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Der Behörden-Gortenbau I. Juli 1926 jede Fachbibliothek bereichert werden sollte. Als Standartwerke der gesamten Fachliteratur kann man das in vierter, neu bearbei teter Auslage erschienene „Illustrierte Gartenbau-Lexikon", von welchem der erste Band (A—K) mit 561 Textabbildungen und 8 Farbendrucktafeln bisher erschienen ist, bezeichnen. Ferner ist be sonders erwähnenswert, das in 2 Bänden erschienene Werk Lange, „Allgemeines Gartenbuch", praktische Anleitung zur Anlage und Pflege des Gartens, 6. Auflage. Insgesamt über 800 Abbildungen sowie Gartenplänen und sarbigen Aufnahmen. Ferner ist zu er wähnen „Die Praxis der schnittblumengärtnerei" von Gartenbau- Ingenieur Curt Reiter. Dieses hervorragende Werk, annähernd 600 Seiten umfassend, mit 283 Abbildungen versehen, behandelt nicht nur die Schnittblumen-, sondern auch Topfblumenkultur und ist als Lehr- und Handbuch für den neuzeitlichen Gärtnereibetrieb unentbehrlich. Auch kleinere Werke sind besonderer Beachtung wert und seien erwähnt „Gärtnerische Maschinenkunde" von A. Janson sowie besonders „Der Steingarten, seine Anpflanzung und Pflege" von E. Wockc und viele andere. Diese Bücher unter dieser Rubrik zu besprechen und über alle Neuerscheinungen auf dem Gesamt gebiete der Fachliteratur soweit wie möglich zu berichten, wollen wir in den nächsten Ausgaben beginnen. Unser Dertragslie- fernnt für sämtliche Bücher ist der Verlag Bruno Buch wald, Abteilung Buchhandel für Gartenbau, Schweidnitz, welcher jede gewünschte Auskunft gibt u. Prospekte kostenfrei versendet. gärtnerische Lehrhefte Nr. 2I. „Die Pflanze des Gartens" von Dipl. Gartenbau-Inspektor Carl Rimann, Berlin. Ein Heftchen, wohlfeil (2 Rllk.), aber inhallreich, dem man sowohl in Fach- als auch in Laieutreisen weiteste Verbreitung wünschen muh. Knapp und sachlich ist das Wesentlichste in Hauptabschmtren zusammen- gefaßt. Und wenn es nur den Gartenfreunden die Augen öffnete, um den sog. ans Stundenlohn arbeitenden wilden „Landschaftern" das Handwerk zu legen, dann hätte es seinen Zweck glänzend erfüllt. Der Lehrling, der junge Gehilfe werden in ihm „das Lehrheft" finden, das sie zur Ergänzung ihrer Kenntnisse zur pflege der Gärten und Parks benötigen. Das, was über pflege des Rasens und der Strauch- und Gehölzgruppen gesagt ist, gibt wertvolle Anregungen. Uebrigens eine Anregung: Ivie wäre es, wenn der rührige Ver lag der Lehrhefte ein ähnliches Heft für pflege öffentlicher Grün flächen (Parks, Schmuckanlagen, Spiel- und Sportplätze, Friedhöfe usw.) herausgebcn würde? —d. gärtnerische Lehrhefte Ur. 23. „Der Steingarten, seine Anpflanzung und Pflege" von E. Wocke, Oliva-Danzig. Dieses mit viel Gärtnerliebe geschriebene und aus dem Natur schauen Herans geborene Werkchen kann kein Gartengestalter, kein „Stadtgärtner", kein Betriebsleiter entbehren. Ein leises Lächeln zwingt uns die Tatsache auf, daß das Büchel nicht ans den Bergen, sondern von der Wasserkante zu uns kommt. Die Dresdner Ausstellung zeigt uns in diesem Jahre Steingartenmotive in seltener Schönheit und wer die Sammlung Steinaartenpflanzen (Aussteller Gartendirektor Steffen, Sachs. Staatsgärtnerei Pillnitz) während der Frühjahrsblumen-Aus- stellung gesehen hat wird überzeugt sein, daß wir ohne d-eses „mode"- gewordene Sondergebiet nicht mehr auskommen. Ausgezeichnete Ab bildungen über Schaffung „natürlicher" Steingärten machen den Abschnitt über den „landschaftlichen Steingarten" besonders wertvoll. Dem Neu ling wird der Abschnitt über den regelmäßigen Steingarten <Bau von Trockenmauern) viel Neues sagen. Das Wasser am und im Stein garten könnte etwas ausführlicher behandelt sein. Die beigegebenen Tabellen sind eine Fundgrube. Sie können nur von einem guten Praktiker stammen. —d. Konilsi'sn Dsxus, Dkujs oceick., Lkamsecypsris i. 8 , Dsuxs cunuck., Luxus und andere in verschiedensten Oröken. — Preise dMizst auf Anfrage. — 0. I-oksv, KircNen s. 0. SieA. LsumsckGen und (äsrtsn- bsubetried 6. m. b. bl. pernspr. Amt Letrdork 51. Aus Industrie und Handel. woostorsmull Zur Kocienbeäeckung als Wittel Zur Krtragssteigerung. Von Rudolf Schulz, Neukölln. In Amerika hat man damit begonnen, in den Plantagen, in denen zartere Gewächse angepflanzt werden, den Erdboden mit Asphaltpappe zuzudccken. Der Erfolg mar äußerst befriedigen Der Boden zeigte unter der Pappe eme Gare, wie sie saust nit erreicht wird. Die Wachstumsfrcndigkeit wird besonders gestciga und der Fruchtertrag ist bedeutend höher; zudem kann das Uukm unter der Pappe nicht gedeihen. Man hat in Deutschland ähnliit Versuche gemacht, die die Erfahrungen in Amerika bestätigen. T aber die Asphaltpappe sehr teuer ist, versuchte man sein Glück m! Teerpappe. Hiermit hatte man nun weniger günstige Erfolge a» dem einfachen Grunde, weil der Teer an warmen Tagen sehr dünr flüssig wird und die Pappe so weich macht, daß ein Arbeiten ü Garten überhaupt unmöglich ist, selbst wenn inan einen Streife Laud als Weg frei läßt, denn ein Berühren der Pappe beim Han ticrcn an den Pflanzen ist nicht zu vermeiden. Dabei entsteh« aber ständig Verletzungen. Auch fließt der Teer in den Boden, wa< natürlich für die Pflanzen von Nachteil ist. Man kann nun fas dasselbe erreichen, wenn man den Boden einige Zentimeter mi Torfmull bedeckt. Abgesehen davon, daß cs, denn Boden beige mischt, diesen verbessert und die Bewurzelung der Pflanzen nngeheue fördert, kann man ihn hier in vorstehendem Sinne vcrwendm Die dunkle Farbe bringt cs mit sich, das; der Boden bedeutenl mehr erwärmt wird als sonst Eine übermäßige Wasserverduustmig und somit ein Austrocknen des Bodens zum Nachteil dec Pflanze» ivird durch die dünne Twrfnmllschicht absolut verhindert. Tas auf- steigende Grnndwasser bleibt in den obersten Schichten des Garlen- bodens. Der Torfmull bildet sozusagen eine Isolierschicht zwischen Bodin und Luft. Die Bvdcngare ist ganz ungewöhnlich und di« Ernte bei solchen Pflanzen wird bedeutend gesteigert. In mehrere»! Jahren eingestellte Versuche bestätigen dies. Im Sommer lW>! wurden z. P. von 8 Tomatenpflanzen soviel geerntet, daß — vier! erwachsene Personen und häufig noch Bestich — obwohl jeden Tag! Tomaten gegessen und verschenkt wurden, der Ertrag nicht zu be-I wältigen war. Cs wurden bei Eintritt der Fröste noch verschieden« eingemacht. Allerdings keimt unter dem Torfmull auch der Uukrautsamen.W Das Unkraut wächst stellenweis durch, wenn auch nicht so starhl als sonst. Hier kann man aber leicht Abhilfe schaffen, indemD monatlich einmal der Boden durchgehackt ivird. Das muß in einer» Art und Weise geschehen, daß der Torfmull an der Oberfläche bleibt.» Man schlägt die Hacke nur wenige Zentimeter in den Boden und» zieht sie wieder heraus. Das ist eine Arbeit, die sehr schnell vor» sich geht und kein Unkraut nufkommen läßt. Es kann jedem Gärtner und Gartenbesitzer empfohlen werden, Torfmull für diesen Zweck zu probieren. In gleicher Weise eignet sich Torfmull und feine Tvrfstreu vorzüglich als Winterdccke bei Staudenkulturen, namentlich bei Iungpflanzungen. Tie Staude» kommen, wenn der Boden zwischen den Pflanzen geschickt mit einer dünnen Tvrfmulldecke überzogen wird, viel besser durch den Winter als rinter der meist kostspieligen, für die Bvdenverbesserung völlig wertlosen Fichtenrcisigdecke. Stellennachweis des Neichsverbands d. deutschen Garteubaubeamtcn Chemnitz, Poststr. 53 Für unsere Abteilung für (Obst- und Gartenbau suchens wir zum möglichst baldigen Antritt Zwei Obstbauinspektoren im Alter von 28—32 Jahren, die unter der Leitung des Abteilungs vorstehers das Gebiet das (Obstbaues zu bearbeiten und alle mit der? Stelle verbundenen (Obliegenheiten zu übernehmen haben. Gehaltsgr. IX. - Bedingungen: Gute Redner, Gewandtheit im Schriftverkehr, er folgreicher Besuch einer höheren preußischen Gartenbaulehranstalt. Zweites Staatsexamen und Kenntnisse in Stenographie erwünscht. Bewerbungen sind umgehend unter Beifügung von Lebenslauf und beglaubigten Zeugnisabschriften zu richten an die landwirtschaftsklunmer für die pmnn; SM11 Halle/Saale, Kaiserstraße 7. Druck von Richard Scherf. Chemnitz i. Sa.. Mühlenstraße 35.