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28 Der Behörden-Gartenbau 1. April 1926 s. Bild 3. Der 1925>26 ausgeführte Wassersportplatz. Westpark Zittau. vom Fach zu ver stehen. Wesentlich Einstufungsfragen die Bezeichnungen „Obsrgärtner" und „Gärten- meistcr" gleich erachtet werden. Der Grund der Ablehnung der Gar- tenmeisterprüfung liegt darin, daß man alle Anklänge an das Hand werk vermeiden will, da der Gartenbau nunmehr endgültig zur Landwirtschaft und nicht zum Handwerk gerechnet wird und daher seine öffentlich-rechtliche Berufsvertretung bei den Landwirtschafts- kammern und nicht bei den Handwerks- oder Handelskammern ge funden hat. Um auch die Wünsche der Gartenbaubeamten in Zu- sammenarbeit mit dem Erwerbsgartenbau zur Geltung zu bringen, ist es für die Beamten von Wichtigkeit, eine Vertretung in den Gärtnereiausschüssen der Landwirtschaftskammern zu haben, wie das in Pommern der Fall war und auch jetzt wieder der Fall ist. lichkeiten der Neuzeit wie die Dauerklein gartenanlage u.tvenn der „Stadtgarkenin- spektor" seine Auf gabe, die Stadt er weitern zu helfen, richtig erfaßt, dann muß er seine Augen besonders auf die meist reizlosen oft sogar öden Vorstädte und Vororte richten, eine Aufgabe, die im besonderen für die industriereichen Mit telstädte von höchster Bedeutung ist Die Stadterweiterung, das ist anerkannter Grundsatz, kang und darf an der Stadt grenze Nicht Halt machen. DieUpiwelt der Städte ist in das Stadtbild,ins Stadt Gartenbaubeamten — die Gruppe Pom mern hat es einstim mig abgelehnt — außer der Obergärt- nerprüsung noch eine Gartenmeisterprii- fuug zu haben. Es beständen dann in unserem Beruf fol gende Prüfungen: 1. Gehilfenprüfung,, 2. Obergärtnerprüfung, 3. Gartenmeisterprii- fung, 4 Gartenban- technikerprllfung, 6. Gartenbauinspektor- prüfnng. Davon könnten nachHAnsicht vieler Gartenbaubeämten öder Angestellten die Obergärtner- u. Gar tenmeisterprüfung zusanuncngelegtwer- den, wenn dafür ge sorgt wird, daß bei gefüge mit hineinzu- zishen. Bild 13, 14 und 15 zeigen dies Streben für Zittau in vor- leichter schon ist das Schaffen in den Vor städten und Außen bezirken. Das Grün gestalten nimmtüber- all hier einen anderen Charakter an. Bild 12 zeigt eine Jnnen- anlage in einer Sied lung. Der Spielplatz beherrscht die Anlage, gibt die Note. Da bei braucht auf künst lerisches Gestalten nicht Verzicht geleistet zu werden. Es muß in die sem Zusammenhang auch einmal gesagt werden, daß der neu zeitliche Gestalter öf fentlichen GrünÄ Ur sache hat, die bis herige Grünform, nämlich das Schmuck- und Erholungsgrün allen Ernstes zu ver Bild 2. Voyelschaubild.zum Westpark in Zittau. Bergt, die typische Aneinanderreihung der einzelnen Elemente. der Durchbruch des neuen Gartengestaltens in solchen'Anlagenteilen zur Steigerung des Gartengedankens überhaupt führt." Nicht immer gehts für den Gestalter^ohne'Kampf mb, namentlich dann wenn in den städtischen KollegieN-Kritiker^sitzen,bdie_da*glauben, auch^etwa 26 Mitgliedern zu sammen. Hiervon sind 13 Vertreter der Landwirtschaftskam- meru, 12 Vertreter des Reichsverbnndes des Deutschen Gar tenbaues, 1 Ver treter des Bundes deutscher Baumschu lenbesitzer. Von den Genannten sind 8 Gartenbaubeamte in oder außer Dienst. Allerdings sind sie nicht als freie Vertre ter des Reichsverban des der Gartenbau- beamtcn, sondern als Vertreter der Land- wirtschaftskammern oder des Reichsver bandes des dentschen Gartenbaues in die Fachabteilung ge wählt und haben da her die Belange der durch sie vertretenen leidigen. Es geht nicht an, das Sportfanatismus und Kleingarten begeisterung alles öffentliche Grün beanspruchen. Nichts 'würde mehr zur^Verödung des Stadtbildes führen, als die ansschließliche Schaffung >von Sportparks und Dauerkleingartennnlagen. Das Schmuckgrün ist für dasjStadtbild ebenso nötig, wie der Vorhang am Fenster der guten Stube, das Erholungsgrün gehört ebenso^zil den sanitären Sach bilolicher Weise. Wir müssen feststellen, daß unsere Großstädte wohl mit ihren meist gut organisierten Gartenbauvcrwaltungen schon längst diesen Dingen Rechnung tragen, daß sie von selbst in diese Aufgaben hinein gewachsen sind. Aber die Mittel- lind Kleinstadt verwaltungen fassen in vielen, vielen Fällen dieses Bauen in die Zukunft hineiw vermissen. Oft sogar ist solche Beharrlichkeit, starres Hängen am Althergebrachten zu beobachten. Umso erfreulicher sind Beobachtungen, ivie sie das seit Kriegsende veränderte Stadtbild von Zittau zeigt. Gartentechniker und Gartenkünstler sind in einer Person am Werk, die Gartenstadt zu schaffen. —d. Körperschaften oder Vereine wahrzunehmen. Ich bin nicht in der Lage, in den Beschlüssen der siachabteilnng für Gartenbau, die im „Behörden-Gartenbau" des öfteren einer Kritik unterzogen wurden, Nachteiliges für die Gartenbaubeamten zu^erblicken, namentlich in Fragen der Obergärtnerprüfnng oder der damit zusammenhängenden Angelegenheiten. Es ist durchaus nichtAll- gemeinwunsch aller wegen dienstlicher Inanspruchnahme bisher nicht möglich, diese Aus führungen, wie gewünscht wurde, auch dem „Behörden-Gartenbau" zuzuleiten. Zur Sache selbst wird folgendes bemerkt: Die Fachabteilung für Gartenbau bei der Hanptlandwwtschasts- kammer setzt sich aus llbergärtnerprülung und äknlickes. In Stück 1 des „Behörden-Gartenbau" ist auf Ausführungen hingewiesen, die der Unterzeichnete in der Dezember-Versammlung der Gruppe Pommern-Mecklenburg gemacht hat. Leider war es Um die Streitfrage über den Titel bei der Obörgärtnerprüfung zu beseitigen, hat die Fachabteilung beschlossen, beim Minister die Genehmigung einznholen, daß der Bezeichnung „geprüfter Ober gärtner" hinzugefügt wird: „entspricht der Meisterprüfung". Hier mit dürfte also auch denen gedient sein, die durch die Bezeichnung „Obergärtner" eine niedrigere Einstufung befürchten als durch die