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rZ4 anzupflanzea, oder auch den Staub von den Heuboden und Scheunen auf das Feld zu streuen, wird beides nicht mehr beobachtet, weil dadurch entweder der Boden völlig erschöpft oder nur noch mehr Unkraut erzeugt wird. Die vortheil- haftest« Methode vielmehr, Wiesen anzupflan- zen, ist diese, daß man deyBoden, bevor man ihn mit Grassaamcn besäet, von Grund aus von Unkraut reiniget, gut dünget und den Saa- wen alsdann mit Gerste ausstrcuet. Den Gras saamcn sammelt man, wenn dieß die Lage und die Jahreszeit gestaltet, auf den Feldern. Vor züglich schätzet man das Raygras und den Klee sehr hoch, zu welchem Ende man auf einen Mor gen (z8,ooa Fuß) 2 vis z Büschel von jenem, und 8 bis i2 Pf. von diesem aussäet. Bei der Auswahl der Pflanzen und Gräser für ein bestimmtes Erdreich, muß man haupt sächlich auf die Situation sehen, in welcher die individuelle Pflanze vorzugsweise gedeihet. So kommet z. B. die^ira siexuosa, Rasen-Schwie le, nur in einem unfruchtbaren und moorigen Boden, und die koa tlexuosa (beides herrliche Futterkräuter) nur in einem höchst magern Erd reiche forr. Zwar giebt cs gewisse Pflanzen, die in jedem Lande und in jeder Lage gedeihen, allein dies ist nur eine Ausnahme von der Regel. Im allgemeinen verdient eine nur jährige Pflan ze die Aufmerksamkeit des Landmanns wenig. Folgende Pflanzen sind, nach der Angabe eines Schottländers vorzüglich zum Anbaue von un fruchtbaren Weiden empfohlen worden: Die kos nemorslis, Wald-Viehgras, welche in einem guten Boden eben so reichlich trägt, als in einem trockenen und sandigen; sie wächst gt, gen i6 Zoll hoch und im dritten bis zum sieben ten Jahre reichlicher als im ersten, so daß man ihr wegen ihrer langen Dauer, größern Blät tern und besserem Heu, den Vorzug vor dem Raygras geben will. Der Lolch, Bollum xorenne. entwickelt sich sehr bald, nimmt aber auch eben so bald an Güte ab, die koa hinge gen dauert lange, giebt reichliche» Saamen, blühet im Iuny und reifet im July und wird von jedem Viehe geliebt. Die ko» glauca, bläulichtes Viehgras, gedeihet in dem allerun fruchtbarsten Boden. Die ko» alpin» ist das allerbeste Gras, um Heidegegenden in frucht bare Schaasweiden zu verwandeln, da sie aus den wildesten und magersten Anhöhen zwischen Klippen fortkommt, und sich nicht gut zu Heu schickt; sie vegctirt den ganzen Winter, und Heiden könnten leicht dadurch ;omal mehr er tragen. Die ko» compress» gedeihet an pei nigen Orten, und läßt sich, so wie die folgende Art, wenn sie einmal augepflanzet ist, nicht leicht mehr ausrotten. Die ks» pratensis giebtgucesHeu undWeide, selbst in dem schlech testen Erdreiche, sie treibet schnell und viele Blätter, und der Saame davon läßt sich leicht einsammeln; welches letztere bei der poa annu» nicht der Fall ist. Die koa nivialis, gemeines Viehgras, gedeihet besser als irgend ein anderes Kraut, an reichen und feuchten Orten. Sie wird ganz allein angcpflanzt und läßt sich jähr lich sechs bis achtmal abmähen. Nur ist der Saame davon etwas schwer einznsammeln: man muß die Pflanze, bevor sie völlig reif ist, abmä,