«64 Bahre. Die betrübte Mutter unterhielt sich mit ihrer Schwester über ihren Verlust und die für den nächsten Morgen bestellte Beerdigung -es Entseelten. Da geschah der gräuliche Schlag; die Fenster von der einen Seite des Hauses zersprangen in tausend Splitter, und lichte Flammen schossen auf; von der andern Seile umhüllte eine schwarze Dampfwolke den Horizont. Was war natürlicher, als der Ge danke, daß der jüngste Tag gekommen sey, der bei mehrer» Zuschauern einer solchen nie erfahr nen Schreckensscene entstehen mußte. Die Witwe äußerte solchen mit «iner^ fröhlichen Em pfindung darüber, daß ste nun wieder mit ih rem Gatten vereinigt werde. Aber nun dachte ste, als sich die Beschaffenheit des geschehenen Unglücks aufklärte, mit Schaudern an ihre in der Gegend der Explosion wohnenden Kin- der. Da erschienen sie unverletzt vor ihren Augen. Der Schwager jenes Hausbesitzers, in des sen Hause acht Personen umkamen, war den selben Tag mit seiner in einer benachbarten Stadt geheiracheten Gattin zurück gekommen, und mit ihr zum Abendessen bei ihm eingela den. Sie schlugen es aus, wegen Ermüdung von der Reise.und um erst das Nolhwcndigste auszupacken: sonst waren auch diese Neuver mählten und die übrigen Glieder der Familil ein Raub des Tödes geworden. Als Beweis der Vorsehung eines Eottev, der die Menschen lässet sterben und spricht: kommt wieder Menschenkinder, wird auch die Erhaltung derjenigen angesehen, die zufällig aus ihren zertrümmerten Wohnungen entfernt waren, so wie der Umstand, daß die Explosion nicht früher in der um vieles schmälern Jü- dengasse, oder bei dem Gasthof zum halben Mond erfolgt ist, in welchem 20 bis zo der angesehensten Männer der Stadt und öffent liche Beamte zu einem geselligen Mahl versam melt waren. Nur zwei Sekunden früher, so hätte deren Tod die Zahl der Witwen und Wai sen um das zehnfache vergrößert. (Der Beschluß folgt.)