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20. " Beilage des Voigtländischen Air Zeigers. Den r;. May 1807. und gegen Constanti»opel vordringen können. ten haben. Bei Elbing sollen sich preußische Truppen gezeigt haben. Colberg wird förmlich belagert. Ueber den schwedischen Waffenstill», stand sind die Berichte noch getheilt; wenn von einer Seite behauptet wird, daß der König ihn nicht genehmigt, ja dem Gen. Essen deshalb erschießen lassen, so behaupt« man andrerseits- daß er nicht nur gebilligt, sondern sogar die Frist der Aufkündigung aus einen Monat ver längert worden sep. Der König soll gegen Eng land sehr aufgebracht seyn, weil es ihm den Oberbefehl über die zu landenden englischen Truppen abgeschlagen habe. Die schlesischen Festungen halten sich noch immer brav, und die Nachricht von der Uebergabe von Neyße wat eben so grundlos, als die Sage vom Tode des östcrr. Kaisers. Prinz Jerome soll am 2. May durch Leipzig gegangen seyn, durch welches be reits viele franz. Truppen ziehen, die Magde burg besetzen und an der Elbe ausgestellt werdeii sollen, wozu auch noch 50000 Spanier stvsen werden. Das Kreisamt Leipzig muß tausend Pferde liefern. — Die franz. Berichte über den Übeln Stand der Russen in der Türkei schö nen nichtganz wahrheitsgetreu gewesen zu seyn; denn nach neuern Berichten hat Gen., Michel son nach einem zmaligen Sturme Giutgewo ge nommen, eine Drücke über die Donau geschla gen, die Türken angegriffen, geworfen und ist bis Rustschuk vorgedrungen; eben so sollen auch die Servier über die Morava gegangen sepn, ein tür kisches Corps geschlagen und nachdem sie Niffa eingcschlossen, bis Sophia verfolgt haben, so daß sie sich also bald mit den Russen vereinigen Neuigkeiten. Die Hoffnung des Friedens fängt leider! wiederan zu schwanken, indem von mehreren Seiten versichert wird, daß der russische Kaiser und der König von Preußen die Anerbietungen Napoleons nicht angenommen hätten, sondern, wo möglich, vorcheilhastere durch das Glück der Waffen zu erringen suchen wollten. So wie Lie große franz. Armee in z Corps vertheilt ist, ist es auch die russisch-preußische, davon eines der Kaiser von Rußland selbst und unter ihm Gen. Bennigsen, das andere der König von Preußen und unter ihm die Generale Rüchel, Blücher und Lestocq, das dritte der Großfürst Constantin und unter ihm Gen. Ostermann-Tol stoy befehligen werden; die Hauptavantgarde steht unter den Befehlen des Fürsten Bagration. Dis zum 29. April war übrigens noch keine Schlacht vorgefallen, 00 man gleich neuerlich Wieder viel von einet z, ja sogar von einer 9tä- gigen Schlacht spricht. Nach einigen Nachnch- ten ward Danzig seit der Nacht vom 2z. April aus roo Feuerschlünden beschossen, wobei der sächs. Artillerie viel Lob veigekgt wird; nach andern aber hätte das Bombardement seinen Anfang noch nicht genommen. In der Nacht vom 28. zum 29. hat die Besatzung einen be deutenden Ausfall gcthan, der aber ebenfalls mit großem Verlust an Tobten und roz Gefan genen zurückgeschlagen worden, wobei sich die sächsischen Truppen abermals sehr ausgezeichnet haben sollen, von denen wiederum mehrere Of- ficiers, Unterofficiers und Gemeine theils den Orden der Ehrenlegion, tbeils Medaillen erhal- Hittmit wird öffentlich bekannt gemacht, daß bei dem Commissariate des Voigtländischen Kreises Niedern Distrikts den roten Juny d. I. als am Tage der Einnahmeder Soldatengelder «Hier zu Reichenbach diejenigen Rationsgelder, welche die Ortschaften wegen der im Monat Sep tember bis zum 9ten October vorigen Jahres än das daselbst einquartiert gewesene Kön. Sachs. Militair gegen Quittung verabreichten Rationen zu fordern haben, ausgezahlt werden sollen. Jngleichen wird hierdurch öffentlich bekannt gemacht, daß besagten Tages diejenige» Orr, schäften des Voigtländischen Kreises Niedern Distrikts, welche am 9ten und roten Oktober vori gen Jahres durch die Invasion d»r feindlichen Truppen die Soldatengelder eingebüßt haben, bei