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178 ' t gewürdigt zu sehen. Gegeben in unserm Kaiser!. Hauptquartier zu Ebersdorf, den io. October i8v6. Unterz. Napoleon. Der Gen. Major, Fürst von Neufchatcl und Valengin, Marschall Berthier." Die Kunst Bamberger Bier zu brauen. Zwei Simra, oder 220 Pfund, Nürnber ger Gewicht, Gerstcnmalzschrot werden in die Meischtonnc, welche mit Durchlaß und Pfaf fen versehen ist, mit mehr warmen als heißem Wasser übergossen, vermittelst des Rührschei tes von Grund aus eingeteigt, d. h., zu ei nem dicken Brei gemacht. Nach einem kur zen Zw.schenraum, von ohngefahr einer Vier telstunde, wird die ganze Teigmaffe mit sie dendem Fluß- oder andern weichen Wasser durch den Pfaffen von unten aufwärts gebrüht, und mit dem Rührscheit tüchtig gemischt (ge- meischc). Wenn nach einer halben Stunde die Würze aus dem unter dem Pfaffen ange- brachten Zapfenloche klar abläust, so wird sie in den nun leeren Kessel (Pfanne) und dort zum Sieden, nach einigen Aufwallen aber sogleich wieder in den Dorles (Durchlaßtonne, Mcisch- bvttig) mittelst des Pfaffen an die Schrotmasse gegossen. Inzwischen werden vier Pfund Hopsen im trocknen Zustande in den heißen leeren Kessel geschüttet, und nach und nach mit einigen Maaßen abgelassener Würze (ü 2^ Pfund) übergossen. Nach einer Viertelstunde und bei beständigem Umrühren, wenn der Hopfen einen starken Geruch von sich dampft, wird die zum zweiten Mal avgelassene Würze in den Kessel auf den gerösteten Hopfen geschüttet, und der selbe gefüllt. So wird nun die Würze gut gesotten, woran alles gelegen ist, bis der Hopfen sich unlergekocbt hat, die Würze gemächlicher sie- der, und hell geworden ist. Ist das geschehen, so kömmt die Würze (nun Bier) in das Kühlschiff, durch ein Sieb geschüttet, zum Abkühlen. Das Kühlschiff muß weit und flach seyn, damit die Würze geschwind abkühle, und keine Saure «»nehme. Die Hefe wird nach 48 Stunden, je nach dem die Temperatur ist, ganz kalt gegeben, und die Gährung geht langsam und still vor sich. In sieben bis acht Stunden, nach dem Hefenznsatz, häufen sich die Hopsenblätter in der Mine der Oberfläche zusammen, ein erd grauer Schaum, dem Schaume vom siedenden Fleische gleich, thürmt sich in zerrissenen Figu- ren auf zwei bis drei Zoll Höhe empor, unter ihm ist ein weißer Rahm (Sahne) oder seifen- artiger Schaum sichtbar; und so bleibt das Ganze ohne merkliches Geräusch und Brausen bis nach sechsmal 48 Stunden, vom Brauen ungerechnet, stehe», wo alsdann der Schaum fallt und zerreißt, mittelst Besen eingepeischt, das Bier aber alsobald in saubere, vorher geschwefelte Fässer ohne Pech gefüllt wird. Das Faß wird in einen eiskalten oder Felsenkeller gelegt, der Spund nur leicht dar- aus gedeckt. Das