12400 ««»»»«Km». «ewL v°q»Rrd«. Fertige Bücher. 240, 14. ONober 1912. Spiele der Liebe ! Schwänke in Versen C> Von Will Vesper ch habe das Vergnügen, Ihnen ein Werk anzuzeigen, dessen graziöse, leichte und fröhlich unbefangene Art in der deutschen Literatur wenig Verwandtes hat. Einzig die Verserzählungen Wielands wären zu nennen. Freilich sind die Dichtungen Wielands für unsere Zeit oft allzu weitschweifig, während die „Spiele der Liebe" nie ver kennen, daß Kürze und knappe Fassung unbedingt zum Charakter der Schwänke gehören. Wieland folgt wesentlich französischen Vorbildern. Vesper schließt sich in Formen und Stoffen bewußt, aber durchaus selbständig an die alten deutschen Versschwänke der Frührenaissance an, die vielleicht den Esprit und die Leichtig keit der französischen Dichtungen nie ganz erreichen, ihnen aber an verwegenem Llbermut, an Wohllaut der Sprache und Launig- keit der Erfindung zumindest gleich, an Gesundheit aber zweifellos überlegen sind. / Wenn darum gesagt werden muß, daß die „Spiele der Liebe" kein Buch für junge und beschränkte Menschen