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gm annimmt, die doch dem indischen Kaffee treu bleiben würden, also die Zahl der Trinker des Surrogats noch rz Mill, wäre, und von diesen im Durchschnitt jeder nur z Thaler jähr, lich darin vertrunken hätte, — in einem Jahre zy Mill. Thlr. erspart würden. Die ser Ansatz ist sehr niedrig; denn nach andern, auch noch nicht übertriebenen Berechnungen verschlingt das geldgierige England nur von Teutschland blos für Kaffee jährlich zwischen 70 und 80 Mill. Thaler. Aber ivie würde sich eben dieses England in gleicher Lage gegen eine so wohlthätige Entdeckung, auch bei noch ge ringerer Sicherheit, benommen habend Mit unglaublicher Schnelle würde eine über Erwar ten große Subftriptwn zu Stande gebracht wor den seyu, um dem Entdecker zu lohnen und dem Baterlandc zu nützen; denn das ist richtig, daß jene reiche Insulaner ihr vieles Gold auch noch zu etwas bessern zu verwenden wissen, als zu Erregung neuer Kriege. Anekdoten. D. Chaulncs hatte seine Frau als Hebe (Göttin der Jugend) mahlen lassen, und war nun zweifelhaft, wie er den Pendant dazu, ncm- lich sich selbst, sollte abkontcrfeien lassen. Er entdeckte seine Verlegenheit der Madame Qui- nault, die ihm boshaft genug aus der Noch half, indem sie ihm iolgsnden Nach gab: ksires- vous xeinäre en ködere! Ein türkischer Gesandter, der mit den Ti tulaturen des heiligen Vaters, so wie mit den europäischen Sitten überhaupt so ziemlich un. bekannt sepn mochte, beehrte bei seiner ersten Audienz, die er bei Leo X hatte, Se. Heilig, keil ohne weitere Umstände mit dem wunderli chen Litel: JhroHoheit, Großtürke der Christenheit. Monsieur Dubnrg ging einst mit einigen Freunden bei einem Galgen vorbei und rles bei dessen Anblick aus: „ Ha, schon wieder ein Compliment für das menschliche Geschlecht!" Als seine Freunde ihn um nähere Erklärung we gen dieser sonderbaren Aeußerung fragten, setzte er hinzu: „ Je nun, man hängt hier von Zeit zu Zeit drei bis vier arme Teufel auf, um den übrigen weiß zu machen, sie sepen lauter ehrli- ch'e Leute. Die Mutter. Eine Anekdote. Auf ihres Kindes Leiche weinte ein junges Weib den Mutterschmerz. Ein Mönch, der sie zu trösten meinte, zerriß noch mehr ihr wundes Herz, und als sein Trost nicht helfen wollte, gebot er, daß sie ohne Gram den Sohn, wie Vater Abraham, dem Herrn zum Opfer bringen sollte. Mit ernstem Blick sprachs der Zelot. Ach! rief sie, nach dem Sohn gekehret, ein solches Opfer hätte Gott von einer Mu'ter nie begehret! Charade. Man legt die ersten Zwey stäts in die letzte» Deyden Und läßt für diese blos die letzten Zwey berei ten. Das Ganze, das die letzten Deyden macht, Wich endlich selbst zu Erster« in die Letztem hingebracht. St.