Volltext Seite (XML)
1. April 1926 30 Der Vehörden-Gartenbau Resultat der Düngerwirkung zu verzeichnen. Die Obstbäume brachten schöne große Blätter in dem saftigsten Grün und 1 Mtr. lange Jahrestriebe. Die Blütenknospen, die sich infolge mangel hafter Ernährung 1924 entwickelten, brachten ihre Blüten znr vollen Entfaltung und setz ten Früchte an, die sich vollkommen aus bildeten. So ent wickelte ein dreijäh riger Buschbaum einer Landsberger Renette ö und ein dreijähriger Busch baum einerZucalma- glios Renette2 schöne große Früchte. Zweijährige Jo hannis- und Stachel beersträucher brachten wenige aber schön ausgebildete Beeren. Das Holzwnchstnm ivar hier sehr ans- fallend. Triebe von 50 cm Länge und 10 mm Stärke bei Johannisbeeren nnd 40 cm Länge nnd 6—8 mm Starke bei Stachelbeeren waren Durchschnittszahlen. Tie Himbeeren trugen in Anbetracht der späten Anpflan zung 1924 Weichlich. Außerdem entwickel ten sie starke 1,70 Meter lange Fracht raten. Die in diesem Frühjahre gepflanzten Erdbeeren ent wickelten schöne Blattrosetten mir üppiger Lnnbmasse. Eine Som- merdüngung mit flüssigem Harnstoff wurde nicht verabreicht, nm die Entwickelung der Blütenknospcn nicht zu hemmen nnd dierecht zeitige Ausreifung der Holztriebe zn beeinflussen. Man kann ans diesen Beobachtungen den Schluß ziehen, daß man im Frühjahr u. a. eben die Arbeit im Freien und in den Gewächshäusern nsw. auf die Dauer nicht vertragen konnten, denn die Widerstands fähigkeit gegen Witterungscinfllisse aller Art ist Bedingung und bleibt die Voraussetzung für jeden, der diesen Beruf ergreifen will. Vollständige gei stige und körperliche Gesundheit sind des halb sowohl für den Gewächshausgärt ner, der Temperatur unterschiede von 5 — 80» Wärme vertragen muß, wie für den Blumen-, Obst-, Ge müse-, Banmschnlen-, Parkgärtner nsw. un entbehrlich, die oft mals Stnrm, Hitze, Regen, Kälte usw. ausgesetzt sind. — Allzu empfindliche oder gar ein- bezw. überbildete Leute ha ben in den Reihen der Gürtner keinen Platz; Win? wollen ernsthafte, nüchterne, strebsame nnd zielbe- wnßte, natürliche, echte Menschen haben, die ans voller Ueber- zeugnng diesen Beruf wählen, offene Augen und Ohren haben, nnd über eine gute All gemein- nnd Schul bildung verfügen, eine griiudlicheVolksschul- bildnng genügt in den meisten Fällen, da später jederzeit eine er gänzende Fachschulbildung möglich ist — Ganze Leute mit ganzem Geist und Körper, mit ganzem Willen und Schaffen braucht heut zutage auch der deutsche Obst-, Gemüse- und Blumenbau; Halbheit bezw. Halbbildung wirken nur hemmend. — Wer ernstlich will, dem bieter die Gärtnerei, als jüngere Schwester der Landwirtschaft, sehr viel, denn Gärtnerei Bild 1ll. RnifllwtaHe. Wie Bild 9. frühzeitig und reich lich düngen soll und möglichst nur rnsch- wirkende Stickstvff- düngemittel verweu- Von den vielen im Handel sich befind- lichenStickstosidünge- mitteln habe ich bei meinen Versuchen stets den Harnstoff als den wirksamsten gefunden und ans diesem Grande dieses mal mir Harnstoff als stickstoffhaltiges Düngemittel verwen det. Zur öerukswakl (Gärtnerei). Zum Gärtner eignet sich jeder gei stig und körperlich ge sunde junge Mann, der Lust und Liebe zu diesem Beruf und im Allgemeinen ein Interesse an der Na tur Hal. — Vollständig falsch und verkehrt ist die Ansicht (anch seitens der A^rztc), daß sich Leute mit irgend welchen geistigen nnd körperlichen Mängeln im Gärtnerberuf erholen können. — Die Erfahrung und die Statistik zeigen deutlich, daß sehr viele junge Leute infolge körperlicher Fehler (Lunge, Herz usw.) entweder später diesen Beruf wechselten oder aber nach kurzer Zeit zur weiteren Ausführung desselben unfähig wurden, weil sie ist nicht nur Hand werk, sondern sie birgt auch Kunst und Wissenschaft in sich und bietet in Theorie und Praxis so viel seitige Abwechslung wie kaum ein zweiter Berns. Die mannig fachen Gebiete in der Gärtnerei, wie z. B. Handels-, Mnrkt- pflanzen-, Land schafts-, Gemüse-, Privatgärtnerei, Baumschulen, Blu- meulnheu, Stauden- uud Schuittbluuum- kültur§u, Obst- und Gemüseplantagcn; Sradt- undFriedhofs- gärtnerei, Santenbau, Bersnndgeschüfte, obst- gab gartenbau- technischeBüros, städ tische und staatliche Beamte, kaufmän nische Posten, bota nische und Schulgär ten geben dem streb- samenGärtncr außer dem hinreichend Ge legenheit, sich später in der gewünschten Richtung zu spezialisieren. — Fleiß, Wille und Ausdauer, Genügsamkeit, Tatkraft, praktischer Sinn und Blick sowie restlose Hingabe an den Beruf sind es aber gerade beim Gärtner, die allein ihn vorwärts bringen und die ihm Achtung, Ansehen und Befriedigung verschaffen. Sogenannte „Gärtner", die servieren, den Chauffeur markieren, ihren Herrschaften die Teppiche ausklopfen, die Zentralheizung und den Viehstall usw. besorgen, sind keine ernst Bild 11. Neuanlage (1923—1924) zwischen einem Baublock der inneren Stadt nnd einem alten Friedl-ef. riesen sind die Leitpflanzen. Die Anlage steigt nach der im Hintergrund sichtbaren Staatsbauschule »der 2 m lsinauf, die Vodennnterschiede sind durch Trockenmanern nnd Treppen überwunden. >. zu ue einen Ansel; Platz je me Allo ihm z desto natu warte A> lagen auch Anssi wenn verhe soll, i mal und Jahr Erst" seu b ! auch einen ! Zust uerb> masn denn . stell» „W den kann vor. aber Leut Kost i nach Ben bei Leh Me beid Di- i ii bau K Di< chen ! Ju i ten ! lim In! z erb' l Am ! Erc s 28. sen alli 1 Kni s reit . das im dal uni rie; erb t abc ged die ver W Te Vin tet