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Ein vorzüglicher Kitt zu chemischen Prozessen. Ein Kitt, der weder von den säuern Däm» psen noch von der Hitze angegriffen wird, ist fol, gender, welchem bei Bereitung von oxygenirter Salzsäure der Vorzug vor allen andern gebüh« ret: Man vermische 2 Eier mit ungefähr halb so viel, dem Gewichte nach, von gepulvertem kohlensaurem Kalk, oder von gebranntem Kalke, Ler sich an der Luft völlig gelöscht har; diese Masse besitzet, wenn man sie aus Leinwand ge strichen und damit verkittet hat, eine äußerer« deutliche Härte und Dichte, und behält zugleich immer einen gewissen Grad von Elasticitär, und die aus ihr geformten Gefäße waren sogar was, serdicht und ließen sich auf einem Rade poliren. Sittensprüche in Versen, aus dem Jahre l6ro, nunmehr netto 200 Jahr alt. (Eingesandt.) Wichtige Ereignisse, Klugheits-und LebenS- Regeln in Verse einzukleiden, ist eine sehr alte Sitte, und das vorzüglich in Hinsicht der Deut schen, die sich auch noch bis jetzt erhalten hat, und nicht eher als mit dem Untergange der deut, scheu Sprache selbst, untergehen wird. Je mehr diese Sprache zur Vollkommenheit gebracht worden ist, um so reiner und wohlklin gender sind auch die Verse worden, was natür, lich bei jeder Sprache der Fall ist. Ganz kürzlich bekam ich folgenden Folian« wn von rzzo Seiten, in die Hände: „Die Grewel der Verwüstung menschlichen „Geschlechts re, durch ^xxoUtuw 6u»rino- —- 9! „nivm, ^rr. et Liefi. v. etc. Ingolstadt, „mit Röml. Kayseri, Macht, Freyheit getruekt „bey Andre's Angermeyr im 1610 Jare." Der Verfasser hat in solchem alles vorgetra gen , was aus die Vernichtung der Wohlfahrt des Menschen, insonderheit auf die Gesundheit, einigen Einfluß hat, und dabei selbst die Lust, Wärme, Reinlichkeit rc. nicht äusser Acht ge, lassen. Der Vortrag ist nach damaliger Art, sehr weitschweifig, jedoch alles wahr und rich, tig, nämlich in so weit man damals von diesen und jenen Gegenständen richtige Begriffe hatte. Um seine Lehren eindringlicher zu machen, Hal der Verfasser auch viel Verse, welche nutzbare Wahrheiten und Lehren enthalten, mit ringe«, flochten. Ich theile den Lesern dieser Blätter einige solcher Verse in der Hoffnung mit, daß sie ih nen nicht unwillkommen sepn werden. Sie zei, gen nicht nur, wie es vor nunmehro Zweihun dert Jahren um die deutsche Poesie, besonders in Tyrol stand, sondern sie enthalte» auch Wahrheiten, deren fleißige Erinnerung kein Ueberfiuß ist. Zuvor aber muß ich bemerken, daß das ge nannte voluminöse Buch, der Maria, der Mut ter Jesu dediciret ist. Um meinen Lesern eini- gen Begriff von dieser Zueignungsschrist zu ma, chen, (zum gänzlichen Adschreiben ist sie zu lang, indem sie acht Folio-Seiten enthält) setze ich den Titul an die Mutter Jesu hierher, „Der Allerheiligstell, Großmächtigsten, „vnd unüberwindlichsten Fürstin und Frawen, //Frawen, Jungsrawen, .Maria, Gekrönter //Kap-