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7. ' ' - * Beilage ' - - ' des B o i g t l ä n d L s ch e n Anzeigers. Den 14. Februar i 8 0 6. Neuigkeiten. Noch ruht, wie nach jedem großen Stur^ me gewöhnlich ist, einiges Dunkel aus dem po litischen Horizonte. Ein Theil der Französischen Heere ist noch immer diffeits des Rheins und außer einer zahlreichen Besatzung ist Frankfurt auch'eine Kontribution von 4 Mill. Franken auserlegt worden. Die Preußischen ruppen geben zwar größtenlheils nachHause, aber »lei ben mobil; ein Theil oerselve» besetzt Hanover, wogegen der Gras von Münster prvlestirt hat, und womit auch eine andere Macht nicht zufrie-. den seyn soll. Im Hildesheimtschen isf daher den Einwoynern anbe^ohlen, Scharpie und an dere Lazarethbedürsmsse und Einrichtungen zu besorgen. Ein Theil der aus Mahren zurüök- gegangenen Russen soll bei Praga, nächst War schau, jenseirs der Weichsel Verschanzungen an legen und schwere Kanonen darein bringen. Dicß sind wohl »lose Besorgnisse, die sich bald zerstreuen werden. Die Französ. Armee gegen Neapel soll 90000 Mann stark seyn, und wahr« schei lich wird auch dort bald eine neue Zugie- run., einireten; Prinz Joseph reist mit seiner Faniilie nach dem südlichen Italien! — Grvß- Dutanmen bar ein zweiter Schlag getroffen; wie es in Netfdn seinen giößten Seemann ver lor, so verlor cs am 2z. Ian. seinen größten Staatsmann, den Minister W. Pitt im 47ste» Jabre. Vielleicht führt sein Tod auch bald den Frieden zur See herbei. Todesfälle. Den i2. Febr. entschlief aklhier nach einem langen Krankenlager Herr v. Christian Ferdi nand Widcmann, pracricirenderArzt undSladt« physikus allhier, in dem Alter von 76 Jahren, 22 Tagen, ledigen Standes. Er war der äl teste Herr Sohn, Herrn Christian Aug. Wide- manus, wohlverdienten Bürgermeisters und Hospitalvönstebers alih. Nachdem er bis 1754 die hiesige Schule sreguentin Halle, bezog er die Akademie Leipzig, woselbst er iu voctorcm promvviile. Seine Erfahrungen und Verdien ste sind'bekannlcr, als daß sie hier erst gerühmt werden dürften. Am !2. Febr. entschlummerte sanft unsere geliebte Tochter und Schwester, Jungfer Chri stiane Friederike Pöschmann. Wer d-n Werth der Verstorbenen kannte, wird sicher ihren Ver lust mit uns beweinen;, so wie wir hierdurch ih, ren Freunden und Freundinnen, nochmals für die meleu Beweiße Ihrer Freundschaft und Tbeilnabme innigst danken, und uns denselben fernerhin bestens empfehlen die Eltern und Geschwister. Am Sonnabend als den r-;. d. M. und den ddranf folgenden Tagen Vormittags um 9 Uhr, werden aus dem hiesigen Ratbskeller"mehrere tausend Brodte einzeln öffentlich, und zwar meist» dielend, gegen gleich vaare Bezahlung verkauft werden. Plauen den 12. Febr. 1826. Königl. Preuß. Feld-Vcrpflegnngs-Amt der Armee Fürst zu Hohenlohe. Daß künftigen Sonntag, als den >6. d. M. im Schießhause allbier der dritte Ball, wel cher, wie gewöhnlich, um 7 Uhrdes Abends feinen Anfang nimmt, gehalten werden soll, sol ches wird hierdurch bekannt gemacht, Plauen den rz, Febr. 1826,