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4. Stück. Sonnabends den 27, Januar igro Zwar die goldneZeit, so wie im Paradiese, Brachtest du uns nicht; noch gabst du goldne Vließe; Noch verkehrtest du durch deine heil'ge Zahl *) Zn ein Feenland des Pilgers Thränenthal: Doch du führtest uns dem großen Ziele naher, Das dem Erdensohn bestimmt und möglich ist. Denn der Wandelstern, wo selbst den schärfsten Späher Statt des vollen Lichts oft tiefe Nacht umschließt; Dieser Wandelstern, von welchem aus der Seher Zene lichten Hoh'n als Wohnungen begrüßt, Wo er künftig erst, nach abgestreifter Hülle, Zur Vollendung steigt, zur höchsten Freudenfülle; Dieser Wandelstern, voll von Vergänglichkeit Zedrn Augenblick, kann nie Vollkommenheit, Wie den Seligen, uns Sterblichen gewähren. — ') Die Zahl 9. S. i. und 2. St. d. V. Anz. 1809. Dennoch will man hier Vollkommenheit begehren? Und man klagt die Zeit, die diesen Stern regiert Und von Zahr zu Jahr ihn um die Sonne führt, Bitter an, verdammt das abgeschicdne Jahr, Gleich als wäre es ein gräßlicher Barbar, Da es doch ein Schritt zum höchsten Ziele war? Sagt, was ist die Zeil? Sie ist die ganze Reihe Von Verändrungen, Und wer giebt ihr die Weihe, Daß die Tage hehr und froh vorüber flkehn? Wer entweihet sie, daß Noth und Schmerz und Neue Unser Haupt und Herz den Schlangen gleich um» zlehn? O die Menschen stnd's! Wahrhastig, auch schon Einer Macht des Elends viel, so daß von Vielen keiner Sich des Lebens freut! So brennt ein Urian Manchmal eine Stadt und Vieler Habe an. Wer hat nun die Schuld? Hat das die Zeit ge» than? S die Menschen sind's! Darüber ist kein Streit; Menschen machen boS und Menschen gut die Zeit. Freilich wurdest du von ihnen auch entweiht, Abgeschiednes Jahr! An deinem Sarkophage Seufzt aus unsrer Brust so manche bittre Klager Ach! Auch ein Wort als Parentation auf das Jahr 1809. Äluhe du nun sanft in aller Zeiten Grabe, In der Ewigkeit, du abgeschiednes Jahr! Dankbarkeit legt dir, als eine kleine Gabe, Den verdienten Ruhm auf deinen Grabaltar.