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H2 geheilte Bemerkungen oder Erfahrungen so wichtig, daß sie zur Nachachtung anderer eine weitere Verbreitung verdienen. „Seil die Vak zination", heißt cs am angeführten Orte, „im Großherzogchum Würzburg cingesührt ist, so bestätiget sich die Beobachtung immer mehr und mehr, daß cm bestimmtes Verhaltniß zwischen Skrophcln und Schutzpocken statt finden müsse; denn nicht nur Kinder, welche wirklich mit Skrophelgeschwülsten behaftet sind, sondern auch solche, bei denen bloß eine strophulöse An lage anzunehmen ist, spüren diese Wirkung sehr auffallend. Die Skrophelgeschwülste brechen «uf, und erhalten durch Eiterung eine radikale Heilung, bei andern wird das verborgene Skro- phelübel, das leicht unter einer andern Form den Körper zur Schwindsucht vorbereitet hätte, hervorgerufen, meistens unter Begleitung vie ler Geschwüre, und hie und da mit langweili gem, aber mit so vorcheilhaften Erfolge, daß die Kinder eine viel vollkommnere Gesundheit als zuvor erhalten. Gewiß verdient dieser Punkt alle Aufmerksamkeit, da er sehr viele Be obachtungen für sich hat, und als sekondärcr Dortheil der Schutzpocken zu schätzen ist. Al lein leider verspürte man eine nachtheilige Wir kung hiervon auf das Publikum, besonders in der Hauptstadt. In Städten ist gewöhnlich die Zahl der Skrophelösen größer, als aus dem Lande, und in Würzburg sind Skropheln wahr haftig endemisch. Es war also natürlich, daß viele Fälle der Art verkommen mußten, woher das Publikum wähnte, die Kinder seyen durch die Vakzination verunreiniget worden, und eine Siechheit sür das ganze Leben besorgte. WaS den letztern Punkt betrifft, so hat man mit sei nem Urtheile der Zeit vorgegriffen; denn die Erfahrung zeigt das Gegentheil, indem alle Kinder, die nach derImpfung aufbesagte Weise kränkelten, gesund, und sehr viele gesünder, als zuvor sind. Was aber den ersten Punkt betrifft, so ist der Irrwahn dem Volke nicht leicht zu benehmen, welches von kurz aufeinan der folgenden Umständen, die oft ganz bezie hungslos sind, gleich eine Cgusalitäts-Verbin dung annimmt. Und wenn auch hier ein ur sächliches Verhältniß obwaltet, so weiß man doch nicht zu unterscheiden, ob der Stoff zu den Geschwüren mit den Schutzpocken erst in den Körper gebracht worden, oder ob die durch die Schutzpocken veranlaßten Bewegungen und Veränderungen den Körper zum Ausstößen des Fremdartigen, upd zu einer bessern Säftebetrei bung bestimmt haben. Allein aus dieses Ver hältniß reflektirt man nicht. Daß es aber wirk lich statt finde, davon kann man sich leicht über zeugen, so wie man auf ganz gesunde Kinder reflektirt, die auch nicht den geringsten Nachzug der Art erleiden, da doch, wenn die Ursache an der Schutzpockenlymphe läge, bei allen, oder doch auch bei einem Theile der gesündern Kin der dergleichen Erscheinungen zum Vorschein kommen müßten." Auflösung der Charade im 26. Stuck, Schaar. Haar. Aar.