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ne Schlünde im Anblick; sie speien mit brüllen, dem Donner den glühenden Tod aus, und — darniedergestreckr liege» sie tobt oder verstüm melt. Horch! das wimmernde, klagende Aech- zen! ach! es verräth den Verlust eines Arms, oder des Fußes, oder der Hand, oder wohl gar — entsetzlich! — aller äußeren Glieder. Ein Regen von Kugel» durchpseift die Wolken des Pulvcrdampfs, und durchbeben plötzlich das Herz manches biedern und brave» Solda ten. -Nord - und BerLervendlitzende Schwerd- rcr durchsausen hie Luft, um, sich eine» Aeg bahnend, desto gewichtvoller die Schädel zu spalte», oder Hände und Arme vom Körper zu trennen, oder klaffende -Kunden zu schaffen. Ucberall, wo man nur auf den: Schlachtfelds hinblickl, hat Mars mit blutigem Griffel die Worte gezeichnet: S ch r e ck e» d e sKrl c g s. Da rieseln Ström: von L!ut, und baden die Haufe» der ermordete», oder vom Hufe des Rosses zerquetschten, oder aus Mangel ärztli cher Pflege erblaßten Krieger. Dort werde» Wagen mit Verwunderen und Halbentseelten befrachtet, welche seufzend de» Tod ihrer Brü der beneide», umLazarethe mit Schutt rzensge« wimmer zu fülle». Tobend überschwemmen die feindlichen Heere, Städte und Oerrer, und er pressen — ach! kann ma» wohl Saft aus einer dürren Citrone erpressend — schreckliche Dum men von Geld und Getraidc. Oder sie plün dern, sengen und brennen. Ach! da müssen Familien — o trauriger Fall, den sie vorher nie ahneten— entweder nach dem Wandcrsiab oder dem Bettelstab greise». D>e weibliche Un schuld muß vor der Rohheit der Feinde erzittern und — fliehe», und ach! — o unnennbares Verderben! — in die Herze» der keimende» Ju gend wird der Saamen zügelloser und schändli cher Laster gesät, — — — — — — — — — — — — — —*) Da schweigt im Getümmel des Kriegs die Stimme weiser Gesetze; da stocken Manufakturen, Fa- *) Jur Nachricht für den Einsender, daß die hie>' rvegsedliebene Stelle nicht passiret. briken, Gewerbe, Handel und Wandel; da seufze» Millionen über drückende Lheurung, Mangel und Armulh; da werde» Kirche» in Hospitäler und i» Lazarerhe, und Schulen und andere Gebäude des Staats — bestimmt zur Wohlfarth desselben — in Magazine und Pser« deställe verwandelt. Da ist lauter Verwüstung und Greuel, l' ordnung und Gesetzlosigkeit. Da verliert der l nkliche Vater oder die dürf tige Wittwe die rütze des Sohnes, die Gat tin den Gatten, der Soh» de» Vater, die Schwester de» Bruder, der Freund den Freund, und die untröstliche Brant den Geliebten des Herzens. Da jammern Scdaaren hüifsbcdürf- tiger Waise» am Halse der weinende» Mutter um ihre» Ernährer. Oder da kommen, wenit der Ted ihrer geschont hat— Söhne und Vä ter als Krüppel wieder in ihre Hcuualh zurück, so daß die freudig »»gegen-»lende Familie bei ihrem unkenntlichen und entstellten Anblick, wie der zurückbebt und ängstlich zweifelhaft fragt: bist du,es wirklich? Öder da ergreife» verabschiedete und unversorgte Krüppel verzwei felnd das Räuberhandwerk und machen, daß Wandrer mit klopfenden Herzen, oft ahnend de» nahe» grausame» Tod, die «Mse und Straßen bereise», und daß i» eigener Wohnung, aus Furcht der Unsicherheit, des Nachts der erquik« kende Schlaf verscheucht wird. Oder da steht traurig und seufzend der Landmann auf seinen sonst blühenden Fluren, und eine sonst-unge wohnte Thräne schleicht sich aus seinem trüben Auge hervor, beim Anblick seiner verwüsteten Saaten und Früchte. Ach! die Frucht seines -Schweifs ist nun aus einmal vernichtet, und die sehnlich erwartete Erndte auf einmal dahin! O armer Mann ! ja, wenn du dich und deine Familie von Menschenblut, von Menscheukno- chm, von Schädeln und zerstückelte» Leichna me» nähre» könntest und wolltest, ja daun hät ten dir die feindlichen Heere vollen Hksatz auf deine» Aeckern und Flure'» gelassen! — Ach! die ganze Menschheit erzittert vor deinen Scbrck« ken, -o Krieg! — Ja der Höste bist du entstie gen — dicß ist dein Vaterland — du teuflische Zwietracht, hu blutiger Krieg! Hinab, hinab mit