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68 Miscellaneen. Der Kurerzkanzler hat für die ResideiDkdt Regensburg eine neue Feuerordnung publiciren lassen, worin i) über die Vorsichts- maaßregeln gegen Entstehung der Feuersbrün ste durch zweckmäßige Bauart der Hauser und Feuerstücke, Ansicht in der Behandlung des Feuers und Lichts rc. 2) über die Mittel zum Feuerlöschen z) deren Anwendung bei wirklicher Entstehung einer Feuersbrunst, besonders durch bestimmte Anweisung der dabei obhabendcn Funktionen, 4) über Strafen für Nachlässig- keit, Verheimlichung und Pflichtverletzung da bei, und ;) über die Belohnungen für die, wel che mit Einsicht und Much zur Rettung von Menschen und Vieh beigetragen rc. sehr muster hafte Vorschriften und Anordnungen enthalten sind. Derselbe erhabene Fürst har dieser Stadt die Wohlthat eines erleichterten und vethält- vißmäßigen Abgaben - Systems geschenkt. — Ein Pfand- und Eskomt-Amt errichtet, und sichert den Besitzern von großen oder kleiuen Kapitalien die Unterbringung derselben mit Vor theil. — Das dortige musterhaft eingerich tete Armenwesen hat im Jahr >8o; nur allein 257887 Portionen Rumfordischer Suppe und 22340 Port. Krankensuppe ausgecheilt; auch ist ein Holz-Magazi, errichtet, aus welchem jedem dazu berechtigten Armen 6 Scheite, je- ^desmal für r Kreuzer gereicht werden. — Der Treffliche, welcher alle diese schönen uud nütz lichen Finanz - und Policei -Anstalten unter Dal bergs Augen bearbeitet und in Wirksamkeit setzt, ist der Graf I. Christian Benzel zu Sternau, kurf. erzkanzl. Staatsrath und Verfasser der vortrefflichen Schrift: das gold- ne Kalb, so wie die Lebensgeistec aus dem Kleefeld ischen Archive, der Ge spräche im Labyrinth und der Publiko- la. Ein neuer Beweis davon; was die, de ren Eingeschränktheit sich nie über das dürfti ge Brodstudium zu erheben wagte, so gern leugnen möchten, daß — Liebe und Talent für die schönen Wissenschaften sich mit praktischer Nutzbarkeit recht wohl vereinigen lassen. Welchen Werth die blose Handarbeit dem rohen Groff zu geben vermag,, kann man aus folgendem Beispiel sehen. Ein Pfund rohes Eisen kostet einen Sol (54 Pf.) Aus diesem macht man Stahl und aus dem Stahl Uhrfe dern'. Jede von diesen wiegt nur ^Gran und kostet, wenn sie von der besten Art ist, eine halbe Guinee (z Thlr. 4 Gr.) Das Pfund enthält 7000 Gran; man erhält also aus einem Pfunde 72006 Uhrfedern, die, jede zu einer halben Guinee gerechnet, 35222 Guineen oder 227666 Thlr. r6Gr. kosten. Auflösung des Räthsels im izten Stück. Vom Götzen, dessen Lob du jüngst gesungen, und dem's, so schrecklich auch sein Name klingt, doch hin und wieder noch gelingt, zu hemmen unnütz Spiel geschwätz'ger Zun gen, und Dem zu spenden selbst Erheiterungen, der mit Geduld der Ersten ihm die Zweit? bringt.