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tiusRufus, «inen gleichen Theil am Coman« Lo. Fabius lheilte sein Heer mit ihm, damit er für sich machen könnte, was er wollte, und Minuti^ sah sich kaum frei von dem lästigen Zwange, als er sogleich die Höhen verließ und — in einen Hinterhalt des Hannibal stürzte, aus welchem er vielleicht nicht einen Mann zu« rückgebracht hätte, wenn ihm nicht Fabius zu Hülse gekommen wäre. Hannibal nämlich, der alles auskundschaftete, hatte von der Trennung gehört und seine Maaßregeln darnach genommen. Da er aber den Fabius nachkom men sah, zog er sich doch zurück und sagte: „Ich hab' es immer gedacht, daß uns die Wol ke auf den Bergen einmal ein Ungewitter brin gen würde." Merkwürdig ist hierbei das rühmliche Betragen des Minutius nach seiner Errettung. Beschämt erkannte er die Klugheit des Fabius an, ging mit allen seinen Solda ten zu ihm hin, pflanzte die Feldzeichen vor dessen Zelt auf, nannte ihn Vater, und dankte ihm für seine Rettung. Die Soldaten thaten dasselbe gegen die Soldaten des Fabius, sie umarmten sie und weinten, und Minutius legte bescheiden sein Comando in die Hände des Di- «talors nieder, und begehrte nicht wieder Feld herr zu seyn. (Die Fortsetzung folgt). Doktor Franklin s Pfeife. Als ich ein siebenjähriger Knabe war, er zählt Franklin, wurde ich an einem Jahr marktstage von einem meiner Verwandten mit etwas Scheidemünze beschenkt. Ich eilte so gleich nach einem Laden hin, wo allerlei Nürn berger Spielzeug feil war, und da ich auf dem Wege einen Knaben mit einer Pfeife traf, deren Ton mich entzückte, so wurde meine Be gierde nach einem ähnlichen Schatz so groß, daß ich am Laden sogleich nach einer Pfeife griff, und ungefodert alle meine Münze dafür hingab. Als ich nach Hause kam, lief ich durchs ganze Haus, ließ allenthalben meine Pfeife hören, freute mich über die herrliche Musik, und störte durch mein Lärmen das ganze Haus. Meine Brüder, meine Schwestern, unsere Hausleute, alle erfuhren bald, was für einen Handel ich gemacht hatte, und man sagte mir, daß ich wenigstens viermal so viel gegeben hätte, als die Sache werth sey. Das ließ mich überlegen, was für schöne Sachen ich mit dem Rest des Geldes noch hätte kaufen können; dazu lachte man mich meiner Einfalt wegen aus, so daß ich aus Verdruß und Aerger weinte. Meine Einfalt kränkte mich bitterer, als meine Pfeife mir Vergnügen gewährte. Aber das war in der Folge von gar großem Nutzen für mich. Der Eindruck, den dieser Verdruß auf mich gemacht hatte, haftete tief in meiner Seele, und so oft ich in Versuchung kam, irgend eine überflüssige Sache zu kaufen, sagte ich mir selbst: gib nichtzu viel für deine Pfeife! — und so sparte ich oft mein Geld. Als ich größer wurde; als ich in die Welt trat; als ich das Thun und Treiben der Men schen beobachtete, da bauchte mir, daß viele, sehr