64 Lobgedicht auf — ? ein Rathsel. Es sammlet sich an den Altären Des Räthsels bey rauschendem Bier Zn Wolken aus dampfenden Röhren Beständig ein Häufchen allhier. Sie opfern die müßigen Stunden, Die, ernsten Gesprächen geweiht, So langsam dahin oft geschwunden, Dem edlen Verkürzer der Zeit. Er ist der Mächtigen einer Und werth ihm Weihrauch zu streun! Denn besser als Er kann Keiner Der Schuhgott der Müßigen seyn. Er hält in gleichen Schranken Das feurig' und stumpfe Genie; Und treibt den Flug der Gedanken Dis zu den Extremen nie. Ost sind kn mächtigem Streite Erhitzte polit'sche Parthey'n; Er winkt — und es feyern Deyde An seinem Altar den Verein, Er macht die Stände auch alle Zn seinem Gebiete sich gleich; Nur duldet in manchem Falle Er König und S** im Reich. Fehlt in der Gesellschaft das Leben So fehlt auch sicherlich Er; Denn gleich dem Safte der Reben Belebt Er alles umher. Er macht zwar gleich hohen. Patrone» Mit unter ein saures Gesicht; Und nimmt auch wohl dann ohne Schonen Das, was man von Zhm sich verspricht; Allein wer erforscht dann die Gründe Dir hohen Potenzen gebeun? Und ist es gerade wohl Sünde Nicht immer bey Laune zu seyn? Zwar legen Zhm über dicß Layen — Za eigene Priester zur Last; Als stifte Er selbst Zänkereien; Sey oft ein unruhiger Gast. Doch handeln ja selbsten die Götter Dem Tadler niemals nach Sinn, Wie fänden nicht hier auch die Spottee Zm Tadeln gleichfalls Gewinn. Za? obwohl der Name bey Sachen Dem Sprichwort? nach schon nichts thut; So woll'n fle'S zum Vorwurf doch machen, Daß in ihm ein Schimpfwörtchen ruht. Doch lästerten giftige Zungen' Dem Braven noch dreimal so sehr, Und spien aus vollen Lungen Den Gifthauch über ihn her; Wir wollen uns daran nicht kehren; Ja täglich Weihrauch Zhm streun; Und so bey seinem Altären Uns ächler Erholung erfreun. St.