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24 Der Behörden-Gartenbau 1. März 1926 „Die Solanaceen und ihre Bedeutung". Ein Lichtbildervortrag über „Die Fräskultur im Gemüsebau" bildete den Schluß. Der rührige Leiter des Versuchsfeldes, Kollege Nicolaisen, darf mit dem Er folge seiner bisherigen Lehrgänge recht zufrieden sein. Staatliche Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Veitshöchheim. Vom 1. bis 13. März 1926 findet an der Staatlichen Lehr anstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Veitshöchheim bei Würzburg ein Sonderlehrgang über Obstbau statt, zu welchem jegliche Interessenten zugelassen werden. Anmeldnngcn wollen bis längstens 18. Febr. an die Direktion der Lehranstalt gerichtet werden. Bon der höheren Staatslehranstalt für Gartenbau in Weihenstephan, Bayern. Jin verlaufe des Januar ;y2S fanden die Abschlußprüfungen an hiesiger Lehranstalt statt; am 26. Mannar unterzogen sich 49 Teilnehmer des niederen Lehrganges, am 29. Januar 25 Hörer höheren Lehr gänge den mündlichen Prüfungen, nachdem bereits in der Zeit vom (5.— (9. Iannar die schriftlichen Prüfungen voraufgegangen waren. von den 44 Teilnehmern des niederen Lehrganges genügten 92 den Anforderungen, von denen zwei vom Ablegen der mündlichen Prüfung befreit wurden; von den Hörern des höheren Lehrganges, die sich der ersten staatlichen Nachprüfung unterzogen, bestanden sämt liche das Examen, vier unter Befreiung vom Mündlichen. Die Hörer dieses Lehrganges verteilten sich auf die einzelnen Abteilungen wie folgt: 8 in Pflanzenbau, (0 in Gbstban, 5 in Gartengestaltung. Die Prüfungen, die unter Teilnahme von Vertretern des Bapr. Staatsministermms (Ministerialräte Or. Hesner und Ullmann), der Landesanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz (Reg-Rat Or. Bos- hart) und unter reger Beteiligung des Kuratoriums der Anstalt wie von Vertretern des Lrwerbsgartenbaucs (n. a Hofgartcndirektor Schall, Landmirtschaftsrat Ticnkle. Stadtgartendirektor Multerer, Gärtnercibe- sitzer Baumann) stattfanden, legten Zeugnis ab von dem erfolgreichen Bemühen der Lehrerschaft, die süddeutsche höhere Lehranstalt auf die Plattform einer ersten höheren Fachschule zu stellen. Das Kuratorium der Lehranstalt wie auch die Bernfsvertreter anerkannten den Erfolg der vereinigten Bemühungen besonders der organisatorischen Tätigkeit des Direktors Bickel. Die Anerkennung des Staatsministermms wirkte sich aus in der Beförderung zweier Lehrer der Anstalt, Schmidt und Lngelländer, zum Garte,ibaninsp. und eines dritten, des dipl. Garten- bauinsp. Sander zum Bberinspektor. Beim Abschluß des Lehrganges ist es natürlich, sich einen Ucber- blick über die Arbeit des verflossenen Jahres, über Veränderungen etc. zu verschaffen. Ls ist, was die Zusammensetzung der Hörerschaft an- betriff, festzustellen, daß die Lehranstalt von Besuchern aus allen Gauen Deutschlands frequentiert wird, in einzelnen Abteilnngen ist sogar das norddeutsche Element im Aebergewicht vertreten gewesen. Es ist diese Erscheinung ein Beweis dafür, daß der Ruf der Lehranstalt sich aus- breitet und ihre Arbeit sich erfolgreich durchsetzt. Neuanmeldungen für das am (5. Februar beginnende neue Semester liegen bereits in einer Auswahl von ca. so vor. (Fortsetzung folgt.) Landesgruppennachrichten. Landesgruppe Bauern. Die am 6. 2. 26 in München abgehaltene 1. Landesgruppen versammlung war gut besucht. Leider lassen sich noch viele Kollegen infolge der schlechten Geldverhältnisse abhalten, das verhältnismäßig geringe Geldopfer für die Mitgliedschaft in dem dringend not wendigen aber doch so erfolgreich vorwärts arbeitenden Reichs verband zu bringen. Die Wahl eines Gruppenvorstandes wurde auf den 27. Febr. (Versammlung der staatlichen Gartenbaubeamten Bayerns) vertagt. Es soll zunächst eine Ortsgruppe München geschaffen werden, die die weitere Organisation der Landesgruppe in die Hand nehmen soll. Die Wahl eines Landesgruppcnvorsitzenden soll erst erfolgen, wenn der R.-V. in den übrigen Kreisen Bayerns eine entsprechende Zahl Mitglieder besitzt. Bayern kann, wenn alle beamteten und angestellten Gartenbaufachleute unter einer Fahne zu sammeln sind, eine ansehnliche Landesgruppe unseres R V werden. Die Ver treter der bayrischen Bezirksgärtner begrüßten die Ausführungen des jetzigen stellvertretenden Vorsitzenden aufs lebhafteste. Der ge schlossene Beitritt der bayrischen Bezirksgärtner soll im Herbst d. I. in Augsburg beraten werden. Landesgruppe Freistaat Hessen und Hessen-Nassau. 50 Jahr Jubelfeier des Wiesbadener Gartenbauvereins. Der Verein. Vorsitzender städt. Gartenbauinspektor Schwartz, veröffent lichte eine kleine Festschrift anläßlich seines 50jährigen Bestehens. U. a. wurde Gartenbaudirektor Berthold zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Der Verein, der viele wechselreiche Ereignisse zu überstehen hatte, ist zu neuem Leben erblüht und hat in den letzten Jahren sich reiche Verdienste um den öffentlichen und privaten Gartenbau erworben. Laudesgruppe Schlesien. Obergärtnerprüfung 1925 in Schlesien. Von 32 Ange meldeten traten 3 zurück, 2 wurden abgewiesen und 27 wurden zur mündlichen Prüfung zugelassen. Hiervon trat 1 Prüfling zu rück, 5 bestanden die Prüfung nicht. Von den Erfolgreichen wurden 2 mit „sehr gut", 8 mit „gut", 11 mit „genügend" bewertet. Laudesgruppe Freistaat Sachsen. Bezirksgruppe Chemnitz hielt am 30. 1. 1926 eine wohl gelungene Bezirksversammlung ab, zu der eine ganze Anzahl aus wärtiger Kollegen erschienen waren. Die zu Gartenmeistern bezw. Obergärtnern beförderten neuen Kollegen von der städt. Garten- vcrwaltung weilten erstmals in unserem Kreise. Kollege Keilholz entbot den Willkommengruß, worauf dann Herr Prof. Or. Thiem einen Vortrag über „Die geologischen Merkmale des Erzgebirgs beckens" hielt. In anregender und außerordentlich klarer, kesselnder Weise verstand es der Vortragende, das geschichtlich geologische Bild unserer Gegend zu entwickeln, das noch an Handskizzen und durch eine entsprechende Steinsammlung trefflich erläutert wurde. Der Vortragende, selbst ein großer Garten- und Pflanzenfreund, verstand es, den gärtnerischen Fachleuten auf Grund des geologischen Bildes die Aussichten für das Pflanzenwachstum zu zeigen und die Nutz anwendungen aus dem Gehörten nahezulcgen Reicher Beifall lohnte den Redner. Neben dem wissenschaftlich-praktischen Vortrag bo> die Bezirksleitung noch eine kleine Ausstellung von Koniferen- zwcigen, die dem Studium der Gehöl,künde dienen sollte. Leider fand diese Mühe durch den beschränkten Platz nicht die rechte Auswirkung. Der Vcrbandsvorsitzende berichtete kurz über die neuerlichen Wahrnehmungen, daß die Hochbauarchitekten versuchen, das Arbeits gebiet des öffentlichen Grüns an sich zu reißen und unser Beruf wachsam sein muß, ehe es zu spät ist. Wieder kam auch hierbei zum Ausdruck, daß dieser Kampf nicht eher zum Vorteil unseres Berufes ausgehen wird, bis die gärtnerische Ausbildung vom Lehr ling an bis zum Gartenbaurat eine einheitliche, geschlossene sein wird. Die Ausstellung für Gartengestaltung und die sich hieran schließende öffentliche Kritik in Chemnitz im Dezember 1925 bildete den Ausgangspunkt für obige Erörterungen. Der Verbandsgcschäftsführer, Kollege Böhm, gab in trefflicher Klarheit ein Bild von der Arbeit der Hauptgeschäftsstelle und fand reichen Beifall. Aufsehen erregte die Mitteilung, daß außer dem umfangreichen Geschäftsverkehr für unser Verbandsblatt monatlich rund 200 Tagebucheinträge zu bearbeiten und zu erledigen sind. Die weitere, zuweilen recht lebhafte Aussprache galt örtlichen Besoldungsfragen. -ck. Gärtnerische Fachprüfungen in Sachsen: g) Höhere Staatslehranstalt für Gartenbau in Pillnitz: Saat zuchtinspektor Schubert, Hainichen, bestand die Prüfung zum „Staatl. dipl. Gartenbauinspektor". Einem Prüfling wurde anheim gegeben, die mündliche Prüfung im nächsten Jahre zu wiederholen. b) Fachkammer für Gartenbau: Am 17. Dezember 1925 fand die erste Gartcnmeisterprüfung statt. Von 4 Prüflingen traten 2 freiwillig zurück, 1 Prüfling konnte wegen ungenügender schrift licher Arbeiten zur mündlichen Prüfung nicht zugelassen werden. Paul Hentschel bestand die Prüfung als erster „geprüfter Garten meister" in Sachsen. In der Zeit vom 7.—22. Dezember fand die Obergärtner prüfung statt. 43 Gartenfachleute hatten sich gemeldetz 3 traten freiwillig zurück, 2 wurden zurückgewiesen und 9 schieden infolge ungenügender schriftlicher Arbeiten aus. Von den 29 zur münd lichen Prüfung zugelassencn Prüflingen bestanden 3 die mündliche Prüfung nicht, 2 erhielten die Note „sehr gut", 15 die Note „gut" und 9 die Note „genügend". Meldeschluß für die Obergärtner- prüfung 1926 ist der 1. März 1926 Jubüäums-öartenbau-AussteHung 1926 äei vresänef Iahresschau. üsgungsorl äes steichsverbanäes 3. bis einschi. 5. September 192b. Der Grüne Dom. Tic Vorarbeiten zur fünften Jahrcsschau, der „Jubiläums- Gartenbau-Ausstellung", die am 23. April eröffnet wird, schreiten rüstig voran. Trotz der Ungunst der Witterung ist es ge lungen, die Anpflanzungen und Erdarbeiten bereits jetzt schon