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Sekten leidet ein Auge nur allein, fast alle zeit sind beide angegriffen, wenn auch das eine mehr leidet, als das andere, wenn auch das eine bereits sich zerstört zeigt, während das an dere noch Heilung und eine erfreulichere Lorher- sagung von Seilen des Arztes gestaltet. Ein sehr günstiges Zeichen ist es, wenn in der Höhe der Krankheit Blutungen aus dem Auge eintre ten. Nimmt die Krankheit ab, so mindert sich hie Geschwulst der Augenlieder und des Aug apfels, sobald die letztere vorhanden war, der eilerartige Schleim zeigt sich in weit geringerer Menge, verschwindet endlich ganz, und das Kind kann die Augen wieder eröffnen. Verschieden sind die Ursachen dieser Augen entzündung. Bald ist es der Umstand, daß das zur Nachtzeit gebohrne Kind an dem Schei ne eines grellen Lichtes eingcwickelt wird. Diese Ursache hat man bisher sehr vernachläßigt, da die Augendes Kindes noch des Lichtreizes ungewohnt sind, und hier nochwendig die erste Gelegenheit zu jenem fürchterlichen Uebel auffinden. Jede Wehmutler sollte daher vorzüglich darauf be- dacht seyn, daß die Augen des Neugebohrnen in der Nacht wahrend dem Einwickeln durch ein dunkelgesärbtes Tuch zugedeckt würden. — Ebenso ist das häufige und wiederholte Besehen des Kindes bei dem Scheine derLichter, wie die ses ost auf mancher Kindtaufe von dem Eirkel neugieriger Gevatterinnen geschieht, — oder der Aufenthalt des Kindes in einer Stube, die dem grellsten Sonnenlicht ausgesetzt, und dabei noch mit weißgetünchten Wänden versehen ist, bei vielen die Ursache jener Augenentjündung, —- 7; Endlich mögen auch Erkältungen mancherlei Art, der Aufenthalt in einer dumpfigen, mit Rauch und anderen scharfen Bestandcheilen an gefüllten Lust, wie dieses so häufig in den Be hausungen ber Armen der Fall ist, oder endlich eine mit der Franzvsenkrankh.eit behaftete Mut ter öfters zu diesem Uebel Gelegenheit geben.— Gefährlicher zeigt sich die Krankheit bei schlecht genährten und schwächlichen Kindern, als bei robusten Individuen, gefährlicher bei zweckwi driger Behandlung in dem ersten Verlaufe des Uebels, gefährlicher endlich beiVernachläsfigung der ersten Tage, der Krankheit. Auf die Heilmethode mich hier einzulassen, verstatlet nicht der Zweck des gegenwärtigen Aufsatzes, der nur zur Warnung vor den Ge fahren dieser Augenenlzündung dienen soll. An dere Mittel erheischt ihr Anfang, andere das Ende, andere die Mille der Krankheit. Anders muß die Behandlung eingeleitet sepn bei schwäch, lichen und übelgenährten, anders bei starken und wohlgenährten Kindern, anders endlich, wenn der Arzt die Krankheit erhält, sowie sie die Natur giebt, anders, wenn er einem Pfu scher oder einer pfuscherhaften Behandlung nach arbeiten muß. Endet auch die Krankheit glück lich, so muß sie doch ihre bestimmten Perioden haben, und wird selten unter drei bis vier Wo chen zu Ende gehen. Die Acltern daher, so wie der Arzl müssen in solchen Fallen Geduld haben. Durchaus schädlich sind in diesem Ue? bei der Gebrauch der Abführmittel, der Ge brauch reizender mit Merkurialmitteln ange, schwängerte» Salben, durchaus schädlich der Ge-