IZ. . Beilage des V o L g t l a n d i s ch e n , A n z e L g e r s. Den 28. März r 8 0 6. Neuigkeiten. Noch har sich das große Räthself nicht ganz gelöst, aber es ist seiner völligen Lösung nahe, da Frankreich und Preussen einverstanden sind. Die neuzuschaffenden oder umgeschaffenen Staa- ten werden größmuheils Nanirgränzen (Gebir ge, Flüsse rc.) erhalte?» und man scheint auf eine veste Lage der Dinge hinarbeiten zu wol len. Helvetiens und Baraviens Schicksal ist entschieden; sie werden beide föderative Theile des sranzös. Kaiserthums und bekommen franz. Prinzen zu Oberhäusern; letzteres soll bis an die Weser mit preuß. Besitzungen vergrößert werden, das übrige, besonders das Bergische der Erzherzog Ferdinand erhalten. Frankfurt am Mayn soll nächstens seine Reichsunmittel- barkeit verlieren und Hessen-Kassel oder Baaden zufallen. Hannover soll von England förmlich an Preusse» abgetreten seyn,, und die Existenz der z freien Reichshansestadce nur noch precar seyn; über Schwedisch-Pommern ist sicher auch das Joos geworfen. Hier könnte der Funke zu einem neue» Kriege glimmen. England soll ihn bereits an eine große norddeutsche Mackt er klärt haben und deshalb eine ansehnliche Flotte mit Truppen in die Ostsee schicken. In das neusranzösische Dalmatien sindpereits bis Mann gerückt und man glaubt, daß sie die Rus sen von Corfu vertreiben sollen, Die sranzös. Truppen haben auch Calabrien ohne Schwerdt streich besetzt; denn die neapolitanischen Trup pen mit,dem Erbprinzen haben sich nach S>ci- lien eingeschifft uüv die Einwohner sich, man sagt, selbst nach dem Willen des Königs, ruhig unterworfen; nur inGaeia wehrt sich der deutsche Priuzvon Hessen-Philipperhal noch wacker. Die hohe Pforte'soll Napoleon als Kaiser von Frankreich und König von Italien endlich anerkannt haben. Wer weiß, wie bald sie ein gleiches mit der Unabhängigkeit, mehre rer ihrer Provinzen wird thun massen. Sterbefall. Am ersten Frühlingsmorgen den 21. März H auf rs Uhr verschied Herr Johann Friedrich Kolbe, wohlverdienter Stadlkirchner allhier in dem Alter von 67 Jahren z Mon. 28 Tagen, nachdem er seit dem z. April 1762 diese Stelle bekleidet hatte. Schnell und unerwartet war sein Ableben und gänzlicher Nervenschlag seiner letzten Stunden Verhängniß. Schmerzlos und sanft entwand er sich den Banden eines kummer vollen Lebens! Nachdem wir auf Ansuchen weil. Herrn Christian Friedrich Wettengels allhier hinterlassener Erben wegen freiwilliger Subhastarion der Wettengelischest Grundstücke und zwar: r) wegen d s Ackers am Glockenberge, des Ackers im See und der Wiese am Possiggaßchen das Possigängerlezn genannt, den r r. April a. c. 2) wegen des Vleichhauscs und Bleichplatzes bei der ober» Mühle, des großen Obst-und Gemüßgarcens vor dem Straßbergerchore und des kleinern Gartens imWep- digt den 14. April cl. n. und z.) wegen der ncuerbauten Scheune vor dem Straßbergerchore und der Scheune ebendaselbst den 19. May d. I, zum Licitationsiermine anbergvmet haben; Als wird solches und daß ein mehreres aus dem unceim Nachhause befindlichen Subhastationspateme und den Consignationen insonderheit auch wegen Bezahlung der Kausgelk^r, zu ersehen ist, hier mit öffentlich bekannt gemacht, Plauen den 27, März 1806. Bürgermeister und Rath das.