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>54 welche mit Großniuth die Noch ihrer Mitbrü- der'milderten, verdient gewiß auch der Rach in Schöneck gezählt zu werden. Mehr denn 50 Scheffel Roggen hat dessen Borsorge für die Bedrängten ihres Orts angeschafft, wovon ein Theil für einen niedriger» Preiß, als es ih nen selbst kostete, wieder verlassen, der größte Theil aber in verbackenen Broden ganz ohn- entgeldlich an die Aermsten ausgecheilt worden. Den Lohn ihrer Bemühungen haben sie gewiß io ihrer uneigennützigen Handlung schon selbst gefunden, und alles Dankgefühl würde man denen Gesättigten absprechen müssen, wenn sie die Mühe, Arbeit und Wege, welche die Her ren Bürgermeister durch persönliche Uebernah- me und Abholung des Getreides über sich ge nommen, nicht gehörig zu schätzen wüßten. Würdigung des Verdienstes: Der Schulmeister Fehser zu Wallwitz im Kurkreist, und der Schullehrer Fest zu Groß- mannera im Thüringischen, haben zur Beloh nung für ihren Eiser im Fache der Erziehung und Förderung des Guten von einem hohen Kir- chenrathe. zu Dresden Belobungsdekretc er halten. Anzeige einiger, vorzüglich ergiebiger aus ländischen Getraidearten, die auch bei uns fortkommen. HerrKammerrath und Oekonomie- Commis- sar Fischer im Ansbachischen hat mit mehrer» derselben im Freien sorgfältige Versuche ange stellt und sie in einer eignen Schrift: Ueber den Anbau ausländischer Getreidearten und einiger andern nutzbaren Gewächse in Deutschland; ihre Eigenschaften, Cultur, Nutzen und Ge brauch, durch eigne Versuche und Erfahrungen erprobt rc. wovon das isteHeft bei Grattenauer in Nürnberg erschienen ist, beschrieben. Es sind I. Noggenarten und zwar r) das Archan- gelsche Slaudeiikorn, welche Winter frucht aus einem Saamenkorn io bis 20 Halme mit; Zoll langen Aehren bringt, davon jede 60 bis 70 Körner enthält, wovon 712 auf ein Loth gehen, und wovon der Verfasser bis jetzt immer eine 2;fache Vervielfältigung im freien Felde erhalten. 2) Das Norwegische Staudenkorn, mit kleinern Körnern, 8l8 auf ein Loth, aber zafältigem Ertrag, z) Der Wallachische ScaudeAroggen, mir 42- fältigem Ertrag. 4) Das Astrakanische Korn, auch Aegyptischer Doppelwaizen und Pohlnischer Waizen genannt, als Sommer frucht mit sehr großen Körnern (254 auf r Loth) aber nur ivfältigem.Ertrag. II. Plaizenar« te». 5) Waizen aus Tunis mil schwar« zen Grannen, die beste aller Warenarten, die als Sommerfrucht nach 4 Monaten das 20 bis 2,ste Korn giebt (z — 400auf i Loch). 6) Waizen aus Tunis mit weißen Gran nen; jenem gleich, nur mehr dem Vogelfraß ausgesetzt. 7) Waizen aus Odessa (zva Körner auf iLoch) alsSommerfrucht das^ste Korn gebend. 8) Sardinischer Waizen (Z8Z Körner auf 1 Loch) der als Svmmerfrucht das i7teKorn giebt. 9) Maroccanischer Waizen, Arabischer Wunderwaizen, I oseph s - Wai zen, KI« äe 8m>rne (486 Körner auf r Loth) als Sommerfrucht mit 2; auch wohl 4osältigem Ertrage. III. Dinkel oder Spelz, io) Aegyptischer Reißdin kel, im schlechten Sandboden das 7te, im Mittelboden das röte Korn bringend. I V. G e r- - st« ar-