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»74 wie der heurigen Zurücksetzung und Beschädi- gung wenigstens cinigermaaßen abgeholfen werden könne. Hier seine eignen Worte. Aus meinem Gute Seibersdorf war im Herbst 1804 ein Stück Feld völlig zur Winke» rung zugerichtet, hierauf Dünger gefahren Und gebreitet, den nämlichen Tag waren meine Züge nichr im Stande, selbiges mehr ganz auszuackern, daher der übrige Theil die Nacht unaufgeackert einfror, so wie auch das Aufge- ackert« Vorm Winter nicht mehr besäet werden konnte. Ich ließ also nach Verlauf des Win ters, am r6. Mär; 1805, acht kurze acht furchige, vor Winters aufgeackerte Beete mit vier Metzen ordinairen Winrerroggen besäen und recht gut eineggen; ebenfalls ließ ich acht dergleichen Beete frisch aufackern, wo der Dünger über Winters ausgebreitet gelegen hatte, und gleichfalls vier Metzen Breslauer Maaß Winterrvggen «insäenr der ganze Flächeninhalt dieser r6 kurzen Beete betrug 78 Quadrarruthen, deren 180 auf einen Mag deburger Morgen gehen. Dieser Acker liegt etwas abhängig gegen Abend, seine Bestand- theile sind ein mit braunem Sand und leichtem Lehm melirter Boden, der aber während mei ner Besitzet im achten Jahre zum ersten Mal gedüngt worden ist. Erst drei Wochen nach der Saat gicng das Korn, zwar sehr schön, jedoch sehr dünn auf, welches wohl daher kühn, daß den Tag nach der Einsaat nicht nur starke Schloßen, sondern auch ein außerordent licher Regen fiel, und folglich viele Körner, da das Feld abhängig war, herunter gespült wurden. Bis in die Mitte Junius blieb dies Korn in der Erde und breitete oder bestaubet« sich; erst dann, als das gesäete Winterkorn völlig in der Blüthe stand, ficng jenes an zu schossen, und überwuchs dieses bei weitem, blühet« nur um acht bis zehn Tage später, und wurde auch nur um acht bis zehn Tage später reis als der Winterrogge». Ich hatte von der verschiedenen Ackerung vor und nach dem Winter, wo doch bei den ersten acht Beeten der Dünger unlergeackert, bei den andern acht Beeten aber durch den gan zen Winter gebreitet, der Luft und Witterung ausgesetzt war, mir sehr verschiedene Wirkung vorgcstellt; allein es war auf beiden weiter kein Unterschied zu sehen, als daß dasjenige, so aus die zu Sommer geackerten Beete gesäet war, um zwei Tage eher blühte, und so auch eher rcifwurde, wie mein Beamter bemerkt hat, gleichwohl aber erndtet« er beides zugleich, da es im Stroh und in Aehren ganz gleich war, und wurden 56 Gebund davon eingebracht, wo von zwei Scheffel acht Metzen Breslauer Maaß reines und vollkommenes Korn erdro« schen ist. Mit Vorsatz ließ ich dieses Korn erst jetzt dreschen; denn da es auf einem Em pörtem, gelegen, so ist das Korn gehörig aus* getrocknet, folglich der Ertrag richtig zu be stimmen, und ist das fünfte Korn erbaut, wo man sich in hiesiger Gegend Glück wünschen könnte, vom wirklich ordentlich gesäeten Win terroggen diesen Ertrag im Durchschnitt zu erbauen. Daß ich dieses Korn aber Wiede« früher dreschen ließ, als mein übriges Som, merkorr^