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Landesgruppennachrichten. Wandergruppe Westfalen. Am 28. Februar 1926 fand die Landesgruppenhauptversamm lung in Hamm statt. Die Teilnahme von nur 17 Kollegen blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Wenngleich die schlechte wirt schaftliche Lage es Manchem verbietet, Reisen zur Teilnahme an Versammlungen zu unternehmen, so wäre doch unter Berücksichti gung der kurzen Entfernung für eine größere Anzahl Kollegen die Beteiligung sehr wohl möglich gewesen. An Stelle des durch Krankheit verhinderten 1. Borsitzenden eröffnete der 2. Vorsitzende Kollege Musielik-Arnsberg die Ver sammlung, begrüßte die Erschienenen herzlich und widmete dem kürzlich verstorbenen Kollegen Niermann-Recklinghausen herzliche Worte des Gedenkens. Die Versammlung ehrte das Andenken durch Erheben von den Plätzen. — Sodann nahm die Versamm lung den Bericht des Geschäftsführers für das Geschäftsjahr 1924/25 entgegen. Nachdem dann Kollege Oppermann-Recklinghausen im Namen der Kassenprüfer berichtet hatte, konnte auf Antrag dem Geschäftsführer Entlastung erteilt werden. Lebhafte Aussprache riefen einzelne Punkte aus dem letzten Rundschreiben des Hauptvorstandes hervor; ferner wurde eingehend Stellung genommen zu dem Schreiben des Berbandsvorsitzenden, der sich der Mühe unterzogen hatte, neben der Nebermittlung der besten Grüße und Wünsche ein reiches Verhandlnngsmaterial der Versammlung zu unterbreiten. Auch wir möchten wünschen, daß die Anregungen des Herrn Bärwald aus fruchtbaren Boden fallen, damit sie sich auswirken zum Besten des Berufsstandes und znm Aufstieg unseres Reichsverbandes. Um das Verbandsleben in der Landesgruppe mehr anzuregen, wurde vorgeschlagen, in absehbarer Zeit Bezirksversammlungen ab zuhalten und zwar je eine für das Ruhrgebiet und für das östliche Westfalen. Der Plan, einen Vortragslehrgang innerhalb unserer Gruppe abzuhalten, wird weiter verfolgt. Wir sind auch hier der Ueberzeugung, daß es manchem Kollegen eine willkommene Gelegen heit sein wird, sein Wissen , zu bereichern und fachliche Anregung entgegen zu nehmen. Die angesetzte Neuwahl des Vorstandes ergab Wiederwahl der bisherigen Amtsinhaber. Nach Erledigung verschiedener Punkte verbnndstechnischer und fachlicher Natur erreichte die Tagung ihr Ende. Berkelmann, Geschäftsführer. Landesgrnppe Schlesien. Dienstjubiläum. Am 25. Februar konnte Herr Garte» Inspektor Ma r Strehl e auf eine 25 jährige Tätigkeit bei der Stadt Breslau zurückölicke». Als Leiter der umfangreichen, zum Teil über das Weichbild ini Süden der der vielseitigen gartenkünstlerischen Tätigkeit des verdienstvollen Jubilars. Neben dieser schasfensreichen Arbeit ist es das segensreiche Wirken üls Fach lehrer bei p r (härtn^ifortbildungsschule, sowie die rege Tä.igkeit durch Bortrüge auf Doch damit noch nicht genug! Als rühriger Schriftleiter d r Schlesischen Garke»- baugesellschaft bilde» d e von ihm verfaßte» ausführliche» Bersammluttgsberichte eine» Beweis seiner' reiche» Wissens. Ueberaus zahlreich »nd herzlich waren die Ehrungen und Wünsche, welche der Jubilar an seinem Ehrentage von Borgesehlen und Untergebene» sowie vo» de» weiteste» Fach- u»d Beka»»te»kreise» Zuteil würde». Unter anderem ernannte der Breslauer (Härtnerverein (1894) aus besonderer Dankbarkeit für die dem Berein in reichem Maße zugewendete wissenschastlirtü' Unterstützung durch Ueberreichung eines Diploms .Nollegen Strehle zum Ehrenmitgliede. All die Beweise der Liebe' ' ankbarkeit und Hochachtung solle» auskliügen i» dein besonderen herzlichen Wuusch: „Der v rehrte Jubilar »löge bei blühender Ge- snndheit noch viele, viele Jahre in der bisherige» Weise zum Sege» des deutsche» Äarte»baues wiike». Th. Dienstjubiläum. Der städt. Ob. Gar'e»techuiker Arthur Stepha»-Breslau feierte am l. Mürz sein 25 jähriges Dienstjubilüum. Bon seinen Vorgesetzte» und Kollegen wurden ihm an seinem Ehrentage die herzlichsten Glückwünsche übermittelt. Aber auch aus seinem großen Freundes- und Bekanntenkreise ist ihm erneut an diesem Tage der Beweis seiner allgemeinen Hvchschützung deutlich erbracht worden. Als Sohn einer alten, schlesischen Gärtnerfamilie wurde Stephan nach seiner Tätigkeit bei verschiedenen, großen Landschaftsgärtnereien als junger Gürtner der Parkverwaltung Scheitnig zngeteilt. In dem i mfangreichen Revier hat der Jubilar iliit größtem Eifer att de» Erweiterungen und Umgestaltungen mitgehvlfen. In den letzten Jahren sind es in Sonderheit die Anlage des Grüngürtels in Leerbeutel, so wie die Ausgestaltung des Leerbeuteler Hügellandes, welche unter seiner schöpferischen Mitarbeit entstanden. Seine erworbenen Kenntnisse auf diesem Gebiet und sein reger Drang, sich zu vervollkommnen, haben ihm bei Preisausschreibungen mehrere Preise und Anerken nungen eingebracht. So erhielt er 1906 in Regensburg deu dritten Preis, 1908 in Gotha den dritten Preis, in Brvslau einen ersten und einen zweiten Preis, 1925 in Neusalz den zweiten Preis. He. Landesgruppe Freistaat Sachsen. Bezirk Chemnitz. Am 13. 3. 1926 hielt die Bezirksgruppe Chemnitz im Schloßteichrestnurant eine gutbesuchte Mitgliederver sammlung ab. Herr Stadtgarteninspektor Friedemann hielt einen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag über „Tvrfbildung, Torf- mullentstehung, und seine Verwertung im Gartenbau", an den sich eine längere Aussprache anknüpfte. Die Besoldungsfragen ergaben wieder einen regen Meinungsaustausch. Neber Schiedsgerichte und Zurückstufungen berichtete der Reichsverbandsvorsitzende. Die Vor standswahl ergab die Wiederwahl des bisherigen Bezirksleiters, Herrn Gartenmeister Keilholz. Als Tagungsort für eine Versamm lung im Juni wurde Hainichen gewählt. Br. Hundertjahrfeier der Sächsischen Gesellschaft für Botanik und Gartenbau „Flora" in Dresden. Der 22. und ?3. Februar d. I. zeigten Dresden wieder einmal im hellsten Lichte der Gartenbaustadt. In würdiger Form beging die Gesellschaft für Botanik und Gartenbau „Flora" das Jubelfest ihres hundertjährigen Bestehens. Die Staats- und Stadtbehörden, die wissenschaftlichen- und Fachkörperschaften, sowie die breite Oef- fentlichkeit nahmen lebhaften Anteil an dieser seltenen Feier. Die Staats- und Stadtbehörden bekundeten ihre besondere Anteilnahme durch Errichtung einer Jubiläumsstiftung, deren Ertrag jungen sächsischen Gärtnepn als Reisebeihilfe bei Studienreisen gewährt werden soll. Damit dürfte das frühere, von der „Flora" bereits verwaltete, der Inflation aber zum Opfer gefallene Reisestihendium seine Auferstehung feiern. Wieder zeigt die sächsische bez. Dresdner Gürtnerschaft durch kostbarsten, feenhaften Blumen- und Griinschmuck, welches Leistungsvermögen ihr innewohnt und welche Höhe der sächsische und insbesondere der Dresdener Gartenbau erklommen hat. Das Dresdener Rathaus hat wohl noch nie ein solches Meer von Blüten umschlossen als bei denn Festaktus im Prunksaale. Hohe künstlerische Darbietungen umrahmten die Feier, in wel cher der Vorsitzende der Gesellschaft, Stadtgartendirektor v. Uslar, die Begrüßungsansprachehielt und die Ernennung einer Anzahl von Ebrenmitgliedern und schriftwechselnden Mitgliedern bekannt gab. Eine große Reihe wertvoller Geschenke wurden der jubel feiernden Gesellschaft dargebrachl. Der Direktor der sächsischen Fach- kammer für Gartenbau, Herr Walter Dänhardt hielt den Fest- vvrtrag: Hundert Jahre „Flora" und ihre Bedeutung für den vaterländischen Gartenbau". Der zweite Tag galt zunächst ernster Berufsarbeit. In der Aula der technischen Hochschule stiegen unter Leitung des Ehren vorsitzenden, Herrn Kgl. Obergartendirektor a. D., Hofrat Bouche, vier wissenschaftliche Vorträge und zwar sprächen: Reg.-Baumeister Dr. Salze über „Römische Gartenpläne"; Or. Frimmel, Leiter des Pflanzenziichtungsinstitutes Eisgrüü, über „Die Bedeutung der stimmulierenden Wirkung des Krcuz- ungsaktes für die gärtnerische Pflanzenzüchtung"; Direktor Al. Steffen, Leiter der Staatlichen Versuchs- und Bei spielsgärtnerei Pillnitz, über: „Gärtnerische Arbeitslehre und gärtnerische Betriebslehre", und Geheimer Rat Prof. Or. Drude, Dresden, über „Heerschau der Gartenflora Deutschlands im Jahre 1926". Den Abschluß der Festtage bildete ein Blumenfest in den Räumen des Dresdner Ausstellungspalastes. Auch hier ivieder Blumen — Blumen — Blumen! Ans die am gleichen Festtage erscheinende Festschrift, bearbeitet vom Bücherwart der Gesellschaft, Hern Walter Dänhardt, kom men wir später noch zurück. —d. Tie sächsische Fachkammer für Gartenbau, Dresden-A., Sido- nienstraße 14, hat in neuer Auflage und neu bearbeitet das Tage buch für Gärtnerlehrlinge herausgegeben. Dieses Tagebuch ist wohl das weitaus beste auf diesem Gebiete. Die Anordnung der Tage usw. ist übersichtlich, der belehrende Inhalt bringt dem Lehrling seinen Beruf näher und gibt durch viele Fragen dem Lehrling An laß, den Beruf und seinen Lehrbetrieb geistig zu erfassen. Dem Tagebuch wäre weiteste Verbreitung über die sächsischen Grenzen hinaus zu wünschen. —d. Die Bezirksgruppe Leipzig unserer Landesgruppe hat im Einvernehmen mit den übrigen Leipziger Berufsorganisationen den Plan eines Sonderlehrganges wegen zu kurzer Vorbereitungszeit auf den Herbst 1926 verschoben. Die Mitglieder der Bezirksgruppe werden bis dahin zu den regelmäßigen, fachwissenschaftlichen Vor trägen des Leipziger Gärtneroereins eingeladen. Es ist geplant, den Lehrgang in der landwirtschaftlichen Hochschule abzuhalten. Einige namhafte Redner sind bereits gewonnen. Fachausschüsse. Fachausschuß für Landesgartenbaubeamte. l. Der Fachausschuß teilt mit, daß die Landesgartenbaubeamten durch den Reichsverband in der Rateh vertreten sind. 2. Zwecks Vorarbeit für einheitliche Amtsbezeichnungen, beson ders in Preußen, werden alle Gärtenbaubeamten in Krankenhäusern,