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»75 merkorn, welches bei weitem nicht so gut ge- rachen, rhat ich deshalb, um Liebhaber bei zeiten durch meinen nun halb gelungenen Ver such aufzumuntern, ähnliche Proben zu machen. Sprüche des lebens. Es regt sich die Menschheit in ewiger Fälle, das Göttliche ruht in erhabener Stille! — Und wie auch gebietet der Wechsel der Zelt; sie ist nur ein Bild der Unsterblichkeit; Und wirst du auch nimmer dasLeben ergründen; so strebe dich selbst in dem Leben zu finden. Es schauet dein Blick nur dle endliche Scene; es höret dein Ohr nur verrauschende Töne; das Leben ist Schatten, die Ewigkeit Licht, die Sinne durchforschen das Göttliche nicht. Doch was dir vertrauen die innern Gefühle; dem folge! Du nahest dem ewigen Ziele. ES giebt eine Ahnung, ein heilige« Glauben; wer wollt' e« der Menschheit, der hoffenden, rauben? Denn wie auch die Meinung dle Völker getrennt, Eins ist, das ein jeder im Herzen bekennt: „Ein höhere« ist, als das Leben im Staube!" Und das ist der wahr«, der geistige Glaube. Es glebt elne Llebe zum Hohen und Schönen, nach stiller Verklärung ein ewiges Sehnen. — Denn wie auch die Liebe den Wüstling ent ehrt, die Reine Hal stets ihre Würde bewährt, — und sänken ermattet die feurigsten Kräfte; die Liebe belebt sie zu neuem Geschäfte, Es giebt eine Hoffnung zu glücklichen Stunden, ein heilender Balsam für blutende Wunden, und was auch die Täuschung, der Trug dich umflicht, die tröstende Hoffnung verlässet dich nicht. — Die läßt dich nicht sinken im Strohme der Zeiten, durch sie erst gewinnet das Leben Bedeuten. Die Näthsel des Lebens, wer löst sie dem Auge? Wer ist, der hinab in die Tiefe sich tauche, die Perlen zu suchen auf trüglichem Grund? Wer thut «ns den Urquell des Göttliche» kund? Tief unter den Bildern, da lieget die Wahrheit, und über dem Scheine nur findest du Klarheit, Anekdote», Kaiser Rudolphs I. persönliche Ta« pserkeit Wie sehr sich dieser erhabene Monarch, als Kaiser der Deutschen, um die Rechte feines Vaterlandes zu behaupten und für seine Unter« thanen durch seinen Schutz ein wahrer Vater zu sepn, den größten Lebensgefahren aussetzte, zeigt folgende Begebenheit, bei welcher er so viele männliche Entschlossenheit, so viele be wundernswürdige Gegenwart des Geistes, so viele sich auszeichnende Furchtlosigkeit und so vielen kühnen Much zeigte, und die daher gewiß werch