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45« Beilage des Boigtländischen Anzeigers. Den 7. November i 8 0 6. Neuigkeiten. Di^ neuesten franz. Berichte enthalten nichts als neue Slegsnachrichten über zerstük- kette Cvlps der ehemaligen preußischen Armee. Der Uebergang über die Elve konnte vei so bewanndten Umstanden dem Sieger nicht strei- lig g-macht werden, und schon am 2z. war das kaiserliche Hauptquartier zu Treuenvrictzcn, «m 24. zu Porsdam und bald daraus zu Ber lin. Die Einwohner dieser Hauptstadt sollen den Franzosen 2 Stunden weit entgegen gegan gen seyn und des Abends die Häuser illunumrt haben. Spandau ist in franz. Gewalt; aber Magdeburg wird noch bloquirt. Der Fürst von Hohenlohe, der bei Prenzlow eingeschlos- sen war, hat sich nach einigem Widerstand, nebst dem Prinzen August von Preußen, und dem Prinzen von Schwei in, mit 16000 Man» Infanterie, 6 Regimentern Cavallcrie,4z Fah nen und ;4 bespannten Kanonen ergeben müs sen. Dem Prinzen August ist erlaubt woiden, zu seinem ehrwürdigen greißcn Baler, dem Prinzen Ferdinand, zutückzukehren. Der König rind die Königin von Preußen sind nach Cüstrin geflüchtet; der königliche Schatz und andere Kostbarkeiten ssnd nach Colberg gebracht worden, um nöthlgenfalls dort eingeschiffc werden zu können. In Münster, Osnabrück und Hildesheim find ebenfalls Franzosen ein» gerückt, und alles Militär, so wie die königl. Ofsiciauten haben sich daraus entfernt; ein Gleiches ist auch in Hannover geschehen. Pis Braunschweig sind die Franzosen auch schon gekommen, und der Herzog ist nicht todt, son dern nur durch eine Kartätschenkugel am Ober haupt Uid beiden Augen verwundet. Nach einer Proklamation des Kaisers Napoleon an seine Soldaten, worin ihre Thalen dankbar gerül mt werden, bestanden die Früchte ihrer Siege in der Zerstörung der ganzen preußischen Armee, wovon allein 6voco Mann gefangen, und 65 Fahnen, worunter die der königl. Gar de, nebst 600 Kanonen «beulet worden, und der Eroberung des preußischen Staats. Er fordert di« Truppen auf, mit gleichem Muche den Russen entgegen zu gehen, damit sie ein gleiches Schicksal treffe. Wittenberg wird schleunigst befestiget. Eine unverbürgte Pri- vatnachricht sagt von einer Schlacht, welche bei Cüstrin zwischen den Franzosen einer, und den Preuße» und Russen anderer Seils gelie fert worden, und wobei der Sieg zweifelhaft gewesen seyn soll Eben so ungewiß ist eine andere Sage, daß im Saalkreise bereits säch sische Wappen angeschlagen worden. Es wird hiermit bekannt gemacht, daß diejenigen Personen, welche auf Obrigkeitliche Anweisung Lieser,ingen zur Verpflegung der Kranken an das Königl. Bayrische Lazaretb «»hier geleistet haben, die dießsalissgen Verzeichnisse so vald als möglich und längstens künftigen Montag, als den io. dieses Monats, dei dem Herrn Senator Morell allhier cinrrichen. Plauen den 6. November 1806. Bürgermeister und Rath das. Kommenden 26. November H. cr. soll in hiesiger Rentamts-Expedition zu Oelsnitz eine Quantität gelbes Pech vsn 166 Centnern i-tH Stern an den Meistbietenden, unter den gewöhn lichen Bedi qungen versteigert werden; welches hiermit bekannt gemacht wird. Rentamt Voigtsberg am rz. Octover 1806. Amrs-Inipecwr allda, Ehregott Friedrich Ättrzel.