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Voigtländischer Anzeiger. A. Stück. Freitags den Zl. Januar -826, Der amerikanische Kochtopf. Er besteht in einem größern Kessel, in wel chem ein kleinerer, gröblich durchlöcherter von feinem überzinnten Eisenbleche befindlich ist, wel cher auf anderthalb Zoll hohen Füßen ruht und durch Platten perpendikulär in 2 bis 4 Theile gecheilt ist. In diese Abheilungen nun wird das Gemüse geschüttet, sodaß man verschiedene Arten auf einmal kochen kann. Der Raum un ter dem kleinern Kessel wird mir Wasser ange füllt, so daß es diesen nicht berührt und auf dem größern Kessel muß ein Deckel genau schließen. Das Kochen wird, ganz.allmählich durch die Dämpfe verrichtet, und man wird finden, daß Fleisch und Gemüse auf diese Art gekocht, weit schmackhafter blühen und geschwinder gahr wer den , als bei der gewöhnlichen Art zu kochen, ipdem der concenlrirte Dampf, der das Gahr- machen befördert., die Temperatur des kochen den Wassers übersteigt. Schinken und geräu chertes Fleisch, in Dämpfen gekocht, ist vor züglich. Der feine Geschmack bleibt beim Flei sche und an den Seiten wird es nicht fasericht oder unschmackhaft, indem die Bestandcheile, die sonst vom Wasser ausgenommen werden, aber dem Fleische eigentlich seinen Geschmack er- theilen, jetzt größencheils bei demselben verblei ben, und so besser nähren. MiScellaneen. Ein Ungenannter macht in Französ. Blät tern bekannt: wiederholte Erfahrungen hätten ihn bewiesen, daß Anisöl ein unfehlbares Ge genmittel bei Vergiftungen durch Ansenik sep. Es ist eine schreckliche Beschreibung, welche Pitou von dem Theile Süd-Amerikas macht, wohin er und so viele andere Schlachtopfer der Französ. Revolution deporcirl wurden, und wo die meisten Europäer sehr bald ihr Grab finden. Wegen der warmen feuchten Lust kann es nicht leicht eine ungesundere Stelle der Erde geben, als das Fraiizöstsche Guiana und die daran liegende sogenannte Insel Cayenne, ob sie gleich der Vegetation außerordentlich günstig sind. „ Di« tödtenden Dünste dieses jungfräu lichen Bodens, spricht er, bringen schnell den Menschen um, der ihn ohne Vorsicht öffnet. Die Bäume, die ihn umschatten, und seit Jahr hunderte» dort wachsen, sind 4 oder ;mal dik- ker, als unsere Tannen; man muß, wenn man sie umhautn will, ein Gerüst an ihnen anbrin- gcn, weil ihr Fuß sich viel zu s-hr ausbrcitet, als daß sich daran denken ließe, sie ausrotten zu wollen. Will man zu ihnen gelangen, so muß man erst das dichte kleine Gesträuch weg- schaffen; dazu gehören aber an das Klima ge wöhnte