durch auf die, durch zu schnel les Fahren erhitzte Achse herabgefallnes Pulver, einer dieser Wagen, welcher sogleich noch 2 an dere in Brand setzte. Da zwei dieser Wagen mit einigen zo Centnern Pulver und einer mit gefüllten Granaten beladen war; so war die Explosion fürchterlich und aufder Messerschmidts Straße, einer der schönsten, wurden sogleich zehn Häuser zerschmettert, deren sämmtliche Be wohner