Volltext Seite (XML)
s. w. — Allein 9 Tage lang das kranke Kind in einem und demselben, auch nicht Ein Mal frisch aufgelockerten Bette, folglich in dersü- den, nochwendig unreinen Wasche methodisch liegen zu lassen, gehört nicht zu unserer Melho- 'de; vielmehr erklären wir solch eine Vorschrift für baaren Unverstand, und dem Verlaufe des Scharlachs geradezu höchst »achtheillg. Wo durch man indessen den Verlauf des vorhande nen Scharlachs erleichtern kann, besteht dar» in. — Ma n mische zu jeder Taffe Fliederthee bep einem Kinde, z. B. von z bis 6 Jahren, einen halben Eßlöffel Salmiakessig (Spiritus teliuclereri), und lasse zu dem übrigen Wasser, das es trinkt, immer einige Tropfen, z.B. rz, von Brechwein (Vi»um mischen, und damit auch beym Abtrocknen fortsahren. Die größte Sorge muß aber immer dahin gerichtet seyn, daß der Kranke sich ja auf keine Art er kälte, besonders nicht durch Lüsten des Bettes, kaltes Trklrken u.s.w.; daher der Kranke nie ohne wachsame Aufstcht, sowohl am Tag, als auch die Nacht über, bleiben darf. Bey die sem ganz einfachen Verfahren bedürfen unsere Scharlach - Kranken keiner weitern medicini- fchen Behandlung, und alles geht gut und nach Wunsch. Sollte es, da der verflossene Herbst für die Winterbestellung so ungünstig war, nicht zweckmäßig seyn, Versuche mit Verpflan zung des Winter-Gecreides zu machen? Go wenig ich den Künsteleien in der Land- wikthschast einigen Werch beilege, so wenig ich das Verpflanzen des Getreihcs in der Regel an- empfehlen möchte, da es, wenn cs im Großen angewendet werden soll, in der Regel nicht mit Nutzen anwendbar seyn möchte, so läßt sich doch, wie ich glaube, unter der gegenwärtigen Lage der Dinge etwas davon erwarten. Zwar hat hier und da der lhäuge Landwirch, der die günstigen Tage zu benutzen wußte, so viel als möglich war Wintersaat bestellt, mancher rech net vielleicht darauf, die Wintersaat durch Sommerweitzen und Sommerkörn zu ersetzen. Sollte es aber unter deir-gegenmärtigen Umstän den nicht rathsam seyn, diesen Versuch, wobei aus keinen Fall etwas verloren wird, zu machen? Es kann auf zweierlei Wege geschehen: Man kann v r) von dem in Herbst schon gesäeten Winter- gerreide Pflanzen hie und da ausziehen,, und da mit zubereitete Aecker bepflanzen. Hierdurch würde man 2) manche Pflanze, welche entweder von den andern kräftiger wachsenden, unterdrückt wird und verloren geht, retten und ste benutzen, die stehen gebliebenen werden sich mehr bestocken, wenn es zumal so bald als möglich geschieht, und man wird also, da sich die verpflanzten ebenfalls sehr bestocken, von der im Herbst ge machten Wintersaat unter den gegenwärtigen Umständen, wie sich in der Folge zeigen wird, beträchtliche Vortbeile mehr haben, als man außerdem, hat. Dieses war das eine und leich tere Verfahren. Der andere Weg aber wäre etwas umständ licher und zwar folgender: daß ein Lqndwirch, - ' wel-