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Der Behörden-Gartenbau l. Juni 1926 1. I Hauptversammlung der Wandergruppe wachsen -es Rcichsverbaiides der deutschen Garteiibaubeamten. Sitzungsbericht. Der n Vorsitzende begrüßt nach voransgegangcner vorstandssitznng die in stattlicher Anzahl erschienenen Mitglieder und Gäste. Leider mutzte er sein Bedauern darüber aussprechen, daß die Dresdener Orts gruppe ihr versprechen, die vauxwersammlung der Landesgruppe gut vorzubereücn, nicht in dem erwarteten Matze zur Aussührung brachte. Der Versammlung einen guten Laus wünschend, erteilte der Vorsitzende dein Geschäftsführer das lvort zu seinem Jahresbericht Die bisher stärkste Landesgruppc wachsen hatte auch im vergangenen Geschäfts jahr eine» starken Zuwachs zu verzeichnen, sodaß die Landesgruppc zu Beginn des neuen Geschäftsjahres f66 Mitglieder gegenüber im vergangenen Jahr zählte Die vcrsammlungstätigkeit war in den einzelnen Bezirksgruppcn eine rege. Leipzig geht nun hierin vorbild lich vor und hält jeden Monat eine Versammlung ab. Im Herbst soll außerdem in Leipzig ein Sondcrlchrgang für Gartenbcamte stattsindcn. Näheres wird noch rechtzeitig bekannt gegeben werden. Aus dein Ge schäftsbericht ist weiter zu entnehmen, daß die Landesgruppe erfreu licherweise Vertretungen zu einer ganzen Reihe von Ausschüssen und prüsungsausschüssen stellt. Kollege Ivislizenus gibt ebenfalls seinem Bedauern Ausdruck, daß die Vorbereitungen auch bcz. der Beschaffung von billigen Ein trittskarten und Führung der Angehörigen auswärtiger Mitglieder nicht bessere waren. Kollege Stadtbauamtmann Schiittauf entschuldigte die schlechte Vorbereitung der Versammlung mit seiner Neberlastung im Geschäftsbetriebe der Iahresschau, verspricht aber, die Hauptversamm lung -es Reichsverbaudes besser vorbereiten zu können. Der Kassen wart, Kollege lvctzold, erstattet den Kassenbericht, lvir entnehmen daraus: die Einnahmen betragen 545,48 RM. gegenüber 514-12 RM. Ausgaben. Kasscnbestand am i. April 2y,56 RM. so.— RM. Bei hilfe für den Sonderlehryang aus der Hauptkassc sollen demnächst an gewiesen werden. Der Punkt Reuwahlcn brachte lediglich Neuwahlen für de» Ver treter im Verwaltungsrat der Staatslehranstalt Pillnitz, sowie für den Vbergärtner-Prüfnngsausschuß. Kollege lvoIf bittet die Anwesenden, den Vorsitzenden wieder in den Verwaltungsrat wählen zu wollen, was auch einstimmig geschehen ist. Der Vorsitzende des Reichsver bandes, wird auch für dieses Jahr als Vertreter in den Obergärtner- Prüfungsausschuß gewählt. Eine kurze Erklärung über die Notwen digkeit der Gartenmeisterprüfung beendet auch diesen Punkt der Tagesordnung. Der erste Vorsitzende dankt den Berichterstattern sür ihre Berichte und treue Mitarbeit im abgeschlossenen Verbandsjahr. Daraus hält die Versammlung ein Trauersilentinm für die Toten. Anträge waren lediglich von der Ortsgruppe Leipzig cingcgangen. Kollege Schröder begründete die einzelnen Anträge. Antrag f: Staffelung äes Mitglleäsbeilrages wurde nach einer regen Aussprache abgelehnt. Der f. Vorsitzende schlug vor. den Antrag ans sich beruhen zu lassen. Dieser letztere Vorschlag wurde gegen 2 Stim men angenommen. Antrag 2: Kngere örtliche öeriehung rur keschäflsstelle wie auch den nächsten Antrag siorperativen Anschluß äer Lanckesgruppe an äie Kruppe Technik unä betrieb innerhalb des Sächsischen Gemeinde beamtenbundes begründete wiederum Kollege Schröder, Taucha. Im ersteren Falle sichert der Vorsitzende Abhilfe zu, während er den letzteren Antrag nicht für durchführbar hält. In der Debatte rügt Kollege Stadtbauamtmann Schüttauf die schlechte Beteiligung an den Versammlungen der Gruppe Technik und Betrieb. Ls wird em pfohlen, über die dortigen Verhandlungen in unserer Zeitschrift öfter Bericht zu erstatten. Unter „Verschiedenes" kommt die Herausgabe eines Mitglieder verzeichnisses des Reichsverbandes zur Sprache. Obwohl die Herausgabe eines solchen in der Breslauer Hauptversammlung ab gelehnt wurde — der Kosten halber — glaubt Kollege Böhni doch mit den vorhandenen Mitteln an eiue Herausgabe in diesem Jahre noch. Kollege Hilscher wünscht die nächste Landesgruppentagung mach Zittau einberufen zu wollen während als Versammlungsort für die nächste Landesgruppen-Hauptversammlung Bautzen vor geschlagen wird. Kollege Schröder berichtet noch über die Verhandlungen in Leipzig wegen dem Sonderlehrgang. Dieser soll den Pillnitzer Lehr gang nicht ersetzen, sondern eine Zweigveranstaltung auf beruflich gleicher Höhe sein. Unterstützung durch den Pillnitzer Lehrkörper sagte Herr Oekonomierat Schindler soweit wie möglich zu. Herr Oekonomierat Schindler gibt für alle etwa noch geplanten Sonder lehrgänge den guten Rat, diese Lehrgänge auf größtmögliche Höhe zu bringen, wenn sie ihren vollen Zweck der beruflichen Weiter bildung erfüllen sollen. Kollege Stadtgartenoberinsp. Bärwald hält es für wünschenswert den Pillnitzer Lehrgang, in Anbetracht der Jubiläums-Gartenbauausstellung, dieses Jahr ausfallen zu lassen. Eine solche Pause hält auch.Herr Oekonomierat Schindler für angebracht. Der Vorsitzende bittet nunmehr zum Schlüsse der Tagung dar Mittagessen möglichst gemeinsam einzunehmen und schließt di, Versammlung kurz vor 1 Uhr. Nachmitiags fand sich noch man cher Kolle zu einem gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung welche ja unendlich viel neues bietet; man hörte auch manchmal ein — ost humoristisches Wort der Kritik. Nachrichtlich Möhrle, Geschaflsfühm. Chemnitz, den 10. Mai 1926. Bildungswesen. Semüs Tei tkivber Landwi nölige l bisbcng dieier 4 in Nori Lcmmg Kenmni De Geisenheim. Der I I. Sonderlchrgang für Gartenbaubeamte, der in den Tagen vorn 10. bis 12. Mai an der Lehr- und Forschungs- anstalt in Geisenheim abgehalten wurde, kann in jeder Beziehung als bestens gelungen bezeichnet werden, denn mehr als 7ö Teil nehmer folgten mit gespanntem Interesse den Ausführungen da Vortragenden. Tel anualt! den Zt Er iibei Nach s Neuen» die Abte Berufe Üs zeig GurtenI Ecfalg wurde bei de 'S. 3a de sie am Bericht gewies prüsur Jahre un Ar dem ur lehrans bau stc Ter W ui niste chlußp ummte und K vollen die Pr leicht l auch bl mögliä halten, dcrung Zulafsi diese A Kvlleg« Gegen» die Arb haf un der Aul Tie xra Bedeut! Kurve Evnder Tie m zunächs Üianze au eine gärtner düng i wann Das Gebiet der Friedhofsfragen wurde zunächst von Hern, Gartendirektvr Linne-Hamburg, dem Schöpfer der großen Frieds Hofs-Erweiterungen in Hamburg-Ohlsdorf, erörtert. Durch Vor führung zahlreicher Lichtbilder und Pläne unterstützt gab Herr Linna seine Absichten und Ansichten kund, insbesondere die Erwägungen,' die ihn dazu führten, die neuen Teile des Friedhofes abweichend vom Cordes'schen Plan nicht als Waldfriedhof auszugestalten,! sondern in großzügiger, tektonischer Form mehr dein eigentlichen Zweck der Anlage als Begräbnisstätte gerecht zu werde». Das Gebiet der Grnbmalkunst behandelte Herr Architekt B. D. A. Kurt Hoppe-Wiesbaden, ebenfalls durch Vorführung vieler vorzüglicher Lichtbilder seine Ausführungen ergänzend. In der Besprechung der Vorträge kamen die Gegensätze der straff ge regelten Vorschriften und der frei künstlerischen Anwendung der Friedhofsorduungen bezüglich der Zulassung bestimmter Grabmals formen zum 'Ausdruck und zu lebhafter Erörterung. Am zweiten Tage hielt Herr Gartendirektor Stefsen-Pillnitzs anstelle des erkrankten Herrn Georg Arends-Ronsdorf einen Vor trag über Zuchtziele bei Standen, insbesondere der Primeln, Iris, 'Astern, Telphinium, Päonien, Aubrietia, Astilben, Lilien und an derer Gattungen. Der Vortragende warnte eindringlich vor dem zu frühen Jndenhandelbringen nicht genügend erprobter Sorten um nicht ivie bei den Rosen und anderen Kulturpflanzen zu viel Wert auf die Anzahl der Sorten, sondern mehr auf deren eigent lichen Wert als Blütcnträger zu legen. Im Anschluß daran hielt Herr Gartenbau-Oberlehrer Glogau- Geisenheim einen durch reiches Bildmaterial ergänzten Vortrag über die künstlerische Verwendung der Stauden m Garten und Park. In der anschließenden Besprechung kam der dringende Wunsch zum Ausdruck, gleichwie bei anderen Gartenpflanzen, z. B. Rvsen. und Dahlien, an verschiedenen Orten Deutschlands, die klimatisch von einander abweichen, Kulturstätten zu schaffen, in denen Stauden- arteu und Neuheiten auf ihren Wert geprüft werden. Die Lehr und Forschungsanstalt in Geisenheim erschien für diese Aufgabe ganz besonders gut geeignet. Am dritten Tage gab fHerr Prof. Or. LUstner-Geisenheim seine reichen Erfahrungen auf dem Gebiete der Schädlingshekämpfung bei Ziergehölzen bekannt. Besondere Beachtung müßte der gefähr lichen Erkrankung bei Flieder durch die Fliedermilbe, Lriophz-es llöwi, dem sogenannten Hexenbesen, und bei den Weiden durch die sogenannten Wirrzöpfe, von einer anderen Milbe hervorgerufen, zugewendet werden. Die geistvolle, belehrende Form, mit der der Vortragende den sonst so spröden Stoff meisterte, fesselte die Zu hörer außerordentlich. Sämtliche Vorträge wurden durch dankbaren Beifall belohnt. Ausflüge über den Niederwald nach Aßmannshausen und nach dem Kloster Eberbach im Rheingau sorgten für die Erholung und trugen wesentlich dazu bei, der Tagung neben der ernste» Arbeit genußreiche Stunden der Erholung zu bringen, in denen die Teil nehmer aus Nah und Fern Gelegenheit zu anregendem Gedanken austausch fanden. Die Garten- und Friedhofsbeamten hege» den lebhaften Wunsch, daß diese Sonderlehrgänge zu dauernden Ein richtungen an unseren Lehr- und Forschungsanstalten und Staats- lehrnnstalten werden möchten. Obergärtnerprüfungen in Ost- und Westpreutzen. Die Herren Schlicht, Botan. Garten, Königsberg; Wolff, Gartenamt Königsberg; Gerdau, Stadtgärtncrei Allenstcin; haben die Prüfung als „geprüfter. Lbergärtner" bestanden.