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Gartenhof im römischen Haus, Gruga, Essen Men „Gruga" unser Tagungsort t-r- 2. 3. 4. 5. 6. Entwurf des Projektes: Gartendirektor Korte. Beginn der Arbeiten: 2 Oktober 1927. Niedrigste Zahl der beschäftigten Arbeiter: 400. Höchste Zahl der beschäftigten Arbeiter: 1200. Erdbewegung: 84000 ml des Peristyls, die im sog. 3. und 4. pompejanischen Stil geschaffen ist, war maßgeblich für die Säulenhalle ein Haus der 9. Region in Pompeji, für den Oecus, den salonartigen Raum am Peristyl, ein Oecus im Hause del Centenario in Pompeji. IV. Lin römischer Garten in Lssen. Auf der Großen Ruhrländischen Gartenbauausstellung Essen 1929 („Gruga"), die Ende Juni eröffnet und bis Mitte Oktober dauern wird, wird u. a. auch ein römischer Garten gezeigt. Der Bau gibt nicht ein ganzes römisches Haus wieder, sondern nur den Peristylhof, den Hinteren Teil einer römischen Hausanlage. Bedeutungsvoll für die Gegenwart ist dieser Garten insofern, als auch wir uns heute bemühen, den Garten ins Haus zu bringen und nicht das Haus in den Garten. Die Wohnräunie würden sich bei einer solchen antiken Anlage hinter den Kolonnaden befunden haben,'wie das mit einem Raume angedeutet worden ist, dem so genannten Oecus, dem „Salon", dem Empfangszimmer des römi schen Hauses. Der Garten hinter dem Peristyl ist nachgebildet worden nach Gemälden, die sich in Pompeji bei Peristylnnlagen dort befinden, wo der Platz für ein großes Peristyl nicht ausreichte, und wo der Ausblick in den Garten durch Malereien vvrgctäuscht wurde. Die Gestaltung der Gitter, cancelli, die den Garten ein friedigen, wurde einer Darstellung in dem sog. Haus des Apoll in Pompeji nachgebildet, die Laube init der Figur darin einer Dar stellung im Haufe des Citaristen in Pompeji. Die Bepflanzung hinter dem Gitter wurde nachgebildet einer Gartenmalerei, die sich in einem unterirdischen Gemache einer Villa bei Rom befindet, die sich die Kaiserin Livia, die Gemahlin des Kaisers Augustus Octa- vianus, erbaute. Die Gartenfläche im Peristyl wurde angelegt in ihrer Gestaltung nach einem Planfragment des alten römischen Stadtplanes, der unter dem Kaiser Septimius Severus hergestellt wurde, einem Planfragment, das eine solche Grünfläche, Viridarium genannt, wiedergibt mit geschwungenen Beeten und einem eigenartig ausgezackten Wasserbecken. Solche Wasserbecken finden sich in gleicher Weise in dem Hause des Meleager in Pompeji und in der Villa des Diomedes. Die Beetgestaltungen sind ähnlich denen, die sich im Peristylgarten des Vettierhauses in Pompeji befinden. Dieses Peristyl war auch maßgeblich für die Proportionierung und sonstige Ausstattung der Anlage. Die Becken mit dem Satyrknaben sind ganz ähnlich im Hause der Vettier in Pompeji, vor allen Dingen aber ist die Proportion des ganzen Raumes dem Vettierperistyl angeglichen. Der Figurenschmuck ist nach antiken Vorbildern ab gegossen, die sich in München befinden und die den gleichen Zwecken, d. h. als Wasserspeier dienten. Für die Ausbildung der Malerei 7. Größe der Ausstellung in Quadratmetern: 230000 qm. 8. Zahl der Treppenstufen: 960. 9. Länge der verlegten Kabel in Metern: 10000 m. 10. Wieviel Kubikmeter Holz verbaut? 180 ml 11. Zahl der verpflanzten Bäume: 510. 12. Zahl der gepflanzten Rosen: 70000. 13. Zahl der gepflanzten Dahlien: 12000. 14. Länge und Tiefe des Cafes: 43,45 m. 15. Länge und Tiefe des Restaurants: 67,00:16,50 m. 16. Wieviel Beleuchtungsmasten? 180. 17. Wieviel elektrische Lampen? 15000. 18. Wieviel Wasser läuft stündlich durch die Wasserterrassen? 19. Länge der verlegten Rohre: 4240 m. s150 ml 20. Größe der Wasserflächen in Quadratmetern: 3100 qm. Neben der Dahlienarena wird auf der „Gruga" das Warm wasserbecken einen besonderen Anziehungspunkt bilden. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe der Dahlienarena, von der man einen hübschen Ansblick auf das mit Stauden und Fichten umgebene Becken und das Alpinum des Botanischen Gartens mit dem vorgelagerten Teiche hat. Das Warmwasserbecken hat 160 Quadratmeter Wasser fläche Durch ein in der Nähe des Beckens erbautes Heizwerk wird das Wasser auf 30 bis 35 Grad Celsius gebracht. Diese Temperatur benötigt die Victoria re^ia, die Königin der Wasser rosen, zu ihrem Gedeihen. Die Victoria reZia im Freien blühen zu sehen, ist auch für den Fachmann jedenfalls ein seltener und besonderer Genuß. Dis „Gruga 1929" in Zahlen: 1. Entstehung des Projektes: Sommer 1927.