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Ein drittes Kind Kein Roß zerstampft mehr unsre Saat, den Lohn für Muh' und Fleiß, des Landmanns Freude, früh und spat benetzt von feinem Schweiß. Ein viertes Kind. Zn unsre kleine Hütte stürzt kein Feind mit blankem Stahl; und Arbeit, Ruh' und Frohsinn würzt uns unser kleines Mahl! Alle Kinder. O preiset, preiset Gott dem Herrn mit frommer Innigkeit. Er ist die Lieb' und hilft so gern, und hilft zu rechter Zeit. Die Gemeine. Za danket alle, alle Gott, und blicket froh umher! Er war der Netter in der Noth, und Friedensstifter, Er. Traut ferner seiner Huld und Macht, und geht durchs Prüfungsland, bis dort einst ewger Friede lacht, als Brüder Hand in Hand! Zur Warnung für leichtgläubige iandleute. Seit etlichen Wochen treibt eine listige Weibsperson auf den Dörfern zwischen Plauen, Pausa, Elsterberg und Nctschkau allerlei Un wesen. Namentlich sind es die Dörfer Gans, grün, Brocka, ' Cossengrün und Cunsdorf, wo ste mehrere Personen zu hintergehcn gewußt hat. So kam ste letzthin nach Cunsdorf bei Elsterberg, kehrte bei einem dastgen Hausler, unter dem Vorwande, sich ein wenig zu wär men, ein, erzählte, sie sei von Oberlosa, be sitze eines von den dortigen Amtsgütern, habe aber verpachtet, weil ihr Mann verstorben wäre. Vor wenigen Tagen sep ihr die Unan nehmlichkeit begegnet, daß eine Bettelfrau- der sie aus Mitleid verstauet habe, sich bei ihr zu warmen, ihr ein kleines Kind zurückgelaffen hätte. Diese Person suche sie auf, da sie Nachricht bekommen, daß sie aus dem Reußi- sche» gewesen sepn solle. Sie erzählte ferner mit der ;.ößten Unbefangenheit, daß sie künf tige Lichtmeß ihre Wirlhschast übernähme, Ge sinde brauche, auch sich wieder — zu verheira- then gedenke. Was sie von Oberlosa, von de» Lage ihres Guthes, der Felder, den Holzun gen erzählte, war so richtig, daß dieser Häus ler, der in Oberlosa bekannt ist, auch nicht den geringsten Zweifel in die Wahrheit ihres Vorgebens setzte. — Es fand sich bald ein Bauerssohn, den sie auch nannte, daß er ihr sei vorgeschlagen worden, der durch eine ehe liche Verbindung mit ihr, sein Gluck zu machen hoffte. Sie begab sich in das Haus der Ael- tern des Bräutigams und ließ sich nun da ganz gut — aushalten. Zum Glück der Verblende ten war ste aber den zweiten Tag, nach der eingenommenen guten Mittagsmahlzeit, wieder zu dem Häusler zurückgegangen, um dessen Tochter zur Magd zu dingen. Als eben der Accord