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Als nämlich de» östreich. Botschafter in'einem dazu eigens errichteten vreternen und inwendig Mit Musselin und andern Stoffen tapezirten Gebäude einen glänzenden Ball gab, genech durch Umfallen einer Kerze emVorhang in Heuer, Welches so schnell um llch griff, daß die Anwe- senden sich kaum schnell genug und viele nur Mehr oder weniger beschädiget, retten ko Nten. Die beiden kais. Majestäten kamen bald und ohne Verletzung aus dem brennenden Gebäude; die Königin von Neapel, die mederge allen war, wurde nur durch die Geistesgegenwart des Groß- Herzogs von Würzburg gerettet, so wie der auf einer Treppe gefallene und an Händen und Füs sen sehr verbrannte ruff. Gesandte, Fürst Ku rakin von 2 östreich. und 2 franz. Gardeoffizie ren. Mehr als 20 Damen sind außerdem ver letzt worden; aber als einziges trauriges Opfer siel die Fürstin Pauline von Schwarzenberg, Mutter von 8 Kindern und im 6. Monat schwan ger. Sie blieb bis zuletzt im Saale und hatte eine ihrer Töchter an der Hand, ein heravstür, gender brennender Balken brachte die junge Für stin zum Fallen und ein bei ihr stehende Herr trug sie ohnmächtig aus dem Saale; die Fürstin wurde selbst mit aus dem brennenden Gebäude sott in den Garten gezogen, eilte aber, als sie ihre Tochter vermißte und nirgends finden konn te, in das Haus zurück und sand darinnen aus mütterlicher Zärtlichk-it ihren Tod; denn am andern Morgen wurde ihr fast ganz verbrannter Körper, der nur durch ihren Schmuck noch kenntlich war, hervorgezogen. Sie soll eine Dame von großen körperlichen Reizen und vor züglichen Eigenschaften des Verstandes und Her ons gewesen sepn, Zur Vergrößerung des Un glücks soll vorzüglich beigetragen baden, dag nabe am Ausgang, wo sich alles zusammen» draagte, der Fußboden einfiel und viele Perso nen in einen darunter befindlichen Keller stürz ten. Der Baumeister ist verhaftet.- Am an dern Morgen soll man ganze Körbe voll Dia manten und Pellen, die bei dieser Gelegenheit verloren wurden, aus dem Schutte gezogen und der Police, überliefert haben. Der preuß.Gen. Kalkreuth ist in Paris sehr auszelchnet behan delt worden und man sagt, daß er auf Verlan gen des Kaisers selbst langer hätte bleiben müs sen, weil man ihm sehr erfreuliche Nachrichten an seinen König mitjugeben habe, die er nun wahrscheinlich überbracht habe» wird. — Aus Spanien fehlt es noch immer an zuverläßigen Nachrichten. Die franz. Blätter sagen selbst, daß die Belagerung von Cadix sehr langsam ge hen müsse, weil der Boden umher theils felsig, theils morastig sey, und die Belagerer also mehr mit der Natur, als dem Feinde zu kämpfen hät ten. Die englischen Blätter sprechen zwar von einigen Niederlagen franz. Corps und selbst von einer Capitulation des Gen. Sebastian! zu Ma laga. (Dieser habe sich nämlich mit 10000 M. in die Gegend vorgenannter Stadl zurückgezo gen, Gen. Freire hingegen 8000 Mann, die Reste des Armeecorps von Blake zu Carchagcn« eingeschifft und unterhalb Malaga ans Land ge setzt; allein da sich die Einwohner zu gleicher Zeit gegen die Franzosen empört hätten, so wäre Sebastian! von ihnen im Rücken überfal len worden und hätte sich nach Malaga werfen müssen, woselbst er auch kapitulirt habe) allein sic werden immer von den französischen wider legt, welche dagegen versichern, daß alles zu einelG