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s wär' sie doppelt bös, dle »eure Zeit; Ein solcher Tag, er tröstet, hebt und lohnet, Und wenn die Frevelhand, zu jedem Raub bereit, Auch keine MenschheitSblüthe schonet; Im Herzen guter Menschen wohnet Doch ewig fort die alte gute Zeit! Miscellaneen. König LudwigXL von Frankreich wollte im Jahr 1471 von der medicinischen Facultät der Universität Paris sich die Werke des arabi schen Arztes Rasis borgen. Aber das ging nicht so leicht. Er mußte erst nicht nur eine große Menge Silbergeschirr dafür zum Pfände setzen, sondern sogar einen seiner Hofleute bis nach Zu rückgabe des Buches als Geißel dahin schicken» Dryden sagt: Es ist noch die Frage: ob das Heirathen eines von den sieben Sakra menten, oder eine von den sieben Tod sünden ist. Anekdote. Herr de Melfeigne, ein durch seine Kaltblü tigkeit und seine Originalität bekannter Officier, hielt sich beim Ausbruche der Revolution auf seinem Guthe auf. Er hörte, daß seine Bauern Willens wären, in der Kirche seine gerichts herrliche Bank, die sich merklich von den übri gen auszeichnete, zu zertrümmern, begab sich deshalb in die Messe und wurde die ausbrechen de Gährung schon in den drohenden Blicken.der Bauern gewahr. Er verhielt sich ganz ruhig, bis zu dem Augenblick, wo die betende Gemein de sich von den Knieen erhob. Jetzt richtete auch er sich auf, sah sich überall um, zog seinen Sä bel und rief aus: Gütiger Gott! verzeihe mir das Blut, das ich jetzt vergießen will! — Bei dieser Rede gerielh Alles in das größte Entsetzen und stürzte zur Kirche hinaus, in der niemand weiter, als er, zurückblieb. Charade. Du den ein Zwang, der ewig Räthsel bleibt, Die letzten beiden auch zu werden treibt, Wenn schon der ersten Rabenflügel Sich breitet über Thal und Hügel, Du ahndest nicht, daß wir mit Grauen In dir bestürzt das Ganze schauen, Des Todes grausenvolles Bild Im regen Lebensschein gehüllt. Du gehest sorglos deinen Pfad, Und weichst nicht, wenn Gefahr dir naht. Schon öffnet sich dir des Verderbens Rand! Gern eilt' ich hin, mit sichrer Freundeshand Am jähen Schlunde dich vorbeizuführen; Doch keine Warnung soll dein Ohr berühren; Wie groß sie sey, nur ungesehen Kann die Gefahr vorübergehen.